Gestern, 05:52
(28.12.2025, 11:55)Schneemann schrieb: In der Vergangenheit zeigte sich fast nach jedem größeren Konflikt, dass bestimmte Krankheitsbilder zunahmen. Ich schätze, dass auch der Ukrainekrieg in den Fernwirkung noch eine Zunahme von Krankheiten bedingen wird.Über einen weiteren Punkt wird noch zu reden sein: Die möglicherweise drastische Zunahme von Lungenkrebs. Zigtausende Soldaten haben sich tage-, wochen-, teils monatelang in stark asbestverseuchten Ruinen aufgehalten.
Etwa sind Tuberkulose, Hepatitis und Masern sowie Polio in Osteuropa deutlich auf dem Vormarsch, ebenso gibt es bereits seit 2023 immer wieder Hinweise darauf, dass multiresistente Krankenhauskeime von Kriegsflüchtlingen verstärkt mitgebracht werden. In Teilen liegt dies auch daran, dass Verwundete, die etwa Schwarzerdereste in den Verletzungen haben, was gefährliche Entzündungen verursachen kann, mit Unmengen Antibiotika behandelt werden. Diese Vorgehensweise trägt mit zur Verbreitung multiresistenter Keime bei.
https://www.mdpi.com/2227-9032/13/21/2732
Schneemann
(29.12.2025, 10:06)KBG32 schrieb: Die Russlandnähe der BZ ist dir aber bekannt? Derzeit haben die Russen Probleme mit Kriegsheimkehrern, die Leute umbringen. Noch ist es mit den Ukrainern nicht so weit. Die hätten in der Ukraine auch genug Ziele. Solche Artikel sollen Zweifel säen. Wir haben gerade mit anderen Herrschaften Probleme.Korrekt.
Es ist zwar richtig, dass ein Diktatfrieden innere Unruhen in der Ukraine auslösen könnte, aber die (potentielle) Opposition ist bei Weitem nicht auf die (politisch stark marginalisierte) Rechte beschränkt. Ich hatte schon mehrmals Studien und Umfragen ukrainischer Institute zu dem Thema verlinkt, die Kurzfassung: Ein als ungerecht empfundener Frieden könnte einen Großteil der West- und Zentralukraine, sowie einen Großteil der Armee mitsamt Soldatenfamilien gegen die Regierung aufbringen. Das dürfte weit schwerer wiegen als die Meinung von Splittergruppen, die bei der letzten Parlamentswahl nicht mal einen Sitz in der Rada errangen.
(29.12.2025, 10:30)Quintus Fabius schrieb: Da die Rechten weit überproportional an der Front in Kampfverbänden sind, und dort massenweise zu Tode kommen, wird die Rechte in der Ukraine dadurch in Wahrheit immer mehr geschwächt. Azov ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sich eine Einheit durch fortwährende Verluste politisch normalisiert hat.Korrekt.
Im Übrigen entbehrt es nicht einer gewissen Komik, wenn Medien und Personen, die in Deutschland nationalistische Positionen vertreten, gleichzeitig ukrainischen Rechtsextremismus als Drohkulisse aufbauen möchten.
Die Ideologie der in Wahrheit sehr heterogenen ukrainischen Rechten hat nämlich wenig mit dem zu tun, was wir als Rechtsextremismus kennen, sie geht eher in Richtung Ultranationalismus. Von "Neo-Nazis" zu sprechen, ist z.B. in den meisten Fällen einfach falsch, "Nation" ist für diese Leute eine Einstellungsfrage, der auch die ethnischen und religiösen Minderheiten erfasst, sofern sie sich nur als Feinde Russlands begreifen.
Für einen leichten Zugang zum Thema empfehle ich Szczepan Twardochs Tatsachenroman 'Die Nulllinie'.
(29.12.2025, 10:30)Quintus Fabius schrieb: Im übrigen hat der Krieg etliches in der Ukraine verbessert.Exakt. Die Umfrage, die ich vor zwei Wochen verlinkt habe, beweist das auch; die Ukrainer werten die Enthüllungen als Beweis dafür, dass Fortschritte gemacht werden. Und das werden sie. Noch vor zehn Jahren wären solche Vorfälle nie ans Licht gekommen, noch vor fünf Jahren nie verfolgt worden.
Ein Musterbeispiel ist die Korruption. Die ganzen aktuellen Korruptionsskandale scheinen scheinbar das Gegenteil zu belegen, aber in Wahrheit war die Ukraine vor dem Krieg deutlich korrupter und dass diese Dinge jetzt überhaupt bekannt werden und auch verfolgt werden ist bereits eine erhebliche Verbesserung.
(29.12.2025, 10:30)Quintus Fabius schrieb: Die These, dass sie sich dann gegen Europa richten würden ist abstrus, aber nur allzu typisch für diese feige weinerliche Nicht-Gesellschaft dieser Bundesrepublik und ihren pro-russischen Defätismus.Absolut richtig. Ich könnte ja noch verstehen, wenn man behauptete, dass diese Gruppierungen einen ukrainischen Bürgerkrieg auslösen oder die Kriegsgefahr durch Provokationen der russischen Seite erhöhen könnten (wobei selbst dafür aktuell keine Anhaltspunkte existieren).
Aber die Behauptung, die das IM-Blättchen da verbreitet, ist einfach nur eine Fata Morgana.
(29.12.2025, 10:30)Quintus Fabius schrieb: Ich kann diese Verzagtheit genau so wenig nachvollziehen wie diese ständige Russenkriecherei. Am wenigsten bei der AfD, deren querschnittliche Haltung diesbezüglich eine der größten politischen Enttäuschungen der letzten Jahre ist.Sehe ich auch so. Und ich weiß nicht, was mich mehr anwidert: Die ideologisch durchdrungenen "Russenkriecher", oder die Opportunisten, die schamlos nach dem stupiden Motto "Feind meines Feindes" verfahren.
(29.12.2025, 14:37)alphall31 schrieb: Die Meldung von heut morgen hab ich noch nicht wieder gefunden aber hier sind erst mal 7 andere . Der Spiegel hat im Juni schon darüber berichtet.Das ist schon länger bekannt. Insbesondere Kolumbianer und Mexikaner waren gelegentlich mit Drogenkartellen in Verbindung zu bringen. Twardoch berichtet sogar über einen Fall, in dem ein enttarnter Narco-Kolumbianer vom SBU in eine Art Zeugenschutzprogramm genommen wurde, weil er glaubhaft darlegen konnte, dass man ihn umbringen würde, wenn man ihn zurückschickte.
Das ist auch ein Grund, warum die "Internationale Legion" als Organisationsform an Bedeutung verloren hat, und internationale Freiwillige mittlerweile als reguläre Soldaten in die ukrainische Armee aufgenommen werden, wo sie einem intensiveren Screening unterliegen und auch diszipliniert werden können.
Das war bei der Legion nämlich nicht der Fall, da kamen und gingen viele Freiwillige, wie es ihnen passte, verweigerten Befehle und ruinierten den Ruf der Legion so gründlich, dass es eine (letztlich erfolgreiche) Initiative von Amerikanern, Briten und Australiern gab, die reguläre Armee Ausländern zu öffnen.
(29.12.2025, 14:37)alphall31 schrieb: Der weit aus größte Teil der Fälle die man derzeit aufdeckt stehen in irgend einer Verbindung mit dem Krieg .Was ist der Erkenntniswert dieser Beobachtung? Dass mehr aufgedeckt wird, heißt erst mal nur das: Es wird mehr aufgedeckt.
Es bedeutet nicht, dass mehr passiert.
