27.09.2025, 13:57
(27.09.2025, 11:33)Broensen schrieb: Oder A400 ist gar kein wirklicher MEKO-Baukasten, sondern nur ein Marketingbegriff für den größten Entwurf von TKMS, den sie einfach für jeden potentiellen Auftrag individuell weiterentwickeln und anpassen.
Die Frage ist in meinen Augen eine Folge davon, dass MEKO immer wieder falsch verstanden wird. Weder ist es korrekt, dass die immer wieder vorgestellten Entwürfe konkrete Klasseneinteilungen mit unterschiedlichen Merkmalen zeigen, noch, dass es sich bei den konkreten Umsetzungen dann um weitgehend systemgleiche Schiffe handelt. Es ist letztlich genau umgekehrt, die Bezeichnungen sind kein Marketingbegriff um eine Verbindung herzustellen, die so nicht existiert, vielmehr erzeugen sie Unterschiede, die nicht vorhanden sind, um eine Familie zu suggerieren, obwohl es im wesentlichen um ein einziges System der Systeme geht. Was alles unter A-400 veröffentlicht wurde ist alles MEKO, und was daran MEKO ist ist auch alles gleich (logischerweise in unterschiedlichen Entwicklungsstufen), und natürlich geht es um die individuelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse, denn genau das ist der Kern von MEKO. Es auf das zu reduzieren, was nach außen sichtbar ist (aka den Schiffsentwurf), ist wie der Versuch, eine konzerngemeine PKW-Plattform als Marketingbegriff zu definieren, weil die unterschiedliche Marken vermeintlich völlig unterschiedliche Fahrzeuge darauf aufbauen.
Das eigentliche Problem an MEKO ist heutzutage, dass die Zahl der Kunden, die vergleichsweise exotische Ausstattungswünsche haben aber keinen eigenen Marineschiffbau betreiben kaum noch eine Rolle spielen, während alle Hersteller inzwischen mit mehr oder weniger universellen Schnittstellen zumindest gängige Systeme integrieren können. Es werden lieber erprobte und finanzierte Entwürfe von der Stange gekauft und hier und da angepasst, etwas, was MEKO kaum bieten kann, weil die deutschen Standards für den Export nicht geeignet sind.