26.10.2025, 15:45 
	
	
	
		JEWEL: Frankreich und Deutschland legen den Grundstein für eine europäische Frühwarnkapazität
EMA (französisch)
Leitung: Armeeministerium / Veröffentlicht am: 24. Oktober 2025
Angesichts der zunehmenden ballistischen und hyperschalltechnischen Bedrohungen in Europa starten Frankreich und Deutschland die Initiative JEWEL, um den Grundstein für eine europäische Frühwarnkapazität zu legen. Frühwarnung ist die Fähigkeit, einen Raketenabschuss zu erkennen und dessen Flugbahn zu verfolgen, um, wenn möglich, dessen Abfangen auszulösen.
[Bild: https://www.defense.gouv.fr/sites/defaul...k=W9_p66Qq]
Am 15. Oktober 2025 unterzeichneten der französische Armeeminister und Kriegsveteranen-Minister, Catherine Vautrin, und der deutsche Bundesverteidigungsminister, Boris Pistorius, eine Absichtserklärung zur Gründung der Initiative JEWEL (Joint Early Warning for a European Lookout).
Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt zum Aufbau einer europäischen Frühwarnkapazität, die diejenige der Vereinigten Staaten ergänzt.
Sie wird zur integrierten Luft- und Raketenabwehr der NATO beitragen und gleichzeitig die europäische Säule des Bündnisses stärken.
Was ist Frühwarnung?
Frühwarnung ermöglicht es, den Start einer Rakete zu erkennen, ihre Flugbahn während des gesamten Fluges zu verfolgen und die Daten in Echtzeit an die Kommandozentralen zu übermitteln, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten, einschließlich einer möglichen Abfangaktion. Sie trägt auch zur Erkennung und Vorhersage von Bedrohungen bei und ermöglicht die Zuordnung einer potenziellen Aggression.
Diese Fähigkeit basiert auf zwei sich ergänzenden Segmenten:
Im Weltraum erkennen mit Infrarotsensoren ausgestattete Satelliten den Abschuss von Raketen anhand der vom Triebwerk abgegebenen Wärme.
Am Boden verfolgt ein Netzwerk aus festen und mobilen Radaranlagen, die auf verschiedenen Frequenzbändern arbeiten, die Flugbahn der ballistischen Raketen und, im Falle von Transhorizontradaren, die Flugbahn von Marschflugkörpern, die in geringer Höhe fliegen.
Dieses System kann durch den Einsatz von Erkennungskapazitäten in sehr großer Höhe verstärkt werden, um die Überwachung bestimmter kritischer geografischer Gebiete zu erweitern, zu vervollständigen und zu verfeinern.
Alle diese Sensoren speisen ein Kommando- und Kontrollsystem, das Daten in Echtzeit verarbeitet.
Dieses System ist in der Lage, Bedrohungen zu analysieren, Frühwarnungen auszugeben und Reaktionen zu koordinieren.
Heute ist Europa noch immer auf Informationen aus amerikanischen Frühwarnsystemen angewiesen.
Die Entwicklung eines souveränen europäischen Systems würde die strategische Autonomie des Kontinents stärken und die europäische Säule der NATO konsolidieren.
Vor diesem Hintergrund haben Frankreich und Deutschland beschlossen, ihre Kräfte im Rahmen der Initiative JEWEL zu bündeln, um gemeinsam die erste europäische Frühwarnkapazität aufzubauen.
Ein erstes deutsch-französisches Abkommen für die Weltraumkomponente
Die Weltraumkomponente bildet den Kern des JEWEL-Projekts und ist dessen Grundstein.
Sie ermöglicht es, den Start einer Rakete aus dem Weltraum zu erkennen, noch bevor diese in die von Bodenradaren abgedeckten Gebiete eintritt.
Auf diese Weise liefert sie die ersten kritischen Daten, die die gesamte Warn- und Entscheidungskette versorgen.
