(Luft) Boeing P-8A Poseidon in der Bundeswehr (Zwischenlösung P-3C-Nachfolger)
(28.10.2025, 12:41)DopePopeUrban schrieb: Das steht präzise dem Zweck von Sonaren auf Schiffen und U-Booten gegenüber, dessen primäre Aufgabe die Langstreckenaufklärung von Kontakten ist. Diese Systeme sind nicht durch MPAs ersetzbar, die Aufgabenprofile beider sind grundverschieden.

Die maximale Sonarreichweite einer Fregatte mit Schleppsonar liegt bei ca. 150 km - das ist ein Wert, der in die gleiche Kategorie fällt, wie die instrumentierte Reichweite bei Radargeräten. In der Realität ist man dort sehr weit drunter, manche Quellen gehen von ca. 20 km bis 30 maximal aus, bei guten Umweltbedingungen und gegen ein modernes U-Boot.

Ein U-Boot ist ebenso zwingend auf ein "Cueing" angewiesen, sprich, es gibt dort in regelmäßigen Abständen z.B. Funkverkehr, der durch die EloKa der MPA aufgeklärt werden kann und dann als Voreinweisung in das Einsatzgebiet dient.

Im Kalten Krieg wurde die Voreinweisung gegen getauchte U-Boote unter EMCON u.a. durch SOSUS geleistet - genau das gilt es wieder zu reaktivieren. Ebenso die Aufklärung von Funkausstrahlungen von U-Booten über VLF und ELF.

Ein U-Boot, welches über Tage und Wochen "blind" unter Wasser agiert, hat so gut wie keinen Einsatzwert, weil es nicht an Ziele herangeführt werden kann und im Prinzip wie eine Tretmine darauf wartet, dass durch "Zufall" jemand drüber fährt. Ergo wird es dort in regelmäßigen Abständen auch Funkausstrahlungen geben und sei es nur die Positionsmeldung zurück.

Rein passiver Empfang über VLF geht maximal im niedrigen zweistelligen Tiefenbereich, ELF etwas tiefer. Deshalb gibt es ja die Kommunikationsbojen, die dem U-Boot im getauchten Zustand die Kommunikation erlauben. Da diese aber an der Oberfläche treiben, kann man sie mittels MPA und guten EO/IR-Sensoren auch über relativ große Reichweiten aufklären.

Was der MPA an Detektionsreichweite fehlt, macht sie durch hohe Geschwindigkeit und Bestreifung in Teilen auch wieder wett.

Rechne dir doch mal aus, welche Fläche eine Fregatte mit dem leistungsstärksten Schleppsonar "gesichert" abdecken kann und setz' das in Relation zur Fläche, die überwacht werden muss.

Dieses krasse Missverhältnis kann man im Atlantik und anderen Ozeanen außerhalb der Choke Points nur mit SOSUS oder in Zukunft "UxV"-Barrieren lösen. Wenn diese ein potentielles Ziel detektieren, wird dieses in den meisten Fällen nur zügig durch MPA aufgeklärt werden können. Diese führen dann direkt die Bekämpfung durch oder es werden entsprechende weitere Kräfte herangeführt.

Und auch hier hinkt die Diskussion in der westlichen Welt wieder hinterher, die Zukunft hat schon begonnen:

https://xpert.digital/en/future-of-submarines/

Neben dem MAD gibt es noch weitere Möglichkeiten zur Detektion aus der Luft, sei es nun SAR oder optisch.

https://www.theguardian.com/australia-ne...technology

All dies aus dem Orbit gestützt kann der MPA zum Cueing dienen, wenn man sich keine Sonarbojen-Feldes bedienen kann oder will. Die notwendige Reaktionsgeschwindigkeit hat halt leider nur die MPA und in Zukunft muss sichergestellt sein, dass die entsprechende Anzahl an MPA mit kurzer Vorwarn- und Anflugszeit auch zur Verfügung steht. Sprich deutlich mehr als die paar Maschinen, die es derzeit gibt.
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RE: Boeing P-8A Poseidon in der Bundeswehr (Zwischenlösung P-3C-Nachfolger) - von DeltaR95 - 28.10.2025, 13:22
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von alphall31 - 07.06.2024, 17:19
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Pmichael - 07.06.2024, 17:34
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Falli75 - 07.06.2024, 17:57
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von 26er - 08.06.2024, 07:04
RE: Bundeswehr – quo vadis? - von Ottone - 08.06.2024, 09:53

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