09.07.2025, 19:53
https://www.nwzonline.de/wilhelmshaven/m...70327.html
Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit Fregatte "Schleswig-Holstein" in Emden – Umrüstung stark verzögert
Die Umrüstung der Fregatte „Schleswig-Holstein“ in Emden verzögert sich erheblich und sorgt für Frust bei der Besatzung. Der Komplexität des Projekts wird die Verzögerung zugeschrieben.
[Dieser Artikel ist erschienen in der Wilhelmshavener Zeitung]
Michael Halama
08.07.2025, 14:58 Uhr
Die „Schleswig-Holstein“ liegt seit fast drei Jahren in einem Dock in Emden.
Wilhelmshaven - Andere Unwägbarkeiten als bei den Schwesterschiffen in Manövern und Einsatz lasten seit geraumer Zeit auf den Männern und Frauen der Fregatte „Schleswig-Holstein“. Als erste F123 wird sie im Rahmen des Vorhabens „Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit“ (SdEV) aufwendig umgerüstet. „Das Schiff befindet sich jetzt seit fast drei Jahren in Emden im Dock. Wir liegen bei dem Projekt weit hinter dem Zeitplan, was aber weitestgehend der Komplexität des Vorhabens geschuldet ist“, erklärt Kapitän zur See Jan Hackstein. Bewundernswert sei, dass die meisten Besatzungsmitglieder unbedingt bleiben wollen. „Viele fahren zwischendurch auf anderen Schiffen zur See, aber kaum jemand möchte versetzt werden. Sie wollen ihre ,Schleswig-Holstein‘ wieder mit in Fahrt bringen.“
Der Kommandeur seufzt: „Nun soll das Schiff im zweiten Halbjahr 2026 ausdocken. Wir rechnen damit, dass die ,Schleswig-Holstein‘ dann noch eine Weile benötigt, bis sie wieder einsatzbereit ist. Inzwischen laufen parallel Arbeiten auf der ,Mecklenburg-Vorpommern‘, die seit Februar ebenfalls in der Emder Werft liegt und als nächste Einheit für die Modernisierung ansteht.“ Jan Hackstein setzt aber darauf, dass alle folgenden Einheiten der Klasse schneller fertig werden, weil alle Beteiligten von den Erfahrungen beim ersten Schiff profitieren. „Die ,Bayern‘ wird im zweiten Halbjahr noch an weiteren Manövern teilnehmen und soll nach derzeitiger Planung im nächsten Jahr in Emden für das Vorhaben SdEV entkernt werden.“
Keine Antworten auf Fragen
Das komplexe Projekt „Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit“ liegt in den Händen des Beschaffungsamtes in Koblenz. Deshalb äußert sich die Marine nicht öffentlich zu Details. Nachdem vor Beginn der Umrüstung höchstmögliche Transparenz von allen Beteiligen (auch des Hauptauftragnehmers Saab) gezeigt wurde, war es mit zunehmenden Herausforderungen still geworden. Auf Anfragen wird schmallippig reagiert. Die jüngste Antwort aus Koblenz lautet: „Die Fregatten der ,Brandenburg’-Klasse befinden sich aktuell in verschiedenen Instandsetzungsphasen. (...) Wir bitten um ihr Verständnis, dass darüber hinaus auf weitere technische Details und Fragen des Projektverlaufs, der Vertragsstände, zu Terminen und Leistungserbringung durch den Hauptauftragnehmer Fa. Saab Schweden und diversen Unterauftragnehmern aufgrund der Vertraulichkeit der Informationen und der Geschäftsbeziehungen nicht weiter eingegangen werden kann.“
Laut Verteidigungsministerium werden in die vier Schiffe der Klasse F123 insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro investiert (hartpunkt.de). Sie sollen nach der Modernisierung noch bis mindestens 2035 von der Deutschen Marine genutzt werden.
Zitat Ende
Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit Fregatte "Schleswig-Holstein" in Emden – Umrüstung stark verzögert
Die Umrüstung der Fregatte „Schleswig-Holstein“ in Emden verzögert sich erheblich und sorgt für Frust bei der Besatzung. Der Komplexität des Projekts wird die Verzögerung zugeschrieben.
[Dieser Artikel ist erschienen in der Wilhelmshavener Zeitung]
Michael Halama
08.07.2025, 14:58 Uhr
Die „Schleswig-Holstein“ liegt seit fast drei Jahren in einem Dock in Emden.
Wilhelmshaven - Andere Unwägbarkeiten als bei den Schwesterschiffen in Manövern und Einsatz lasten seit geraumer Zeit auf den Männern und Frauen der Fregatte „Schleswig-Holstein“. Als erste F123 wird sie im Rahmen des Vorhabens „Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit“ (SdEV) aufwendig umgerüstet. „Das Schiff befindet sich jetzt seit fast drei Jahren in Emden im Dock. Wir liegen bei dem Projekt weit hinter dem Zeitplan, was aber weitestgehend der Komplexität des Vorhabens geschuldet ist“, erklärt Kapitän zur See Jan Hackstein. Bewundernswert sei, dass die meisten Besatzungsmitglieder unbedingt bleiben wollen. „Viele fahren zwischendurch auf anderen Schiffen zur See, aber kaum jemand möchte versetzt werden. Sie wollen ihre ,Schleswig-Holstein‘ wieder mit in Fahrt bringen.“
Der Kommandeur seufzt: „Nun soll das Schiff im zweiten Halbjahr 2026 ausdocken. Wir rechnen damit, dass die ,Schleswig-Holstein‘ dann noch eine Weile benötigt, bis sie wieder einsatzbereit ist. Inzwischen laufen parallel Arbeiten auf der ,Mecklenburg-Vorpommern‘, die seit Februar ebenfalls in der Emder Werft liegt und als nächste Einheit für die Modernisierung ansteht.“ Jan Hackstein setzt aber darauf, dass alle folgenden Einheiten der Klasse schneller fertig werden, weil alle Beteiligten von den Erfahrungen beim ersten Schiff profitieren. „Die ,Bayern‘ wird im zweiten Halbjahr noch an weiteren Manövern teilnehmen und soll nach derzeitiger Planung im nächsten Jahr in Emden für das Vorhaben SdEV entkernt werden.“
Keine Antworten auf Fragen
Das komplexe Projekt „Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit“ liegt in den Händen des Beschaffungsamtes in Koblenz. Deshalb äußert sich die Marine nicht öffentlich zu Details. Nachdem vor Beginn der Umrüstung höchstmögliche Transparenz von allen Beteiligen (auch des Hauptauftragnehmers Saab) gezeigt wurde, war es mit zunehmenden Herausforderungen still geworden. Auf Anfragen wird schmallippig reagiert. Die jüngste Antwort aus Koblenz lautet: „Die Fregatten der ,Brandenburg’-Klasse befinden sich aktuell in verschiedenen Instandsetzungsphasen. (...) Wir bitten um ihr Verständnis, dass darüber hinaus auf weitere technische Details und Fragen des Projektverlaufs, der Vertragsstände, zu Terminen und Leistungserbringung durch den Hauptauftragnehmer Fa. Saab Schweden und diversen Unterauftragnehmern aufgrund der Vertraulichkeit der Informationen und der Geschäftsbeziehungen nicht weiter eingegangen werden kann.“
Laut Verteidigungsministerium werden in die vier Schiffe der Klasse F123 insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro investiert (hartpunkt.de). Sie sollen nach der Modernisierung noch bis mindestens 2035 von der Deutschen Marine genutzt werden.
Zitat Ende