22.06.2025, 16:28
Der Militärsanitäter der Zukunft wird mit brutalen und unvorhersehbaren Krisen konfrontiert sein
EMA (französisch)
Leitung: Armeeministerium / Veröffentlicht am: 19. Juni 2025
Im Lager La Valbonne werden vom 16. bis 20. Juni 2025 fast 170 Studenten der Militärmedizin für die medizinischen Herausforderungen in Hochintensitätsoperationen ausgebildet.
In diesem Jahr erreicht die Übung für den Gesundheitsdienst im Einsatz (EXOSAN) einen neuen Meilenstein, indem sie für Krankenpflegeschüler und ausländische Studenten geöffnet wird. Eine strategische Wende, die vom Generaldirektor der Gesundheitsakademie der Streitkräfte, Generalarzt Guillaume Pelée de Saint Maurice, näher erläutert wird.
[Bild: https://www.defense.gouv.fr/sites/defaul...k=F2Yohj2z]
Fast 170 Studenten der Militärmedizin nehmen vom 16. bis 20. Juni an der Gesundheitsoperationsübung (EXOSAN 2025) im Militärlager La Valbonne teil. Stadtkampf, Grabenkrieg, Transfusionen im Kampfgebiet, ausländische Studenten... Diese neue Ausgabe markiert einen Wendepunkt und spiegelt die neuen pädagogischen Ambitionen wider, sich an die aktuellen Herausforderungen des hochintensiven Kampfes anzupassen. Generaldirektor Guillaume Pelée de Saint Maurice, Direktor der Gesundheitsakademie der Streitkräfte (ACASAN), erläutert die wichtigsten Leitlinien.
EXOSAN 2025 scheint einen neuen Ansatz einzuleiten. Wodurch unterscheidet sich diese Ausgabe von den vorherigen?
MGI Guillaume Pelée de Saint Maurice: Die wichtigste Neuerung ist die erstmalige Einbindung von Rettungssanitäranwärtern in die Übung.
Seit 2022 haben wir die Grundausbildung der Militärärzte grundlegend überarbeitet, um die Kampfmedizin zu verankern. Heute machen wir einen logischen und notwendigen Schritt: Wir bilden von Anfang an Ärzte und Rettungssanitäter gemeinsam aus.
Dies ist ein echter Paradigmenwechsel. Im Falle eines größeren Einsatzes ist es das Ziel, sicherzustellen, dass jeder zukünftige Militärsanitäter nach Abschluss seiner Ausbildung einsatzbereit ist. Dies setzt natürlich solide technische Kompetenzen voraus, aber auch eine Kultur der Teamarbeit vor Ort unter schwierigen Bedingungen. EXOSAN wird somit zu einem Ort der Grundausbildung, an dem Ärzte und Krankenpfleger gemeinsam trainieren. Dies ist ein bedeutender Wandel in unserer Sichtweise auf die Kampfmedizin.
In diesem Jahr haben wir auch 11 ausländische Studenten einbezogen, damit die Auszubildenden das Konzept der Interoperabilität entwickeln oder vertiefen können. In Englisch arbeiten, Methoden vergleichen, voneinander lernen: So fördern wir den Zusammenhalt und das Verständnis zwischen den Partnern.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung hochintensiver Konflikte, wie erhöht EXOSAN die Anforderungen an die Grundausbildung von Militärsanitätern?
Wir setzen unsere Umstellung auf ein Ausbildungsmodell für hochintensive Einsätze fort: mehr Schwerverletzte, weniger verfügbare Mittel. Dies erfordert den Übergang zu einer realistischeren, hybriden Simulation, die prozedurale Simulation vor Ort und digitale Simulation kombiniert.
Tools wie SIMTRIAGE (Virtual-Reality-Tool zur Triage von Verwundeten im Kampf) oder VORTEX (Serious Game zur Beherrschung der Bluttransfusion im Auslandseinsatz), die innerhalb der ACASAN entwickelt wurden, sind nun vollständig in die Übung integriert.
Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass EXOSAN keine Übung des Sanitätsdienstes der Streitkräfte (SSA) ist, sondern eine erste Ausbildungsstufe für alle militärischen Sanitäter. Wir bilden nicht nur für symmetrische Kriegsführung aus, sondern bereiten unsere Schüler auf eine Vielzahl von Szenarien vor. Der zukünftige Militärsanitäter muss bereit sein, mit brutalen, unvorhersehbaren Krisen umzugehen.
Diese anspruchsvolle Grundausbildung muss anschließend durch regelmäßige Übungen der Praktiker fortgesetzt werden. Es handelt sich um einen kontinuierlichen Prozess: Die bei EXOSAN erworbenen Kenntnisse müssen gepflegt und aktualisiert werden, da die Streitkräfte sehr kurzfristig mobilisiert werden können, um eine größere Krise zu bewältigen.
Welchen Stellenwert hat die internationale Zusammenarbeit in diesem Jahr?
Dieses Jahr nehmen wir zum ersten Mal ausländische Militärstudenten als vollwertige Praktikanten auf, die in englischsprachige Gruppen integriert werden. Dies ist eine spannende Herausforderung für unsere Studenten, Ausbilder und Dozenten. Dieser zusätzliche Schritt ist Teil einer Partnerschaftsdynamik, die bereits mit mehreren Ländern, insbesondere den Vereinigten Staaten, begonnen hat und mit anderen weiter ausgebaut wird.
Jede Nation hat ihre eigene Organisation des Militärgesundheitsdienstes, die sich oft stark von unserer unterscheidet, insbesondere seit dem Ende der letzten zwanzig Jahre, die durch eine Form der Stabilität zwischen den Staaten und durch Auslandseinsätze geprägt waren, die unterschiedliche Modelle hervorgebracht haben.
Durch die gemeinsame Ausbildung an der Basis legen wir den Grundstein für eine bessere Interoperabilität. Der Erfahrungsaustausch, den wir hier beginnen, soll in den kommenden Jahren fortgesetzt und ausgebaut werden.
Interview geführt von Emmanuelle NDOUDI
EMA (französisch)
Leitung: Armeeministerium / Veröffentlicht am: 19. Juni 2025
Im Lager La Valbonne werden vom 16. bis 20. Juni 2025 fast 170 Studenten der Militärmedizin für die medizinischen Herausforderungen in Hochintensitätsoperationen ausgebildet.
In diesem Jahr erreicht die Übung für den Gesundheitsdienst im Einsatz (EXOSAN) einen neuen Meilenstein, indem sie für Krankenpflegeschüler und ausländische Studenten geöffnet wird. Eine strategische Wende, die vom Generaldirektor der Gesundheitsakademie der Streitkräfte, Generalarzt Guillaume Pelée de Saint Maurice, näher erläutert wird.
[Bild: https://www.defense.gouv.fr/sites/defaul...k=F2Yohj2z]
Fast 170 Studenten der Militärmedizin nehmen vom 16. bis 20. Juni an der Gesundheitsoperationsübung (EXOSAN 2025) im Militärlager La Valbonne teil. Stadtkampf, Grabenkrieg, Transfusionen im Kampfgebiet, ausländische Studenten... Diese neue Ausgabe markiert einen Wendepunkt und spiegelt die neuen pädagogischen Ambitionen wider, sich an die aktuellen Herausforderungen des hochintensiven Kampfes anzupassen. Generaldirektor Guillaume Pelée de Saint Maurice, Direktor der Gesundheitsakademie der Streitkräfte (ACASAN), erläutert die wichtigsten Leitlinien.
EXOSAN 2025 scheint einen neuen Ansatz einzuleiten. Wodurch unterscheidet sich diese Ausgabe von den vorherigen?
MGI Guillaume Pelée de Saint Maurice: Die wichtigste Neuerung ist die erstmalige Einbindung von Rettungssanitäranwärtern in die Übung.
