31.08.2025, 20:34
(31.08.2025, 18:50)Quintus Fabius schrieb: https://www.ipsos.com/de-de/wehrpflicht-umfrageNichts anderes hatte ich selbst schon vor einer Woche angeführt und auch entsprechend eingeordnet:
(24.08.2025, 14:07)Broensen schrieb: Tatsächlich wünscht sich aber sogar ein Drittel der Frauen eine Wehrpflicht für beide Geschlechter. Das ist eine deutliche Mehrheit derer, die überhaupt eine Wehrpflicht unterstützen.Das ist doch hier ein entscheidender Aspekt: Wer grundsätzlich gegen die Wehrpflicht ist, wird auch keinesfalls für die Frauen-Wehrpflicht sein. Also spielt die Meinung derer für die konkrete Fragestellung erstmal keine Rolle. Entscheidend für die Gerechtigkeitsfrage zwischen Männern und Frauen ist lediglich der Anteil der im Allgemeinen eine Wehrpflicht befürwortenden Frauen, die eine solche Wehrpflicht dann auch auch für's eigene Geschlecht fordern. Und das ist dann halt eine klare Mehrheit.
Es wird also auch von Frauen selbst als Benachteiligung betrachtet, wenn sie bei einer Wehrpflicht außen vor bleiben.
[Bild: https://i.postimg.cc/4NTPjPf1/Bild-2025-...412063.png]
Ansonsten müsste man erst noch eine Erhebung vornehmen, wie Frauen dazu stehen würden, eine ohnehin unabwendbare Wehrpflicht nicht auf Männer zu beschränken. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass dadurch nicht insgesamt mehr Menschen eingezogen werden würden. So differenziert sind Umfragen aber leider nicht.
Zumal ja auch diese Statistiken auf eine klassische Wehrpflicht abzielen und eben nicht auf einen allgemeinen Dienst. Somit kommen natürlich auch viele Argumente gegen eine Frauen-Wehrpflicht zum Tragen, die sich nicht aus Gerechtigkeitsdenken ergeben, sondern aus der realen Dysfunktionalität der "alten" Wehrpflicht in unserer heutigen Gesellschaft und der Vorstellung, in dieses System jetzt auch noch kopflos irgendwie Frauen rein zu stopfen.
Zitat:... denn nichts überzeugt mehr und beflügelt den Kampfgeist, als für eine amorphe von der Regierung geformte sogenannte Bevölkerung zu kämpfen, die nach belieben umdefiniert werden kann. Wann wird endlich verstanden, dass die Träume des Sozialismus vom neuen Menschen jeder Grundlage entbehren.Das ist kein sozialistisches Gedankengut und es kann auch nicht die Rede sein von einer durch die Regierung betriebenen Umformung der Gesellschaft. Die Gesellschaft entwickelt sich und formt sich selbst um. Das war schon immer so. Zuwanderung war auch schon immer prägender Bestandteil dieses Prozesses. Da muss man gar nicht mal auf die Entstehung der US-Gesellschaft schauen, es reichen schon die hiesigen Beispiele von Hugenotten, Ruhrpolen etc. Jeder Versuch, solchen Entwicklungen dauerhaft entgegen zu wirken, ist ebenso eine Utopie wie die Vorstellung einer funktionierenden multikulturellen Gesellschaft, die selbst keine einende Identität entwickelt.
Und ähnliches gilt eben auch innergesellschaftlich wie z.B. hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte. Das entwickelt sich von alleine. Eine Regierung kann das verzögern oder beschleunigen, aber weder verordnen, noch aufhalten. Das geschieht innerhalb der Gesellschaft und hat dabei umgekehrt Rückwirkungen auf die Politik. Es ist ja nicht so, dass sich irgend ein Politiker mal ausgedacht hat, es wäre doch eine tolle Idee, bspw. Homosexualität zu erfinden und möglichst viele Menschen dazu zu nötigen, homosexuell zu werden. Im Gegenteil haben sich Autoritäten der Vergangenheit ausgedacht, die ihnen unterworfenen Gesellschaften nach ihren eigenen Vorstellungen umzuformen und zu vereinheitlichen. Mit zunehmender Demokratisierung und Selbstbestimmung der Menschen verlieren diese Jahrhunderte andauernden Bemühungen heute an Wirkung und die freien Gesellschaften nehmen sich vermehrt heraus, die alten Konformitäten zu überwinden. Das kann man für falsch halten, nicht zuletzt hatte diese Konformität ja auch ihre Gründe und unbestreitbaren Vorteile für die Gesellschaften, aber es ist eben keinesfalls eine Entwicklung von oben, sondern das Gegenteil ist der Fall. Nur wird das natürlich von jenen nicht so empfunden, die der Konformität mehr Wert zumessen als der Individualität und die manchen fehlgeleiteten Aktionismus heutiger Medien- und Volksvertreter mehr Bedeutung zumessen als diese verdient haben.
(Ja, weiter Bogen, hab's selbst gemerkt....

(31.08.2025, 19:48)Quintus Fabius schrieb: Ich fass mal nochmal ein paar Argumente zusammenDie meisten deiner Argumente sind mMn auf die Einbeziehung von Frauen in einen klassischen Wehrdienst bezogen und gelten teilweise ganz allgemein für einen solchen, auch unabhängig von der Einbeziehung von Frauen. Daher sind sie (teilweise) gar nicht falsch, aber eben allein auf diesen Umstand bezogen.
Bei dem Fazit kämen wir dann sogar insofern zusammen, dass ich einen ohnehin blödsinnigen Wehrdienst nicht auch noch auf Frauen ausweiten würde, was ihn noch weniger sinnvoll werden ließe.
Aber bei einem weiter gefassten und nachhaltig gestalteten Dienst, der tatsächlich sinnvoll wäre, könnten und müssten eben mMn auch Frauen gleichgestellt einbezogen werden. Insofern folge ich lediglich deinen praktischen Argumenten, nicht jedoch denen zur Gerechtigkeit und dem ihr zugrunde liegenden Gesellschaftsbild.