26.10.2025, 15:22 
	
	
	(26.10.2025, 12:41)Ottone schrieb: Selbstschutz: Diese Einheit würde "in der Nähe" der großen Muttereinheit mitfahren, aber sie muss alleine durch choke points und in Häfen sowie durch eine Schwestereinheit abgelöst werden können. Der Abstand zur F125 kann dabei durchaus ein paar wenige Kilometer betragen.Warum? Was spricht dagegen, dass diese Einheit -zumindest in Gebieten mit Gefährdung- grundsätzlich der F125 unmittelbar folgt? Man würde sie von der Besatzungsseite her so auslegen, dass sie die gleiche Ausdauer im Einsatz hat wie die F125. Natürlich reden wir dann nicht über die theoretisch mögliche Intensivnutzung mit Wechselbesatzungen, sondern über "normale" Einsatzzeiten für LV/BV-fokussierte Nordmeer-Operationen. Eine eigenständige Verlegung zur Ablösung wäre also entbehrlich.
Ich will ja den Aufwand so gering wie irgendwie möglich halten, um einen schnellen Zulauf zu ermöglichen. Also muss alles an "nice-to-have" sich diesem Ziel unterordnen. Und die eigenständige Operation abseits des Mutterschiffs gehört eben dazu.
Zitat:Hinzu kommt, dass ein nur auf der F125 vorhandenes RAM die Einheit überschiessen müßte und erst ab dort erfassen kann, wofür RAM wahrscheinlich nicht ausgelegt ist. Die optische/ESM Überwachung des Horizonts wäre auf der F125 abgewandten Seite mMn schon wichtig.Das kann ich technisch nicht komplett beurteilen, das Argument mit dem Totwinkel hinsichtlich RAM ist allerdings nachvollziehbar. Ein Mk.49 auf den Anhänger zu setzen, stellt natürlich auch keine größere Herausforderung dar.
Zitat:Eine K130 müßte ja nicht "nur" den Waffeneinsatz kontrollieren (mit neuen Konsolen die in der OPZ dort nicht vorgesehen sind), sondern auch Teile der Sensorik/Schiffstechnik (Kraftwerk) per remote überwachen. Das wird räumlich und personell richtig eng auf der Korvette, und kann aus meiner Sicht das "minimal manning" auf der geführten Einheit nicht im nötigen Maß herbeiführen.Warum? Ein Arbeitsboot dieser Größe hat eine einstellige Besatzungsstärke. Das ist vertretbar und muss man ja nicht zwangsläufig noch weiter runter drücken, das ist nicht Ziel der Sache. Der Anhänger kann also komplett autark fahren, muss sich nur immer im Schutz- und Kommunikationsbereich der Führungseinheit aufhalten.
Zitat:Darüber hinaus müßte weitere Kommunikationstechnik irgendwo auf dem ohnehin dicht gepackten Oberdeck platziert werden wie Laser und C&C fallback.Auf der F125 ist das kein Problem und auf der liegt mein Fokus. Die Verwendung mit der K130 wäre eine Benefit. Kann natürlich sein, dass die dafür die Nutzbarkeit ihres Flugdecks oder zumindest des Hangars einbüßt, aber dann ist das halt für die entsprechenden Missionen so. Bei einer Nachrüstung relevanter Flugabwehrkapazitäten direkt an Bord wäre der Effekt dauerhaft.
In Frage käme bei der K130 aber auch eine Aufstellung der erforderlichen Technik anstelle der AShM, die man dann ja alternativ auch auf dem Anhänger mitführen könnte.
(26.10.2025, 13:42)Leuco schrieb: Ich hatte das an anderer Stelle schon einmal aufgebracht. Wäre es nicht eine gangbare Lösung ein hochseefähiges ziviles Boot mit den ASW Modulen der 126 auszustatten? Die Module sind sowieso bestellt und in Entwicklung. Das Boot müsste dann aber logischerweise vollständig durch die F125 geschützt werden.Im Prinzip ist das ja mein Vorschlag: Man nimmt eine zivile Schiffsbasis (OSV/Arbeitsboot) und nutzt sie als Trägerplattform für containerisierte Module mit Waffen und Sensoren. Nur würde ich halt eben nicht nur das Sonar auf diese Boote packen, sondern auch die Raketenstarter, weil deren Integration in die Schiffsstrukturen ja seitens der Marine aufgrund der erforderlichen Ausfallzeiten unbedingt vermieden werden soll.
(26.10.2025, 13:58)DopePopeUrban schrieb: Zum einen weil ich mir nicht sicher bin, ob so eine Einheit in einem high intensity environment überhaupt arbeiten kann.Ich bin ja selbst eigentlich ein Gegner von Arsenalschiffen, weil ich eine stärkere Ausstattung der Haupteinheiten immer für den besseren Weg halte. Hier stellt sich aber eben lediglich die Frage, wie wir es hinbekommen, innerhalb von 3-5 Jahren unsere vier F125 mit einer ausreichenden Bewaffnung für den LV/BV-Einsatz als Teil von U-Jagd-Verbänden im Nordmeer nachzurüsten. Und das auch noch unter der Voraussetzung, dass die Schiffe dafür nicht länger in die Werft gehen, als ohnehin erforderlich. Und das ist halt auf den Schiffen eigentlich nicht leistbar, zumindest dann nicht, wenn man mehr als ein paar wenige IRIS-T an Bord bekommen will.
