29.08.2025, 13:29
(28.08.2025, 19:45)Quintus Fabius schrieb: Hier und jetzt könnten selbst ganz normale Infanterie-Divisionen, ohne jede mechanisierte Fahrzeuge den gleichen Effekt erzielen, vorausgesetzt man setzt sich im Drohnenkampf durch und kann die feindliche Artillerie mit Konterartilleriefeuer ausreichend eindämmen. Dann würden selbst Infanterie-Einheiten zur Fuß in ausreichender Größe bereits genügen, den gleichen Effekt wie einige mechanisierte Regimenter zu erzielen.
[...]
Eine solche begrenzte Penetration wäre selbst mit Infanterie machbar, wäre sie nur in ausreichender Anzahl vorhanden und könnte in ausreichender Anzahl konzentriert werden.
Wenn es aber nicht gelingt die Drohnen einzudämmen und das Konterartillerieduell zu gewinnen, spielt es keine Rolle ob mechanisiertes Regiment oder Infanterie-Regiment, beide würden dann gleichermaßen scheitern.
Die von Dir hier eingebrachte These hast Du ja bereits hinreichend gut dargestellt, wonach m. E. aber die Bedingungen, die erfüllt sein wollen, um mehr mit der Infanterie im Kampf der verbundenen Waffe zu arbeiten, einfach nicht erfüllbar sind.
Jede große Agglomeration oberhalb der Kompanieebene scheitert ja i. d. R. bereits daran, dass durch Drohnen oder Satelliten eine Aufklärung stattfindet und der Feind bereits Gelegenheit erhält mit der Artellerie auf eben jene Agglomeration einzuwirken. Genau aus diesem Grund beobachten wir ja die Dislozierung.
(28.08.2025, 19:45)Quintus Fabius schrieb: Zudem müsste ein Einsatz eines solchen Infanterie-Großkampfverbandes durch diesem zugeordnete starke Artillerie-Konzentrationen unterstützt werden, spezifischer durch größere Mengen an Raketenartillerie, wobei in dem gleichen Verband dann auch Boden-Luft Raketen eingezogen wären, welche die Luftraumverteidigung über der Infanterie verdichten, und die Raketenartillerie selbst decken würden. Ein primäres Ziel einer solchen Raketen-Brigade (Raketenartillerie-Kommando / FlaRak-Kommando) wäre dann vor allem auch das Konterartillerieduell, wobei der Sieg in diesem die Voraussetzung für den begrenzten Durchbruch wäre.
Auch sehe ich hierin eine einschränkende Bedingung, die erfüllt sein muss, sodass die Infanterie tatsächlich die Möglichkeit erhält überhaupt Raum zu nehmen, ohne vorher schon vernichtet worden zu sein. In diesem Zuge möchte ich Nightwatch beipflichten, der ja bereits schon betont hat, dass die Infanterie einfach nicht schnell genug sein dürfte. Im Vergleich zu den kürzlich erst eingesetzten Motorrädern ist hier mit erheblich weniger Geschwindigkeit zu rechnen, was die Gefahr der Aufklärung und von Drohnenangriffen - gegen die die Infanterie wohl kaum eine Chance hat - immerzu weiter ansteigt.
Wie relevant ist deines Erachtens eine Erhöhung der Luftraumverteidigung zum aktuellen Zeitpunkt? Die Ukrainer dürften ja aktuell über ca. 70 Kampfjets verfügen, deren Wirkung angesicht der quantitativen Unterlegenheit begrenzt bleibt. War dies in der Aufstellung deiner These ein nebensächlicher Vorteil, oder mit eine der überwiegenden Überlegungen?
Letztlich halte ich den Einsatz von größeren Infanterieverbänden für ein zu großes Risiko und gehe davon aus, dass man an dem Kampf auf oder unterhalb der Kompanieebene fortfährt.