Vor 9 Stunden
(Heute, 06:48)muck schrieb: Überzeugt mich nicht.
Die Geschichte von der Ablehnung einer martialischen Bezeichnung passt seit Jahrzehnten ins anekdotisch pflegte Narrativ der kriegsunfähigen Bundeswehr unter gleichzeitiger Bestätigung der immerwährenden These, früher sei alles besser gewesen.
Meines Erachtens ist das ganze wesentlich einfacher, die Bezeichnungen haben sich extern weiterentwickelt und wurden so übernommen und beibehalten. Die F122 als erster Fregattenersatz einer Zerstörerklasse folgte bereits dem sich im Laufe der Zeit und innerhalb der NATO gewandelten Begriff, und das gleiche gilt für alle auf sie folgenden Klassen. In dem Kontext darf beispielsweise nicht vergessen werden, das die Entwicklung sowohl der Burkes wie auch der Horizons ursprünglich als Fregatte begonnen wurde. Insofern folgt die Bezeichnung F127 einfach nur der bisherigen Konvention.
In Spanien verlief das ganze ähnlich, hier entsprachen die ersten modernen Schiffe als Ersatz alter Zerstörer nicht nur den typischen NATO-Vorgaben für Fregatten, es waren tatsächlich abgewandelte Fregatten der us-amerikanischen Knox-Klasse. Die wiederum waren ursprünglich als Ocean Escorts (siehe meinen Beitrag #37) geplant und in Dienst gestellt, und wurden dann im Rahmen der Umklassifizierung 1975 zu Fregatten. Danach kamen weitere US-Fregatten zur spanischen Marine, oder gemeinsam europäisch geplante Fregatten, aber immer Fregatten - auch hier bleibt das bis heute Konvention.
Insofern ist es nicht überraschend, dass die neuesten Einheiten zunächst als Fregatten geplant werden. Es stellt sich natürlich die Frage, ob in Anbetracht der prognostizierten Leistungsfähigkeit der F127 mit der Einführung eine Umklassifizierung als Zerstörer nicht zwingend wäre. Ein gutes Thema für Foren.
