Vor 3 Stunden
(Vor 5 Stunden)DeltaR95 schrieb: Verhandlungstechnisch wäre es besser, wenn man die Unterauftragnehmer von Damen nicht bezahlt hätte. Solange der Vertrag besteht, hat Damen eine Lieferverpflichtung gegenüber dem Bund - sprich, wenn die (als Beispiel) das VLS Mk 41 "abbestellen", bleibt der Liefertermin im Vertrag immer noch bestehen. Sprich der Bund könnte dann ein VLS Mk 41 und zusätzlich Vertragsstrafen sowie Verzugsstrafen geltend machen.Was besser wäre, hängt doch vom verfolgten Ziel ab. Wenn der Bund beabsichtigt, aus dem Vertrag raus zu kommen, hast du zwar Recht, aber das ist ja nicht das primäre Ziel. Man will doch das Schiff weiterhin geliefert bekommen und zwar so schnell wie möglich.
Zitat:Wenn der Bund das VLS Mk 41 aber schon direkt bezahlt hätte, ist Damen in der besseren Verhandlungsposition, da sie ja selber kein Geld zwischenfinanzieren müssen - und das ist meistens teurer, als die Vertragsstrafen und Verzugsstrafen vom Bund, die er raushauen kann.Der Schaden für Damen im Fall eines Abbruchs würde sinken, ja. Allerdings nur im Vergleich dazu, dass sie ihrerseits auch ihre Zahlungsverpflichtungen an ihre Lieferanten wirklich erfüllen würden, wenn Deutschland das nicht übernimmt. Und das halte ich für fragwürdig. Die Kreditwürdigkeit von Damen sollte gerade nicht so optimal sein, eine Vorfinanzierung von Zulieferungen würde also vmtl. irgendwann zum Politikum, weil der niederländische Staat einspringen muss, wenn Deutschland seine Meilenstein-Zahlungen wegen Nichterfüllung zurück hält.
Zitat:Ergo ist es besser, wenn man den GU auf der vertraglichen Lieferverpflichtung "festnagelt", er die Bestellung zwischenfinanzieren muss und er obendrein, wenn er sich bockbeinig anstellt, noch Vertrags- und Verzugsstrafen blechen muss.Das funktioniert aber nur, wenn Damen dann auch tatsächlich die Lieferanten bezahlt. Denn sonst kommt schlussendlich Deutschland zwar aus dem Vertrag, hat aber bspw. beim Mk.41 mit enormer Verzögerung zu rechnen, weil es sich bei deren Produktionsslots ganz hinten neu anstellen muss, was dann auch erst wieder nach Abschluss eines neuen Vertrags für eine F126neo möglich wäre.
Ich halte es daher unter den gegebenen Voraussetzungen schon für sinnvoll, einige Unterauftragnehmer direkt zu bezahlen, sofern man sich dadurch auch den Zugriff auf deren Leistungen sichert und diese eben von langen Vorlaufzeiten abhängig sind.
Die Alternative (die wir hier wohl alle bevorzugen würden) wäre eben, jetzt selbst ein zweites Projekt mit eigenen Bestellungen zu beginnen und auf ein Scheitern der Damen-F126 zu setzen. So weit ist man aber auftragsgeberseitig noch nicht, also kann man auch nicht in Kauf nehmen, "gegen" Damen zu arbeiten, weil man ja immer noch auf eine Lösung hofft, die man sonst selbst torpedieren würde.
