Gestern, 16:03
(Gestern, 15:31)Quintus Fabius schrieb: Man wird in Zukunft von Skalierungen im Bereich von Hunderttausenden Drohnen PRO MONAT sprechen müssen. Stichwort Übersättigung: kein Skyranger kann einen Angriff tausender Drohnen abwehren.
Ich glaube, da wird der logistische Aufwand unterschätzt, diese Massen an UAV mit kurzer Reichweite an die Front und damit zum Einsatz zu bringen.
Rechne dir einfach mal die Packungsgröße eines der üblichen UAV-Muster in der Ukraine auf diese Stückzahl hoch. Aus meiner Sicht ist dann relativ schnell die Grenze dessen erreicht, was man logistisch gesehen neben allem anderen noch an die Front transportieren kann. Selbst wenn es diese logistischen Kapazitäten beim Feind geben würde, wären dann diese sehr schnell mein Schwerpunkt in der operativen Planung, den ich ausschalten würde.
Somit muss ein Skyranger dann auch nicht tausend Drohnen abwehren, sondern je nach Anzahl der Skyranger im angegriffenen Verband ggfs. nur ein Dutzend.
Im Zweifel "grillt" ein HPM großflächig den UAV-Schwarm, sprich auf jeden Fall deutlich mehr als eine zur Zeit. Wenn "tausend UAV" im Schwarm angreifen, müssen die schon verdammt eng beieinander fliegen und sind damit für HPM/EW ein gefundenes Fressen. So viele UAV kann man auf so begrenztem Raum nicht per Glasfaser steuern.
Auf dem Papier ist der "Krieg der Millionen Drohnen pro Monat" aus meiner Sicht sehr einfach, aber wenn es dann um Logistik und Werkstoffe geht, die man für solche Mengen braucht, ist nach meiner Bewertung sehr schnell Ende mit der Skalierung.
In einem Konflikt zwischen NATO und Russland würden ja nicht nur Drohnen produziert in der Kriegswirtschaft, sondern auch noch diverse andere benötigte Materialen.
Nehmen wir uns mal das Beispiel Shahed 136:
Transportgewicht 200 kg, mit Umverpackung vielleicht 250 kg.
100.000 x 0,25 t = 25.000 t = ~ 1.700 Ladungen mit einem 15 t Logistik Lkw zur Front und das jeden Monat.
Mal abgesehen davon, dass nach meiner Kenntnis keine 60 UAV dieser Bauart vom Ladevolumen auf einen Lkw passen.
Drohnenfabriken so nahe an der Front wären sicherlich keine gangbare Lösung.