06.04.2004, 15:12
Kann das mit Sadr City inzwischen auch bestätigen (Teletext, NZZ). Bin aber auch gespannt, wie es jetzt weitergeht. Im Moment ist in der Berichterstattung der Medien ziemliches Chaos. Aus Falludscha kommen überhaupt keine Neuigkeiten mehr, ausser dass die amerikanische Offensive am Laufen ist und auf ihrer Seite bislang ein Todesopfer gefordert hat (Teletext). Von unabhängiger Seite dürften Meldungen aus diesem Gebiet kaum eintreffen, die Amis haben die Gegend ja abgeriegelt. Laut NZZ von heute soll sich die Lage in Basra und auch sonst wieder beruhigt haben; die Briten haben im Süden eher mit Verhandlungen anstatt mit Waffengewalt gearbeitet (ausser in Amara). Die Zeitungen beziehen sich zwar auf die Geschehnisse von gestern Abend und allenfalls noch aus der Nacht. Das Fernsehen konzentriert sich momentan eher auf den Aufenthaltsort von El Sadr, es scheint also am Vormittag keine "heissen" Neuigkeiten gegeben zu haben, wie z. B. den grossen Aufstand der Schiiten. Ausser in Nassiriya und Amara scheint bislang nicht geschossen worden zu sein. Abwarten und Wasserpfeife rauchen...
Interessant ist natürlich auch die Frage, was El Sadr eigentlich erreichen will. Den Rauswurf der Besatzungsmacht, ja. Ob ihm das gelingt, ist schwer fraglich. Selbst wenn es zum offenen Kampf zwischen Schiiten und der "Koalition" kommt, sitzen die Besatzer, was Ressourcen und Feuerkraft angeht, am längeren Hebel. Abziehen werden die bestimmt nicht. Bush verliert dann zwar die Wahl im Herbst endgültig, doch ob John Kerry dann einfach die Navy am Schatt Al-Arab wieder mit seinen Soldaten füllt und diese heimschippert, bezweifle ich. Die USA verlören ihre letzte Glaubwürdigkeit im Kampf gegen den Terrorismus; und alle, die in ihrem Fahrwasser mitgesegelt sind, also Blair, Berlusconi, Koizumi, Howard und wie sie alle heissen, kommen arg in die Bedrouille.
Wenn El Sadr DAS gelingt, dann ziehe ich den Hut vor ihm (trage zwar selten einen). Nur kommts hinterher zum Bürgerkrieg im Irak, alle Nachbarn mischen sich ein und dann endgültig Gute Nacht...
Nee, vorher bunkern sich die Amis rund um ihre neuen Ölfelder ein und riskieren eben Massaker unter den Irakern und noch mehr Tote in den eigenen Reihen.
Interessant ist natürlich auch die Frage, was El Sadr eigentlich erreichen will. Den Rauswurf der Besatzungsmacht, ja. Ob ihm das gelingt, ist schwer fraglich. Selbst wenn es zum offenen Kampf zwischen Schiiten und der "Koalition" kommt, sitzen die Besatzer, was Ressourcen und Feuerkraft angeht, am längeren Hebel. Abziehen werden die bestimmt nicht. Bush verliert dann zwar die Wahl im Herbst endgültig, doch ob John Kerry dann einfach die Navy am Schatt Al-Arab wieder mit seinen Soldaten füllt und diese heimschippert, bezweifle ich. Die USA verlören ihre letzte Glaubwürdigkeit im Kampf gegen den Terrorismus; und alle, die in ihrem Fahrwasser mitgesegelt sind, also Blair, Berlusconi, Koizumi, Howard und wie sie alle heissen, kommen arg in die Bedrouille.
Wenn El Sadr DAS gelingt, dann ziehe ich den Hut vor ihm (trage zwar selten einen). Nur kommts hinterher zum Bürgerkrieg im Irak, alle Nachbarn mischen sich ein und dann endgültig Gute Nacht...
Nee, vorher bunkern sich die Amis rund um ihre neuen Ölfelder ein und riskieren eben Massaker unter den Irakern und noch mehr Tote in den eigenen Reihen.