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Globale Klimaveränderung
Ergänzend:

Die Desertifikation in der Sahelzone ist in den letzten Jahren übrigens primär eine Folge von Überbevölkerung, Überweidung und als wesentlichem Faktor der nirgends so richtig beachtet wird: der globalen Verdunkelung gewesen. Mit der Reduzierung der globalen Verdunkelung durch Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung in Europa stiegen dann in der Sahelzone die Niederschläge wieder bzw. gingen die Dürren dort zurück. Das Ergebnis war dem folgend eine Verstärkung der Überweidung etc. etc.

Lange Rede kurzer Sinn: in diesem Kontext werden die meisten Sachen deutlich unterkomplex betrachtet.

Nun zu den Behauptungen welche lime hier vernetzt hat:

Die Annahme ist hier, dass sich die Landflächen querschnittlich stärker erwärmen werden als die Ozeane. Kurz und einfach gesagt: das verstärkt den Temperaturunterschied zwischen Land und Meer, verstärkt dadurch den Monsun in dieser Zone und würde damit theoretisch (!) zu höhere Niederschlägen in der Sahelzone führen.

Dabei ist die ebenfalls unterkomplexe Annahme der Autoren, dass der Niederschlag in der Sahelzone primär vom Luftdruck und dem Temperaturunterschied zwischen der Zentralsahara und der Küste gesteuert wird. Höhere Temperaturen in der Sahara führten dabei zu einer Senkung des Luftdruckes und damit würden, so die Theorie, die Niederschläge in der Sahelzone zunehmen.

Das ist zwar theoretisch richtig, aber ebenfalls unterkomplex, weil es etliche andere Faktoren völlig außer Acht lässt.

Beispielsweise führt eine starke Erwärmung des indischen Oezans wiederum zu einem trockeneren Klima im Sahel, wie es für die Dürren in den 70er Jahren durch etliche Studien klar nachgewiesen wurde. Die Temperaturen im indischen Ozean werden aber deutlich steigen. Die Temperaturdifferenz zwischen Land und indischem Ozean nimmt seit Jahren ab, was dazu führt, dass von Osten her immer weniger feuchte Luft nach Zentralafrika gelangt.

Allgemein und grob vereinfacht: je stärker die Temperaturdifferenz zwischen Land und Meer, desto mehr Niederschlag im Sahel und desto weiter reicht dieser ins Landesinnere. Deshalb die Annahme, in der von lime hier vernetzten Studie, die Niederschläge würden steigen. Tatsächlich aber gibt es hier viele Szenarien, Möglichkeiten und kompensatorische Abläufe.

Beispielsweise erwärmt sich der Atlantik nicht gleichmäßig. Aufgrund der globalen Verdunkelung erwärmt sich der Nordatlantik auch heute noch deutlich langsamer als der Südatlantik. Dies führt zu einer Veränderung der Hadley Zirkulation und damit zu stärkeren Niederschlägen entlang der westafrikanischen Küste und einer stärkeren Trockenheit im Sahel.

Und es gäbe noch etliche weitere solche Abläufe die man berücksichtigen müsste.

Lange Rede kurzer Sinn:

Entgegen der von lime hier vernetzten Studie wird der Sahel verwüsten, und dies übrigens selbst dann, wenn die Niederschläge dort steigen würden. Was bei einer wirklich ganzheitlichen Betrachtung nicht einmal gesichert ist.
Der Sahel ist aber nur ein Bereich des von mir benannten "Sperrgürtels", viel relevanter ist die Sahara selbst, welche bei einer extremen klimatischen Entwicklung für Menschen praktisch nicht mehr ohne nicht unerheblichen technischen Aufwand passierbar sein wird.

Selbst in einem Szenario mit steigenden Niederschlägen im Sahel (was dort bei der aktuellen Bodendegradierung nur mehr Erosion, Verlust von fruchtbaren Böden usw. zur Folge hätte) wären die Temperaturen in der Sahara zu hoch, als dass man sie einfach so noch wie heute durchqueren könnte.
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