Vor 3 Stunden
(Vor 6 Stunden)Kul14 schrieb: Heutzutage hat jedes Smartphone ein vielfaches der Rechenleistung eines Kreuzers aus den 70ern. Mittlerweile ist das volkommen unerheblich und man kauft sich nur unnötig Komplexität ein. Kann sein das Aegis da noch Altlasten hat, aber das ist nicht die moderne Vorgehensweise und sicherlich bei ESSM/SM6/SM3 nicht der Fall.
Ich habe auch nicht darüber geschrieben, wie JUWL in Zukunft funktionieren wird, sondern wie AEGIS bis heute aufgebaut ist. Ja, mit JUWL wird sich das in Teilen ändern, aber nicht für die "alten" Flugkörper der SM-2 Reihe ohne JUWL und ESSM Block 1.
In welchen Typen wird JUWL noch mal verwendet? Derzeit nur ESSM Block 2 und SM-2 Block IIIAZ. Sprich nur jene, die auf den ZUMWALT mit dem AN/SPY-3 arbeiten. Welche sollen denn noch folgen für die S-Band AEGIS Systeme?
(Vor 6 Stunden)Kul14 schrieb: Man sieht das eig. sehr schön bei den Iris-T SLM Versuchen auf der F125. Dort hat man kein CMS gebraucht um Ziele zu Treffen.
Stimmt, ein Erprobungsschießen, wo keiner weiß, wie es aufgebaut war, ist natürlich der ideale Beweis dafür, die Wirkkette Radar-CMS entgegen jeglicher verfügbarer Fachliteratur in ihrer Wertigkeit umzudrehen.
Der Vorteil von Command Guidance ist, dass das CMS basierend auf der Gesamtlage den idealen Abfangvektor für den Lenkflugkörper im Flug planen kann und auf Lageänderungen des Zieles auch anders reagieren kann.
Beispiel: Wenn das CMS weiß, dass ein klassifiziertes und identifiziertes Ziel am Ende bestimmte Ausweichmanöver fliegt, kann es mittels Command Guidance den Effektor so lenken, dass er im Endgame optimal steht.
Ein Flugkörper der mittels Inertial Guidance fliegt und einfach nur Zielposition oder ähnliches erhält, steht dann halt ggfs. nicht optimal im Endgame, weil er dieses Gesamtwissen über das Ziel nicht hat.
Oder man kann mittels Command Guidance auch die Reichweite effektiv erhöhen, weil man den eigenen Effektor auf eine berechnete "Top-Down"-Kurve schickt, nachdem der Brennschluss erfolgt ist.
Zitat:Initially, the only difference between a Standard Missile fired by an earlier-generation missile ship and a Standard fired by an Aegis ship was that the latter had an autopilot that could be controlled in flight from the firing ship, for the intermittent command guidance employed by the Aegis system. That made an enormous difference because the controlling computer on the ship could fly the missile along a more energy-efficient path (rather than having the missile pursue the target directly, as in the past). Typically the better path was up-and-over, the missile benefitting from gravity as it dove after its fuel had been burned up. This difference alone radically increased missile range: from 17.5 nautical miles (nm) for Standard in the earlier Tartar system to 40 nm in the early Aegis ships (range increased further once the missile had a better motor).
Im Übrigen hat es auch eine Latenz, dem Lenkwaffe im Flug eine neue Zielposition zu schicken. Die ist bei Empfang auch schon wieder "veraltet" und wird interpoliert - und zack wird es schon ungenau.
Einn IRIS-T oder ein anderer Lenkflugkörper mit aktiven Suchkopf fliegt auch die meiste Zeit des Weges "blind", weil er das Ziel über die Reichweite gar nicht sieht. Der bekommt einfach die neue Zielposition im Raum oder einen Vektor dahin, berechnet auf Grundlage dieser Information einen PIP und fliegt da "stumpf" hin.
Was ist wohl besser gegen einen AShM mit Sprint im Endgame? Ein Lenkflugkörper, der einfach nur einen Zielvektor bekommt, der ständig aufdatiert wird und der dann faktisch eine Kurve von hinten ziehen muss oder einer, der mittels Command Guidance im Flug schon deutlich in seiner Flugkurve angepasst werden kann, um den Sprinter von vorne zu erwischen?
Genau deshalb hat Command Guidance in Form von AEGIS auch heute noch seine Daseinsberechtigung.
Aber hey, der erste Artikel ist von 2010, warum sollte der auch den damals gültigen Stand beschreiben?

Btw, SM-3 verwendet auch noch Command Guidance:
https://secwww.jhuapl.edu/techdigest/con...Landis.pdf
Zitat:The endo-midcourse phase (Fig. 7) uses AWS command guidance to close the fire control loop. This phase is similar to the one used in previous Standard Missile variants in the AWS. The AWS has estimates of both the target and missile tracks (Rt and Rm, respectively) based on the SPY-1 track and WCS filtering. These data are used in WCS midcourse guidance to calculate acceleration commands that are sent to the missile via the uplink.
