22.07.2025, 23:07
@Leuco
Das CMS ist hier durchaus eine Hürde, weil hierfür der Input der späteren Nutzer gefragt ist. Zwar ist hier deutlich weniger Konfliktpotenzial als bei bspw FCAS weil man sich bei einem allrounder CMS eben nicht um bspw Fähigkeiten streiten kann, aber es bedarf natürlich einer Menge Koordinierungsarbeit. Ohne Dachorganisation die das organisiert, gehen die Chancen dafür, dass das reibungslos und effizient funktioniert, gen 0. Eine Art HYDIS2 für ein gemeinsames CMS ist definitiv nicht unmöglich, brauch aber Zeit und Grund.
Das ist mehr was für die langfristige Standardisierung der europäischen Fähigkeiten auf See, kein kurzfristiges Muss.
Bis dahin würde ich in der deutschen Marine das Saab 9LV als Standard CMS auf den Major Surface Combatants sowie auf den Korvetten einführen.
Dem „EuroVLS“ steht hingegen so gut wie gar nichts im Weg. Unteranderem auch, weil dafür keine europäische Kooperation vonnöten ist.
Letztendlich wäre dieses System ja nichts anderes, als ein Sylver 2.0, dass eben auch zugänglich für nicht-MBDA Produkte ist und generell einfacher in verschiedenen Systeme zu integrieren ist, als sein Vorgänger. Den Großteil der Hardware, Stererungselektronik usw kann man so ziemlich 1 zu 1 übernehmen, die Baustellen ist vor allem die Software (und ein leicht größerer Rahmen wäre auch nicht schlecht).
Dieses System könnten wir sogar im Alleingang bei Naval Group bestellen, müssten dann aber natürlich auch Teile der Entwicklung finanzieren (was aber verkraftbar wäre). Ich will mich nicht unbedingt zu weit aus dem Fenster lehnen aber vermutlich könnte so ein System binnen 5 Jahren verfügbar sein (einsatzbereit und erprobt), eventuell sogar schneller.
Auf der einen Seite die Notfall-Fregatte, die über stark abgespeckte Fähigkeiten verfügt, dafür aber schneller zulaufen soll und möglichst per off-the-shelve Solution realisiert werden soll.
Auf der anderen Seite der ASW-Zerstörer, der über vollumfängliche Fähigkeiten verfügt, dafür aber später zulaufen muss und möglichst eine Maßanfertigung sein sollte.
Die eine Tendenz schließt dabei die andere kategorisch aus und umgekehrt.
Die kann man nicht kombinieren, weil damit weder die Existenzbegründungen des einen noch des anderen Ansatzes gelten. Weder würde diese Kombination schnell zulaufen, noch über vollumfängliche Fähigkeiten verfügen. Nichts halbes nicht ganzes, was selbst ich als deutlicher Verfechter von nur einer der beiden Ansätze als sinnlos erachte.
Die A210 würde hier auch sowieso nicht funktionieren, weil das Schiff bisher nichts weiter als ein Konzept ist, bei dem der Großteil der Entwicklungsarbeit noch getätigt werden müsste, ehe man es bauen kann.
Aber um deine Frage zu beantworten, ich halte die A210 als ASW-Zerstörer für ungeeignet. Das Konzept ist einfach deutlich zu klein gedacht, limitiert durch die ursprüngliche A200 Basis. Für mich persönlich nicht genug Raum für entsprechende Automatisierung, VLS Komplex + RAM, Doppelhangar mit anschließendem Mission Bay bis Kampfboot-Größe, Sternbays für LUUV, SOLAS usw usw.
Diese Klasse wurde für Australien auf Basis der A200 Limits gestaltet. Wir brauchen mMn eine Klasse die für deutsche Anforderungen maßgeschneidert ist, da wir uns mit dem ASW-Zerstörer und den besonderen Anforderungen hinsichtlich Einsatz, Drohnen usw deutlich außerhalb der üblichen europäischen Anforderungen bewegen. Da kommen wir mit einem off-the-shelve Produkt nicht weiter.
Den Rest deines Vorschlags teile ich nicht, da verfolgen wir grundsätzlich andere Herangehensweisen, Prioritäten und Doktrin.
Zitat:Wir diskutieren hier ja sehr viele Szenarien, welche ich teils als sehr unwahrscheinlich einschätzen würde. Der Wunsch nach solchen Dingen wie Euro VLS oder CMS ist ja sinnvoll. Aber wie wahrscheinlich ist die Umsetzung? Siehe z.B. FCAS. Wir erleben doch aktuell dass viele den Schlag nicht gehört haben. Wenn wir zu ambitioniert heran gehen, werden wir einen ASW Zerstörer auch in 15 Jahren nicht haben.Kommt sehr darauf an.
