Heute, 05:45
@Kongo Erich
1.) Du schreibst, dass das, was Israel im Gaza-Streifen macht, nicht mit dem humanitären Völkerrecht im Einklang stehen würde. In dem dazu verlinkten Zeit-Artikel findet sich dazu aber nichts, sondern dieser bezieht sich auf die Versorgungslage.
2.) Und in dem Zeit-Artikel, der sich u. a. wahlweise auf die Israelis, aber auch auf London School of Hygiene and Tropical Medicine und die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) der WHO stützt, steht korrekterweise, dass zwischen März und Mitte Mai (als starke Kämpfe wieder aufflammten) keine Lieferungen nach Gaza durchkamen. Zugleich wird angegeben, dass die benötigte Mindestmenge bei rund 52.000 Tonnen Nahrungsmitteln im Monat liegen würde.
Was mich aber nun sehr überraschte: Laut der Statistik in dem Zeit-Artikel wurde diese Mindestmenge an 13 (Kriegs-)Monaten nicht nur erreicht, sondern teils auch deutlich übertroffen. Alleine im Februar und Januar 2025 gelangten ca. (zusammengerechnet) 380.000 Tonnen nach Gaza - d. h. eine Menge, die für grob sechs Monate reichen würde. Da wir von ausgehen können, dass der überwiegende Teil der Nahrungslieferungen aus tendenziell haltbaren Lieferungen (Reis, Nudeln, Mehl, Milchpulver, Speiseöl, Fischkonserven etc.) besteht, wäre die Lieferungslücke zwischen März und Mitte Mai eigentlich problemlos überbrückbar gewesen.
Folglich ist anzunehmen, dass...
a) es keine gezielte Aushungerungskampagne seitens der Israelis gibt,
b) die Versorgungsnotlage eher durch ein Verteilungsproblem vor Ort generiert wurde.
Schneemann
Zitat:Wir sind uns doch im Wesentlichen einig, dass das, was Israel im Gaza-Streifen macht, nicht mit dem Humanitären Völkerrecht im Einklang steht.Nach meinem etwas polemisierenden Kommentar von gestern früh nun eine spezifische Kritik:
1.) Du schreibst, dass das, was Israel im Gaza-Streifen macht, nicht mit dem humanitären Völkerrecht im Einklang stehen würde. In dem dazu verlinkten Zeit-Artikel findet sich dazu aber nichts, sondern dieser bezieht sich auf die Versorgungslage.
2.) Und in dem Zeit-Artikel, der sich u. a. wahlweise auf die Israelis, aber auch auf London School of Hygiene and Tropical Medicine und die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) der WHO stützt, steht korrekterweise, dass zwischen März und Mitte Mai (als starke Kämpfe wieder aufflammten) keine Lieferungen nach Gaza durchkamen. Zugleich wird angegeben, dass die benötigte Mindestmenge bei rund 52.000 Tonnen Nahrungsmitteln im Monat liegen würde.
Was mich aber nun sehr überraschte: Laut der Statistik in dem Zeit-Artikel wurde diese Mindestmenge an 13 (Kriegs-)Monaten nicht nur erreicht, sondern teils auch deutlich übertroffen. Alleine im Februar und Januar 2025 gelangten ca. (zusammengerechnet) 380.000 Tonnen nach Gaza - d. h. eine Menge, die für grob sechs Monate reichen würde. Da wir von ausgehen können, dass der überwiegende Teil der Nahrungslieferungen aus tendenziell haltbaren Lieferungen (Reis, Nudeln, Mehl, Milchpulver, Speiseöl, Fischkonserven etc.) besteht, wäre die Lieferungslücke zwischen März und Mitte Mai eigentlich problemlos überbrückbar gewesen.
Folglich ist anzunehmen, dass...
a) es keine gezielte Aushungerungskampagne seitens der Israelis gibt,
b) die Versorgungsnotlage eher durch ein Verteilungsproblem vor Ort generiert wurde.
Schneemann