Gestern, 17:22
(21.06.2025, 14:22)muck schrieb: @Quintus
Sehr richtig. Und deswegen wird sich Russland auch nicht an einen Waffenstillstand in der Ukraine halten, und könnte im Falle seines Sieges dort versucht sein, anderswo Gründe für die Fortsetzung der Kriegswirtschaft zu schaffen. Das könnte z.B. Georgien oder Kasachstan treffen, durchaus aber auch das Baltikum.
So wird es wohl sein, allerdings würde ich andere Ziele vermuten.
Zitat:@Schneemann
Putin mutiert wohl allmählich zum Breschnew, der von seinen nervösen Lakaien vor der Wahrheit ferngehalten wird. Man muss sich nur den Leitzins anschauen, um zu verstehen, dass die Inflation in Russland weder bei unter 10% liegen noch gesunken sein kann.
Sie kann durchaus bei 10% liegen. Der Einfluß des Leizinses auf die Inflation ist nicht linear. Außerdem spielen auch viele andere Faktoren dabei eine Rolle.
Zitat:Wer auch nur im Entferntesten mit dem Krieg zu tun hat, sei es in den Streitkräften, sei es in der Rüstungsindustrie und ihren Zulieferern, verdient sich derzeit eine goldene Nase, während alle anderen immer mehr abstürzen, weil das dicke Lohnplus der Profiteure die Inflation in die Höhe treibt.
Das ist doch in jedem größeren Krieg so. Allerdings wird das Lohnplus im Regelfall verkonsumiert und so fließt das Geld auch wieder in andere Taschen.
Zitat:Industrieschweißer verdienen inzwischen umgerechnet €2000, während Lehrer an staatlichen Schulen bei €400 herumkrebsen und Bauern ihr Inventar verkaufen müssen. Wäre morgen Frieden, Russlands Wirtschaft würde implodieren.
Das Lehrergehalt in Rußland hängt stark von der Region ab und war schon immer eher niedrig. Das gleicht sich wieder aus durch die Zuwendungen von Eltern ihrer Schüler die sich das leisten können, womit wir wieder beim Thema Korruption wären. Diese Komponente darf man eben auf der Einnahmenseite auch nicht vergessen. Auch ist es unwahrscheinlich dass der durchschnittliche Bauer in Rußland jetzt schlechter dasteht als vor dem Krieg, gerade Bauern sind im Regelfall Kriegsgewinnler vor allem wenn man die Sanktionen in Verbindung mit steigenden Lebensmittelpreisen betrachtet. Möglicherweise hat es aber Bauern getroffen die verstärkt auf Exportprodukte gesetzt hatten.
Zitat:Mal abgesehen davon, dass 1 Mio. Männer auf den Arbeitsmarkt zurückdrängen und keine Lust haben würden, für ein Vielfaches weniger als ihren Sold in ihren alten Berufen zu arbeiten.
Nur weil man keinen Krieg mehr führt würde das nicht automatisch bedeuten auch die Rüstung oder die stehende Armee sofort runter zu fahren. Man könnte auch auf die Idee kommen das einfach weiter so laufen zu lassen. Power of Sibiria 2 wird nun wahrscheinlich doch gebaut und wenn sich der Irankrieg hinzieht wird sich Rußland über steigende Rohstoffpreise auch im laufenden Krieg finanziell sanieren können.