12.04.2004, 00:37
das Gefühl, die USA würden eine neue Kolonisierung versuchen, hat nichts mit iranischer Infiltration zu tun;
ich zitier mal aus:
Seiner Ansicht nach ging es den USA im letzten Irak-Krieg nicht um Demokratie und Menschenrechte und auch nicht wirklich ums Öl, sondern darum, ihre ¸¸imperiale Vormachtstellung" zu festigen. Was denn täte die Bush-Administration, fragt er,
Die - besonders heftigen - sunnitischen Aufstände um Falludscha usw. sind sicher auch nicht vom Iran gesteuert,
und die hohen schiitischen Würdenträger haben kein gesteigertes Bedürfnis, sich dem "Jungspund" al-Sadr unterzuordnen - der zwar über eine stolze Familienvita, aber noch kaum höhere theológische Weihen verfügt.
Die Masse der schiitischen Geistlichkeit im Irak und Iran kann ruhig auf Zeit setzen - eine "Demokratisierung des Irak" führt automatisch zur Herrschaft der Schiitischen Mehrheit.
Ich halte das "der Iran steckt dahinter" für Unterstellungen (ebenso wie die Behauptung über die Unterstützung durch die Hamas aus dem Libanon), um
a) die Heftigkeit des Widerstandes zu begründen (irgendwie muss man ja verstecken, dass die Iraker nicht jeden GI als Befreier umjubeln) und
b) gegen den Iran weiere Argumente aufzufahren.
Wohlgemerkt - ich bestreite den Einfluss des Iran nicht, aber ich bestreite, dass der Iran großes Interesse daran hat, die Sunniten im Aufstand gegen die USA zu unterstützen und damit den USA die Begründung für ein noch intensiveres und länger andauerndes Engagement zu geben.
ich zitier mal aus:
Zitat:Opportunisten in aller Welt, schämt Euch!Tariq Ali sieht in der Besetzung des Irak nicht den Versuch der Demokratisierung, sondern eine neue Kolonisierung.
TARIQ ALI: Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak.
Seiner Ansicht nach ging es den USA im letzten Irak-Krieg nicht um Demokratie und Menschenrechte und auch nicht wirklich ums Öl, sondern darum, ihre ¸¸imperiale Vormachtstellung" zu festigen. Was denn täte die Bush-Administration, fragt er,
Zitat:wenn jetzt eine im Irak ¸¸gewählte Regierung die sofortige Beendigung der Besetzung, die irakische Kontrolle über irakisches Öl und einen Sicherheitspakt mit dem Iran forderte?"dieses allgemein bei den Arabern und vor allem im Irak weit verbreitete Gefühl dürfte auch ausschlaggebend dafür sein, dass sich eine Einheit der neu aufgestellten irakischen Streitkräfte nicht zum Büttel einer neuen Kolonialmacht machen will (und nebenbei bemerkt: die Bürgerkriegs-Situation Sunniten unter Saddam gegen Schiiten und Kurden hatetn wir doch schon; ein wirklich schlechtes Beispiel, zu dem sich kein Iraker mit Charakter - noch dazu im Auftrag einer Kolonialmacht - hergeben möchte).
Die - besonders heftigen - sunnitischen Aufstände um Falludscha usw. sind sicher auch nicht vom Iran gesteuert,
und die hohen schiitischen Würdenträger haben kein gesteigertes Bedürfnis, sich dem "Jungspund" al-Sadr unterzuordnen - der zwar über eine stolze Familienvita, aber noch kaum höhere theológische Weihen verfügt.
Die Masse der schiitischen Geistlichkeit im Irak und Iran kann ruhig auf Zeit setzen - eine "Demokratisierung des Irak" führt automatisch zur Herrschaft der Schiitischen Mehrheit.
Ich halte das "der Iran steckt dahinter" für Unterstellungen (ebenso wie die Behauptung über die Unterstützung durch die Hamas aus dem Libanon), um
a) die Heftigkeit des Widerstandes zu begründen (irgendwie muss man ja verstecken, dass die Iraker nicht jeden GI als Befreier umjubeln) und
b) gegen den Iran weiere Argumente aufzufahren.
Wohlgemerkt - ich bestreite den Einfluss des Iran nicht, aber ich bestreite, dass der Iran großes Interesse daran hat, die Sunniten im Aufstand gegen die USA zu unterstützen und damit den USA die Begründung für ein noch intensiveres und länger andauerndes Engagement zu geben.