Seit 2022 haben wir die Grundausbildung der Militärärzte grundlegend überarbeitet, um die Kampfmedizin zu verankern. Heute machen wir einen logischen und notwendigen Schritt: Wir bilden von Anfang an Ärzte und Rettungssanitäter gemeinsam aus.
Dies ist ein echter Paradigmenwechsel. Im Falle eines größeren Einsatzes ist es das Ziel, sicherzustellen, dass jeder zukünftige Militärsanitäter nach Abschluss seiner Ausbildung einsatzbereit ist. Dies setzt natürlich solide technische Kompetenzen voraus, aber auch eine Kultur der Teamarbeit vor Ort unter schwierigen Bedingungen. EXOSAN wird somit zu einem Ort der Grundausbildung, an dem Ärzte und Krankenpfleger gemeinsam trainieren. Dies ist ein bedeutender Wandel in unserer Sichtweise auf die Kampfmedizin.
In diesem Jahr haben wir auch 11 ausländische Studenten einbezogen, damit die Auszubildenden das Konzept der Interoperabilität entwickeln oder vertiefen können. In Englisch arbeiten, Methoden vergleichen, voneinander lernen: So fördern wir den Zusammenhalt und das Verständnis zwischen den Partnern.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung hochintensiver Konflikte, wie erhöht EXOSAN die Anforderungen an die Grundausbildung von Militärsanitätern?
Wir setzen unsere Umstellung auf ein Ausbildungsmodell für hochintensive Einsätze fort: mehr Schwerverletzte, weniger verfügbare Mittel. Dies erfordert den Übergang zu einer realistischeren, hybriden Simulation, die prozedurale Simulation vor Ort und digitale Simulation kombiniert.
Tools wie SIMTRIAGE (Virtual-Reality-Tool zur Triage von Verwundeten im Kampf) oder VORTEX (Serious Game zur Beherrschung der Bluttransfusion im Auslandseinsatz), die innerhalb der ACASAN entwickelt wurden, sind nun vollständig in die Übung integriert.
Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass EXOSAN keine Übung des Sanitätsdienstes der Streitkräfte (SSA) ist, sondern eine erste Ausbildungsstufe für alle militärischen Sanitäter. Wir bilden nicht nur für symmetrische Kriegsführung aus, sondern bereiten unsere Schüler auf eine Vielzahl von Szenarien vor. Der zukünftige Militärsanitäter muss bereit sein, mit brutalen, unvorhersehbaren Krisen umzugehen.
Diese anspruchsvolle Grundausbildung muss anschließend durch regelmäßige Übungen der Praktiker fortgesetzt werden. Es handelt sich um einen kontinuierlichen Prozess: Die bei EXOSAN erworbenen Kenntnisse müssen gepflegt und aktualisiert werden, da die Streitkräfte sehr kurzfristig mobilisiert werden können, um eine größere Krise zu bewältigen.
Welchen Stellenwert hat die internationale Zusammenarbeit in diesem Jahr?
Dieses Jahr nehmen wir zum ersten Mal ausländische Militärstudenten als vollwertige Praktikanten auf, die in englischsprachige Gruppen integriert werden. Dies ist eine spannende Herausforderung für unsere Studenten, Ausbilder und Dozenten. Dieser zusätzliche Schritt ist Teil einer Partnerschaftsdynamik, die bereits mit mehreren Ländern, insbesondere den Vereinigten Staaten, begonnen hat und mit anderen weiter ausgebaut wird.
Jede Nation hat ihre eigene Organisation des Militärgesundheitsdienstes, die sich oft stark von unserer unterscheidet, insbesondere seit dem Ende der letzten zwanzig Jahre, die durch eine Form der Stabilität zwischen den Staaten und durch Auslandseinsätze geprägt waren, die unterschiedliche Modelle hervorgebracht haben.
Durch die gemeinsame Ausbildung an der Basis legen wir den Grundstein für eine bessere Interoperabilität. Der Erfahrungsaustausch, den wir hier beginnen, soll in den kommenden Jahren fortgesetzt und ausgebaut werden.
Interview geführt von Emmanuelle NDOUDI