Um die Grundlagen für diese Architektur zu schaffen, haben die beiden Minister ein bilaterales Kooperationsabkommen unterzeichnet, das sich speziell mit der Weltraumkomponente des JEWEL-Projekts befasst.
Das Ziel ist klar: die Beschleunigung der Inbetriebnahme einer ersten operativen Kapazität eines europäischen Weltraumfrühwarnsystems bis Anfang der 2030er Jahre.
Diese erste Kapazität wird den Grundstein für die globale Architektur bilden, die im Rahmen des vom Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) unterstützten Projekts ODIN'S EYE untersucht wird.
Sie wird als erster Baustein für ein zukünftiges Komplettsystem dienen, das Weltraumsensoren, Bodenradare und miteinander verbundene Kommandozentralen umfasst.
Konkret sieht die Vereinbarung vor, dass Frankreich und Deutschland jeweils ein bis zwei geostationäre, komplementäre und interoperable Satelliten in die Umlaufbahn bringen, die in der Lage sind, Raketenstarts aus dem Weltraum kontinuierlich zu überwachen.
Außerdem sieht sie die Schaffung einer gemeinsamen Schnittstelle vor, die als „preliminary interoperability backbone” bezeichnet wird und die Vernetzung der beiden nationalen Systeme gewährleisten, den Datenaustausch in Echtzeit erleichtern und die Stärkung der Kapazitäten durch künftige europäische Komponenten vorbereiten soll.
Diese Vernetzung ist der erste Schritt hin zu einer vollständig europäischen Kapazität, die durch den Beitrag weiterer Partnerstaaten schrittweise erweitert werden soll.
Sie wird es letztendlich ermöglichen, eine integrierte Warnarchitektur aufzubauen, die Weltraum-, Boden- und Kommandomittel in einem vollständig europäischen und souveränen System vereint.
Eine Zusammenarbeit, die aus dem Deutsch-Französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat hervorgegangen ist
Dieser Fortschritt konkretisiert eine der Verpflichtungen, die beim deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat am 29. August 2025 in Toulon eingegangen wurden.
Er verdeutlicht den gemeinsamen Willen Frankreichs und Deutschlands, Europa mit souveränen Mitteln in einem für seine Sicherheit entscheidenden Bereich auszustatten: der Erkennung und Warnung vor ballistischen und hyperschallgeschwindigkeitsfähigen Bedrohungen.
Mit dem Start von JEWEL übernehmen beide Nationen ihre führende Rolle beim Aufbau einer europäischen Frühwarnkapazität.
Durch die Stärkung der europäischen Säule des Bündnisses trägt diese Initiative zur Raketenabwehr der NATO bei.
Der Erfolg dieser Zusammenarbeit beruht auf einer engen Koordinierung zwischen den zivilen und militärischen Akteuren beider Länder:
in Frankreich die Generaldirektion für Rüstung (DGA), die Agentur für Verteidigungsinnovation (AID), die Direktion für internationale und europäische Zusammenarbeit (DICE), die Direktion für Operationen, Instandhaltung und Digitalisierung (DOMN) und der Dienst für Verteidigungssystemarchitektur (SASD);
in Deutschland ihre Kollegen im Bundesministerium der Verteidigung.
Die französischen und deutschen Teams werden nun daran arbeiten, die JEWEL-Initiative bei anderen europäischen Partnern zu fördern, um sie zur Grundlage eines künftigen paneuropäischen Frühwarnsystems zu machen, das integriert, interoperabel und vollständig souverän ist.
	