Dass es erstrebenswertere Lösungen gäbe, da sind wir uns alle einig. Ich suche nur die beste Variante, die im Rahmen der gegebenen Umstände zu erreichen wäre. Und dazu gehört eben, dass die F125 selbst keinen nennenswerten Umbauten unterzogen werden wird und wir keine zusätzlichen MSC erhalten.
Zitat:Die Datenmengen die im Rechenzentrum eines MSC verarbeitet werden, müssen schließlich an Uplink Terminals, Lfk usw geleitet werden. Was mit Hochleistungskabeln kein Problem ist, ich bin mir aber sehr unsicher ob eine Wireless Verbindung das hinkriegt. Sowohl was die tatsächliche Menge der Daten wie auch die Geschwindigkeit der Übertragung angeht.Das ist die Herausforderung, ja. Ich halte das aber für realisierbar. Schließlich plant man ja auch weltweit, unbemannte Systeme in allen möglichen Bereichen als dislozierte Sensoren und Effektoren einzusetzen, da wird man überall auf diese Herausforderung stoßen. Zwei Schiffe in direkter Sichtlinie miteinander zu vernetzen, sollte da noch eines der kleineren Probleme sein.
Zitat:Und zum anderen, weil sowohl die Verbindung wie auch die Trägereinheit selber natürlich störanfälliger sind, als onboard Systeme.Die Verbindung ja, aber die Trägereinheit hat ja nur die physikalische Funktion als Träger, ich seh' nicht, wie die störanfällig sein sollte. Ich plane ja eben kein USV und auch keinerlei Integration der Systeme in die Trägereinheit. Das sind zwei technisch komplett getrennte Systeme. Und der Anhänger braucht für sich genommen auch keine störanfällige Technik, der kann im Zweifelsfall auf Sicht manuell steuern. Er muss ja nichts weiter leisten, als sich immer in der Nähe der F125 aufzuhalten. Dafür braucht er zur Not noch nicht mal einen Kompass, geschweige denn ein GPS oder Navigationsradar.
(26.10.2025, 13:59)Kopernikus schrieb: Ich würde bei der Idee auch eher Probleme sehen.Das ist eine Frage der Auslegung, die man durch die Auswahl der Plattform steuern kann. Je ausdauernder diese ausgelegt ist, desto geringer wird der Bedarf für Nachversorgung und Personalaustausch. Im Zweifelsfall könnte man darauf auch ganz verzichten.
Wie oft muss Personal für Kontrolle Wartung Betriebsmittelübergabe und Problemlösung übersetzten?
Ist so eine Plattform in der Größe eine stabile Plattform im Nordatlantik?
Zitat:Was passiert wenn die Verbindung (Zugkabel) abreisst?Zugkabel? Meinst du während eines Versorgungsvorgangs?
Denn "Anhänger" ist ja nur metaphorisch gemeint. Das ist ein eigenständig fahrendes Boot, das lediglich an Deck Systeme durch die Gegend fährt, die über eine kabellose Verbindung zur benachbart fahrenden Fregatte verfügen. Vermutlich mehrfach redundant per Richtfunk, Laserkommunikation u.ä.
Zitat:Nicht für IKM gedacht, also keine Einsätze vor dem Libanon oder im Roten Meer?Muss man nicht ausschließen, läge aber nicht im Fokus. Es geht um die Nachrüstung für LV/BV, alles andere wären positive Nebeneffekte.
Zitat:Wenn man so etwas andenkt würde ich eher an einen Versorger denken, in der Art wie die Ölplattformen versorgt werden. Hochseetauglich mit Basismannschaft und hinten eine große Ladefläche.Ja, das ist der Gedanke dahinter. Ein OSV mit geringer Besatzungsstärke, das gerade groß genug für die Bedingungen im Nordmeer ausgelegt ist und dabei über ein ausreichend großes Deck für ein paar Container verfügt.
Zitat:Andere Alternative wäre, wenn es gewichts- und balance-technisch klappt, die zusätzlichen VLS/Raketen etc auf das Hubschrauberdeck einer K130 stellen, die dann mit der F125 im Tandem fährt.Wozu braucht man dann noch die F125? Doch wieder nur für die Hubschrauber.
Zitat:Und falls da Kritik kommt, ist genauso effizient und sinnvoll wie wenn eine F125 eine F123B begleitet nur um 2 Hubschrauber mitzubringen.Genau das gilt es ja zu vermeiden. Die F125 mit einem "Anhänger" nachzurüsten, erfordert eine Handvoll zusätzliche Personen, die K130 gleich etwa 60. Zudem fehlt die dann an anderer Stelle. Die Zahl der einsetzbaren Flaggenstöcke reduziert sich bei jeder Lösung, in der zwei eigentlich unabhängig operationsfähige Einheiten aneinander gebunden werden, um ihre Schwächen auszugleichen. Das versuche ich ja gerade zu umgehen.

 
 