Das CMS ist hier durchaus eine Hürde, weil hierfür der Input der späteren Nutzer gefragt ist. Zwar ist hier deutlich weniger Konfliktpotenzial als bei bspw FCAS weil man sich bei einem allrounder CMS eben nicht um bspw Fähigkeiten streiten kann, aber es bedarf natürlich einer Menge Koordinierungsarbeit. Ohne Dachorganisation die das organisiert, gehen die Chancen dafür, dass das reibungslos und effizient funktioniert, gen 0. Eine Art HYDIS2 für ein gemeinsames CMS ist definitiv nicht unmöglich, brauch aber Zeit und Grund.
Das ist mehr was für die langfristige Standardisierung der europäischen Fähigkeiten auf See, kein kurzfristiges Muss.
Bis dahin würde ich in der deutschen Marine das Saab 9LV als Standard CMS auf den Major Surface Combatants sowie auf den Korvetten einführen.
Dem „EuroVLS“ steht hingegen so gut wie gar nichts im Weg. Unteranderem auch, weil dafür keine europäische Kooperation vonnöten ist.
Letztendlich wäre dieses System ja nichts anderes, als ein Sylver 2.0, dass eben auch zugänglich für nicht-MBDA Produkte ist und generell einfacher in verschiedenen Systeme zu integrieren ist, als sein Vorgänger. Den Großteil der Hardware, Stererungselektronik usw kann man so ziemlich 1 zu 1 übernehmen, die Baustellen ist vor allem die Software (und ein leicht größerer Rahmen wäre auch nicht schlecht).
Dieses System könnten wir sogar im Alleingang bei Naval Group bestellen, müssten dann aber natürlich auch Teile der Entwicklung finanzieren (was aber verkraftbar wäre). Ich will mich nicht unbedingt zu weit aus dem Fenster lehnen aber vermutlich könnte so ein System binnen 5 Jahren verfügbar sein (einsatzbereit und erprobt), eventuell sogar schneller.
Zitat:Wie seht ihr denn die Möglichkeiten die Idee der diskutierten Notfallfregatte und des ASW Zerstörers zu kombinieren? Würde der größentechnisch die A210 für euren ASW Zerstörer ausreichen oder fehlt euch hier Aufwuchspotential?Wertefrei formuliert reden wir hier ja von zwei grundsätzlich verschiedenen Ansätzen.
Auf der einen Seite die Notfall-Fregatte, die über stark abgespeckte Fähigkeiten verfügt, dafür aber schneller zulaufen soll und möglichst per off-the-shelve Solution realisiert werden soll.
Auf der anderen Seite der ASW-Zerstörer, der über vollumfängliche Fähigkeiten verfügt, dafür aber später zulaufen muss und möglichst eine Maßanfertigung sein sollte.
Die eine Tendenz schließt dabei die andere kategorisch aus und umgekehrt.
Die kann man nicht kombinieren, weil damit weder die Existenzbegründungen des einen noch des anderen Ansatzes gelten. Weder würde diese Kombination schnell zulaufen, noch über vollumfängliche Fähigkeiten verfügen. Nichts halbes nicht ganzes, was selbst ich als deutlicher Verfechter von nur einer der beiden Ansätze als sinnlos erachte.
Die A210 würde hier auch sowieso nicht funktionieren, weil das Schiff bisher nichts weiter als ein Konzept ist, bei dem der Großteil der Entwicklungsarbeit noch getätigt werden müsste, ehe man es bauen kann.
Aber um deine Frage zu beantworten, ich halte die A210 als ASW-Zerstörer für ungeeignet. Das Konzept ist einfach deutlich zu klein gedacht, limitiert durch die ursprüngliche A200 Basis. Für mich persönlich nicht genug Raum für entsprechende Automatisierung, VLS Komplex + RAM, Doppelhangar mit anschließendem Mission Bay bis Kampfboot-Größe, Sternbays für LUUV, SOLAS usw usw.
Diese Klasse wurde für Australien auf Basis der A200 Limits gestaltet. Wir brauchen mMn eine Klasse die für deutsche Anforderungen maßgeschneidert ist, da wir uns mit dem ASW-Zerstörer und den besonderen Anforderungen hinsichtlich Einsatz, Drohnen usw deutlich außerhalb der üblichen europäischen Anforderungen bewegen. Da kommen wir mit einem off-the-shelve Produkt nicht weiter.
Den Rest deines Vorschlags teile ich nicht, da verfolgen wir grundsätzlich andere Herangehensweisen, Prioritäten und Doktrin.