Gestern, 19:07
(Gestern, 18:59)Gecktron schrieb: Alles andere wäre auch nicht möglich. Wenn andere NATO Partner auch noch unter 2% liegen, wie soll man dann ein Einverständnis für 5% bekommen?
Bei den 10 Jahren orientiert man sich an dem Zeitrahmen der bei dem Gipfel von 2014 gegeben wurde (das Ziel gab es schon eher, aber die Festlegung auf "in 10 Jahren" stammte von dem Gipfel). Zu dem Zeitpunkt waren NATO Länder näher am 2% als man heute an dem 5% Ziel ist. Hier ist also ein deutlicher Aufwuchs erkennbar.
Dazu kommt, dass das Geld auch Sinnvoll ausgegeben werden muss. Das braucht ebenfalls Zeit.
So what? Für mich ist es egal, ob 2 %, 5 % oder 100 %. Die NATO muss endlich anfangen, ihre Mitgliedstaaten an harten Fähigkeiten zu messen, die zu stellen sind - und nicht an sinnlos verbranntem Geld. Der NATO ist nicht geholfen, wenn ein Staat zu Apothekenpreis Material bei der heimischen Rüstungsindustrie beschafft, aber dafür nur in homöopathischen Dosen.
Hier muss endlich was passieren und ein Umdenken stattfinden - ja, an den % des BIP glaubt man, sehr einfach Beiträge messen und bewerten zu können. Aus meiner Sicht ist das ein Trugschluss.
Sprich, ich würde mir gerne mal die Mühe machen zu bewerten, wie viel "verteidigungsfähiger" die NATO in 2022 gemessen an 2014 war und insbesondere zwischen 2025 und 2022. Meine Befürchtung ist, dass zumindest bei der Bundeswehr dort nicht besonders viele Zahlen Grund zu Freude geben werden.
Meine Hoffnung war daher nur, dass die NATO das 5 % Ziel (sprich 3,5 % + 1,5 %) für Infrastruktur und sonstiges) "ab sofort" beschließt - natürlich im Wissen, dass das kein Staat real erreichen kann. Man hätte dann eine "Gnadenfrist" einführen können, aber dann hätte es am Ende eines Regimes zur Sanktionierung der Mitglieder bedurft, auf das man sich bestimmt mal wieder nicht hätte einigen können.
Mal ganz ehrlich: Wie, wenn nicht mit harten Vorgaben seitens der NATO, bewegt sich denn was in der Politik?
Oder mal noch plakativer: Welchem deutschen Wähler will ich denn ernsthaft erklären, dass in 2029 eine reale Kriegsgefahr für die NATO und Deutschland besteht, wenn die NATO sich nicht auf klare und harte Maßnahmen einigen kann und unsere deutsche Politik weiter vom Tagesgeschäft bestimmt wird?
Die Krisen um uns herum werden gefühlt jeden Tag mehr und nicht weniger.