	
	
	
EMA (französisch)
Leitung: Armeeministerium / Veröffentlicht am: 24. Oktober 2025
Angesichts der zunehmenden ballistischen und hyperschalltechnischen Bedrohungen in Europa starten Frankreich und Deutschland die Initiative JEWEL, um den Grundstein für eine europäische Frühwarnkapazität zu legen. Frühwarnung ist die Fähigkeit, einen Raketenabschuss zu erkennen und dessen Flugbahn zu verfolgen, um, wenn möglich, dessen Abfangen auszulösen.
[Bild: https://www.defense.gouv.fr/sites/defaul...k=W9_p66Qq]
Am 15. Oktober 2025 unterzeichneten der französische Armeeminister und Kriegsveteranen-Minister, Catherine Vautrin, und der deutsche Bundesverteidigungsminister, Boris Pistorius, eine Absichtserklärung zur Gründung der Initiative JEWEL (Joint Early Warning for a European Lookout).
Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt zum Aufbau einer europäischen Frühwarnkapazität, die diejenige der Vereinigten Staaten ergänzt.
Sie wird zur integrierten Luft- und Raketenabwehr der NATO beitragen und gleichzeitig die europäische Säule des Bündnisses stärken.
Was ist Frühwarnung?
Frühwarnung ermöglicht es, den Start einer Rakete zu erkennen, ihre Flugbahn während des gesamten Fluges zu verfolgen und die Daten in Echtzeit an die Kommandozentralen zu übermitteln, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten, einschließlich einer möglichen Abfangaktion. Sie trägt auch zur Erkennung und Vorhersage von Bedrohungen bei und ermöglicht die Zuordnung einer potenziellen Aggression.
Diese Fähigkeit basiert auf zwei sich ergänzenden Segmenten:
Im Weltraum erkennen mit Infrarotsensoren ausgestattete Satelliten den Abschuss von Raketen anhand der vom Triebwerk abgegebenen Wärme.
Am Boden verfolgt ein Netzwerk aus festen und mobilen Radaranlagen, die auf verschiedenen Frequenzbändern arbeiten, die Flugbahn der ballistischen Raketen und, im Falle von Transhorizontradaren, die Flugbahn von Marschflugkörpern, die in geringer Höhe fliegen.
Dieses System kann durch den Einsatz von Erkennungskapazitäten in sehr großer Höhe verstärkt werden, um die Überwachung bestimmter kritischer geografischer Gebiete zu erweitern, zu vervollständigen und zu verfeinern.
Alle diese Sensoren speisen ein Kommando- und Kontrollsystem, das Daten in Echtzeit verarbeitet.
Dieses System ist in der Lage, Bedrohungen zu analysieren, Frühwarnungen auszugeben und Reaktionen zu koordinieren.
Heute ist Europa noch immer auf Informationen aus amerikanischen Frühwarnsystemen angewiesen.
Die Entwicklung eines souveränen europäischen Systems würde die strategische Autonomie des Kontinents stärken und die europäische Säule der NATO konsolidieren.
Vor diesem Hintergrund haben Frankreich und Deutschland beschlossen, ihre Kräfte im Rahmen der Initiative JEWEL zu bündeln, um gemeinsam die erste europäische Frühwarnkapazität aufzubauen.
Ein erstes deutsch-französisches Abkommen für die Weltraumkomponente
Die Weltraumkomponente bildet den Kern des JEWEL-Projekts und ist dessen Grundstein.
Sie ermöglicht es, den Start einer Rakete aus dem Weltraum zu erkennen, noch bevor diese in die von Bodenradaren abgedeckten Gebiete eintritt.
Auf diese Weise liefert sie die ersten kritischen Daten, die die gesamte Warn- und Entscheidungskette versorgen.
Um die Grundlagen für diese Architektur zu schaffen, haben die beiden Minister ein bilaterales Kooperationsabkommen unterzeichnet, das sich speziell mit der Weltraumkomponente des JEWEL-Projekts befasst.
Das Ziel ist klar: die Beschleunigung der Inbetriebnahme einer ersten operativen Kapazität eines europäischen Weltraumfrühwarnsystems bis Anfang der 2030er Jahre.
Diese erste Kapazität wird den Grundstein für die globale Architektur bilden, die im Rahmen des vom Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) unterstützten Projekts ODIN'S EYE untersucht wird.
Sie wird als erster Baustein für ein zukünftiges Komplettsystem dienen, das Weltraumsensoren, Bodenradare und miteinander verbundene Kommandozentralen umfasst.
Konkret sieht die Vereinbarung vor, dass Frankreich und Deutschland jeweils ein bis zwei geostationäre, komplementäre und interoperable Satelliten in die Umlaufbahn bringen, die in der Lage sind, Raketenstarts aus dem Weltraum kontinuierlich zu überwachen.
Außerdem sieht sie die Schaffung einer gemeinsamen Schnittstelle vor, die als „preliminary interoperability backbone” bezeichnet wird und die Vernetzung der beiden nationalen Systeme gewährleisten, den Datenaustausch in Echtzeit erleichtern und die Stärkung der Kapazitäten durch künftige europäische Komponenten vorbereiten soll.
Diese Vernetzung ist der erste Schritt hin zu einer vollständig europäischen Kapazität, die durch den Beitrag weiterer Partnerstaaten schrittweise erweitert werden soll.
Sie wird es letztendlich ermöglichen, eine integrierte Warnarchitektur aufzubauen, die Weltraum-, Boden- und Kommandomittel in einem vollständig europäischen und souveränen System vereint.
Eine Zusammenarbeit, die aus dem Deutsch-Französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat hervorgegangen ist
Dieser Fortschritt konkretisiert eine der Verpflichtungen, die beim deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat am 29. August 2025 in Toulon eingegangen wurden.
Er verdeutlicht den gemeinsamen Willen Frankreichs und Deutschlands, Europa mit souveränen Mitteln in einem für seine Sicherheit entscheidenden Bereich auszustatten: der Erkennung und Warnung vor ballistischen und hyperschallgeschwindigkeitsfähigen Bedrohungen.
Mit dem Start von JEWEL übernehmen beide Nationen ihre führende Rolle beim Aufbau einer europäischen Frühwarnkapazität.
Durch die Stärkung der europäischen Säule des Bündnisses trägt diese Initiative zur Raketenabwehr der NATO bei.
Der Erfolg dieser Zusammenarbeit beruht auf einer engen Koordinierung zwischen den zivilen und militärischen Akteuren beider Länder:
in Frankreich die Generaldirektion für Rüstung (DGA), die Agentur für Verteidigungsinnovation (AID), die Direktion für internationale und europäische Zusammenarbeit (DICE), die Direktion für Operationen, Instandhaltung und Digitalisierung (DOMN) und der Dienst für Verteidigungssystemarchitektur (SASD);
in Deutschland ihre Kollegen im Bundesministerium der Verteidigung.
Die französischen und deutschen Teams werden nun daran arbeiten, die JEWEL-Initiative bei anderen europäischen Partnern zu fördern, um sie zur Grundlage eines künftigen paneuropäischen Frühwarnsystems zu machen, das integriert, interoperabel und vollständig souverän ist.

 
 

