11.07.2025, 00:02
(08.07.2025, 22:24)Kongo Erich schrieb: das ist ein Eingeständnis der Befürchtung, dass Russland gewinnen wird und dann der künftige Gegner ist.Das ist nicht gesagt.
Andererseits - solange sich Russland an der Ukraine die Zähne ausbeißt, besteht für die EU keine unmittelbare Gefahr.
Insofern kann man sagen, dass die Ukraine auch die EU verteidigt - und damit wäre es sinnvoll, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen.
Es kann (und dürfte) einfach nur ein Eingeständnis dafür sein, dass Merz und Klingbeil die SPD-Linke bei diesem Thema nicht in den Griff bekommen. Merz wollte zwar Taurus liefern, und hatte sich auch eine gute Begründung zurechtgelegt, aber am Ende steht er einer Koalitionsregierung vor und wird, wie jeder Kanzler, im Zweifel seine Koalition bewahren und nicht die Interessen Dritter.
Der derzeitige Kurs der SPD wird zwar von der Basis getragen, aber nicht von den Funktionären. Er steht und fällt mit (dem angeschlagenen) Klingbeil. Die Fraktion steht deutlich links von Basis und Parteispitze. Taurus ist die letzte intellektuelle Hürde für diese Leute, die in einer friedensbewegten SPD sozialisiert wurden und staunend zusehen, wie Linke, BSW und AfD u.a. mit "Friedenspolitik" ihre Partei verzwergen.
Alles, was innerhalb der Ukraine zum Einsatz kommt, kann man zähneknirschend als Landesverteidigung (durch die Ukraine) verkaufen, aber bei Taurus und Angriffen auf russisches Gebiet geht ihnen die Muffe. Weil sie nach wie vor nicht kapieren, dass der von Mützenich in dieser Frage ferngesteuerte Scholz hier absolut strategieunfähig agierte und Russland das Stichwort lieferte.
Scholz war der erste, der mit diesem Quatsch daherkam von wegen: "Das wäre ein Kriegseintritt, das könnte den Dritten Weltkrieg provozieren". Was sollte Putin danach noch sagen? "Ach, alles halb so wild"? Er musste Scholz ja nur bekräftigen. In Wahrheit dürfte Taurus Putin wenig kümmern. So potent ist dieser Marschflugkörper nun auch wieder nicht. Er ist vor allem ein Symbol.