27.09.2025, 15:26
(27.09.2025, 13:57)Helios schrieb: Die Frage ist in meinen Augen eine Folge davon, dass MEKO immer wieder falsch verstanden wird. Weder ist es korrekt, dass die immer wieder vorgestellten Entwürfe konkrete Klasseneinteilungen mit unterschiedlichen Merkmalen zeigen, noch, dass es sich bei den konkreten Umsetzungen dann um weitgehend systemgleiche Schiffe handelt. Es ist letztlich genau umgekehrt, die Bezeichnungen sind kein Marketingbegriff um eine Verbindung herzustellen, die so nicht existiert, vielmehr erzeugen sie Unterschiede, die nicht vorhanden sind, um eine Familie zu suggerieren, obwohl es im wesentlichen um ein einziges System der Systeme geht.Dass die Zahlen keine harte Unterteilung darstellen, sollte spätestens seit dem A300-Vorschlag klar sein. Das ist aber für mich hier nicht Kern unserer Verständigungsprobleme, im Prinzip ist ein Bezug auf MEKO A400 halt nicht groß etwas anderes als der Verweis darauf, dass TKMS aus ihrem MEKO-Baukasten auch Schiffe der Größe einer F125 bauen können. Man hätte in unserer Debatte auch allgemein von MEKO sprechen können, statt speziell von der A400.
Zitat:natürlich geht es um die individuelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse, denn genau das ist der Kern von MEKO.Das ist mein Punkt: MEKO steht für den Baukasten, der er es ermöglicht, sowohl Schiffe für den deutschen, als auch für internationale Auftraggeber zu bauen.
MEKO A400 AMD ist nichts weiter als ein Vorschlag für ein aus diesem Baukasten zusammengesetztes Schiff, in der entsprechenden Größenordnung. Und wenn eine andere Marine die kauft, kommt sie leichter und günstiger daher, wenn sie an die deutsche geht, kommen halt noch die DMS-Zuschläge drauf.
Zitat:Das eigentliche Problem an MEKO ist heutzutage, dass die Zahl der Kunden, die vergleichsweise exotische Ausstattungswünsche haben aber keinen eigenen Marineschiffbau betreiben kaum noch eine Rolle spielen, während alle Hersteller inzwischen mit mehr oder weniger universellen Schnittstellen zumindest gängige Systeme integrieren können. Es werden lieber erprobte und finanzierte Entwürfe von der Stange gekauft und hier und da angepasst, etwas, was MEKO kaum bieten kann, weil die deutschen Standards für den Export nicht geeignet sind.Das können sie schon bieten, nur halt eben nicht mit den ausgearbeiteten Entwürfen, die sie der deutschen Marine anbieten. Bei den diversen A200 läuft es doch, nur darüber wird der Markt halt enger und dann haben die simpleren Basisentwürfe aus Italien, Frankreich und Fernost einfach eine bessere Ausganglage, da hast du recht. Deswegen tun ja auch die diversen Entscheidungen für die Type26 so weh, weil das so ziemlich die einzigen Exportmärkte waren, für die A300/A400 realistisch in Frage kommen.
Zum CMS330:
Ich sehe nicht das Problem, IRIS-T ins CMS330 zu integrieren. Aber auf der F127 wird das eben für AAW/BMD durch Aegis ergänzt, also baut man sich dann eine nachteilige Systemschwelle ein, wenn man die AAW-Layer von unterschiedlichen CMS aus bedienten will. Dann braucht man zumindest ein vollwertiges AAW-Setup über CMS330, so dass Aegis dann nur noch BMD übernimmt. Das wirft dann wieder die Frage nach einem AAW-Effektor oberhalb ESSM/IRIS-T auf, der nicht Aegis-exklusiv ist. Und zugleich verbaut man sich ggf. Möglichkeiten, eine IRIS-T-SLX auch in Formen der BMD einzusetzen, weil die Effektorauswahl zwischen CMS330 und Aegis hakt. Das ist alles keine gute Lösung.
Meine Konsequenz daraus wäre allerdings: Aegis rausschmeißen und 9LV als Standard-CMS beschaffen.