24.10.2025, 22:47 
	
	
	
		Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber ein zeitloser Klassiker:
https://www.bundeswehr-journal.de/2019/d...generaele/
Stichwort Urheberrecht - ich habe den Begriff Generalskaste schon Jahre vorher verwendet
Das ist auch ein hochinteressanter Aspekt. Nur zwei Generäle sind aus Ostdeutschland, von 215. Also nur 0,93% der oberen militärischen Führung stammen aus Ostdeutschland. Die Ostdeutschen sind also in der Führung der Bundeswehr extremst unterrepräsentiert. Aber weiter mit dem eigentlichen Teil:
Zum Vergleich: im Zweiten Weltkrieg lag das Verhältnis querschnittlich bei 1 : 8000.
Und dagegen kann natürlich niemand etwas tun, denn es steht auf Papier geschrieben dass niemand etwas dagegen tun darf.
	
	
	
	
https://www.bundeswehr-journal.de/2019/d...generaele/
Stichwort Urheberrecht - ich habe den Begriff Generalskaste schon Jahre vorher verwendet

Zitat:Der Bundestagsabgeordnete Matthias Höhn (Die Linke), sicherheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied des Verteidigungsausschusses, wollte vor Kurzem mehr über die Dienstgradgruppe der Generäle in Erfahrung bringen. Er wollte von der Bundesregierung wissen, wie viele dieser Spitzendienstgrade „aus den neuen und aus den alten Bundesländer“ stammen. ......
Den Angaben des Staatssekretärs zufolge sind zwei der aktuellen deutschen Generäle „in den neuen Bundesländern“ geboren, 213 „in den alten Bundesländern“ (zum Stichtag 30. September 2019).
Das ist auch ein hochinteressanter Aspekt. Nur zwei Generäle sind aus Ostdeutschland, von 215. Also nur 0,93% der oberen militärischen Führung stammen aus Ostdeutschland. Die Ostdeutschen sind also in der Führung der Bundeswehr extremst unterrepräsentiert. Aber weiter mit dem eigentlichen Teil:
Zitat:Mit der Anzahl der Bundeswehr-Generäle befasst sich auch der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur „Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2020“ vom 9. August dieses Jahres. In der Planstellenübersicht „Berufs- und Zeitsoldaten“ sind im Etat für 2020 insgesamt 211 Planstellen für Generäle ausgewiesen.
Bei dieser Personalübersicht im Bundeshaushaltsplan 2020 sind insgesamt 197.106 Planstellen für Soldaten aufgeführt. Dies bedeutet rein rechnerisch, dass auf etwa 935 Soldaten jeweils ein Bundeswehrgeneral käme.
Zum Vergleich: im Zweiten Weltkrieg lag das Verhältnis querschnittlich bei 1 : 8000.
Zitat:Die Marine hat damit mehr Admirale als Fregatten. 1992 dienten fast 470.000 Soldaten. Geführt wurden sie von 193 Generalen. Die Bundeswehr hat also seit Ende des Kalten Krieges an allem gespart – nur nicht an höchsten, gut bezahlten und politisch besetzten Führungspositionen.
Zitat:Autor Knauß kam in seinem Kommentar für die WirtschaftsWoche zu dem Schluss: „Der Verdacht liegt nahe, dass sich in Jahrzehnten des Friedens hier eine Karrieristenmentalität etabliert hat, für die die Einsatzbereitschaft der Truppe nicht wirklich oberste Priorität hat.
Zitat:Philipp Münch kritisierte in seinem Aufsatz für den Sammelband, dass seit Ende des Kalten Krieges 1991 keine der Bundeswehrreformen vernünftig zu Ende geführt worden sei, obwohl die Streitkräfte grundsätzlich neuen Herausforderungen gegenübergestanden hätten. Als Hauptursache hierfür sieht er „die Eigeninteressen des zivilen und militärischen Verwaltungsstabes“. Eine Auswertung der Planstellen- und Stellenentwicklung von 1980 bis 2012 zeige zudem eine zunehmende „Kopflastigkeit“ bei den höheren Besoldungsgruppen, was Münch zufolge mit dem „Appropriationsinteresse des Verwaltungsstabs“ zu tun hat (Anm.: Appropriation = Zu-, Aneignung, Besitzergreifung). Bereits Max Weber habe auf das „ständige Ringen“ zwischen „dem Herrn und dem Verwaltungsstab“ (zwischen politischer Führung und fachlichem Spitzenpersonal) hingewiesen.
Der Mitarbeiter des ZMSBw zeigte in seiner Untersuchung schließlich, dass der Wandel der Bundeswehr seit 1990 – unbeschadet der jeweils verwendeten „Reform-Rhetorik“ – vor allem inkrementell (Anm.: schrittweise) verlaufen ist und im Großen und Ganzen für den Ausgang der einzelnen Reformvorhaben die Durchsetzung der jeweiligen widerstreitenden Machtinteressen ausschlaggebend war. Diese Machtkämpfe während der einzelnen Reformphasen hätten eine ganz besondere Dynamik durch die Personalstruktur entwickelt. Münch erklärte: „[Diese Dynamik] war davon geprägt, dass eine im militärischen Bereich etwa gleichbleibende Anzahl von Spitzenkräften um immer weniger Ressourcen und damit auch geringere Aufstiegschancen konkurrierte.“ Hieraus sollten sich, so schlussfolgerte der Autor, „die wichtigsten der häufig thematisierten Probleme der Bundeswehr“ ergeben.
Zitat:Der Befund zur Bundeswehr lasse sich einordnen in eine größere historische Entwicklung, die Max Weber bereits Anfang des 20. Jahrhunderts als „Bürokratisierung der Welt“ skizzierte habe, so Münch schließlich in seiner Überleitung zum Klassiker der Soziologie. Münch führte aus: „In seiner ebenso treffenden wie pessimistischen Vorausschau sah Weber die Gefahr, dass letztlich alle Lebensbereiche der Logik ,bürokratischer Organisation unterworfen [würden] mit ihrer Spezialisierung der geschulten Facharbeit, ihrer Abgrenzung der Kompetenzen, ihren Reglements und hierarchisch abgestuften Gehorsamsverhältnissen‘. Im Ergebnis fanden sich die Menschen schließlich als Gefangene dieses ,stahlharten Gehäuses der Hörigkeit‘ wieder.“
Und dagegen kann natürlich niemand etwas tun, denn es steht auf Papier geschrieben dass niemand etwas dagegen tun darf.

 
 

