02.06.2025, 11:41
Es ist immer ein ganzes Faktorenbündel, aber Soldaten ergeben sich oft obwohl es nicht zwingend notwendig wäre und manchmal auch wenn es gar keinen Sinn macht.
Meistens sind folgende Faktoren ausschlaggebend: starke länger andauerende Übermüdung (schränkt die Denkfähigkeit stärker ein als alles andere, macht depressiv, senkt den Willen stark ab etc.), das Gefühl in eine unhaltbare Situation ohne Rückzugmöglichkeit geraten zu sein, gleichgültig ob dies stimmt oder nicht, dass ist immer mehr eine bloße emotionale Sache die oft wenig mit der Realität zu tun hat und schlussendlich die Kommunikation durch und mit dem Gegner. Gerade letztgenanntes wird heillos unterschätzt. Soldaten ergeben sich erstaunlich oft, wenn man mit ihnen kommuniziert und ihnen die Aufgabe anbietet - umgekehrt führt eine Nicht-Kommunikation oft dazu, dass Soldaten weiter kämpfen.
Weitere Faktoren bespielen schlussendlich die gleichen Mechanismen: beispielsweise führen Mangelernährung, Alkohol usw. gleichermaßen dazu, dass depressive defätistische Meme sich in den Köpfen ausbreiten analog zum Schlafmangel (Vitaminmangel ist in der Ukraine aktuell ein Problem an der Front). Oder führt länger andauerender Artilleriebeschuss selbst dann zum Gefühl dass man in einer ausweglosen Situation ist selbst wenn dieser ineffektiv ist usw. Das ist immer der gleiche Dreiklang: Absenken der Denkfähigkeit / Intelligenz durch die Widrigkeit der Umstände - Emotionen statt eiskalter objektiver Analyse der Umstände - Kommunikation mit bzw. durch den Gegner. Natürlich hat der Durchschnitt der Menschen (normale, psychisch gesunde, normal sozialisierte Menschen) hier erhebliche Grenzen was das ganze angeht. Entsprechend kann man eine Mehrheit der Menschen nicht auf eine rationale vernünftige Weise dazu bringen grenzenlos weiter zu kämpfen.
Nun könnte man aber natürlich trotzdem durchaus etliche Maßnahmen ergreifen um diese Sache zu verbessern: am einfachsten und plakativsten indem man dafür sorgt dass Soldaten so viel wie möglich schlafen, indem man ihnen Handys usw. weg nimmt um sie von jedweden Informationen und Einflussnahme abzuschneiden und sie von den Informationen her isoliert und insbesondere - und da kommt der entscheidende Punkt ins Spiel: indem man eine entsprechende Kriegerkultur befördert. Jede Disziplin die aufoktroyiert wird, ist dem immer unterlegen und zugleich würde eine solche innere militärische Kultur die Befähigung zur Gewaltausübung erheblich steigern. Man müsste die Soldaten durch diese Kultur regelrecht "impfen" - aber das ist in dieser Bundeswehr unmöglich und wird in diesem Staat auch niemals mehr geschehen. Schon der bloße Gedanke einer Kriegerkultur läuft allem völlig konträr was die Bundeswehr und die aktuelle Gesellschaft in dieser Bundesrepublik ausmacht. Schon der bloße Begriff stößt sofort auf massiven Widerstand und rigide Ablehnung, ohne sich mal neutral und rein kriegswissenschaftlich damit zu befassen.
Das Problem ist bereits die ganze Frage der psychologischen Ausrichtung: bei der Bundeswehr / vielen Soldaten hört man ständig nur: es geht darum die eigenen Grenzen zu überwinden, sich selbst zu steigern, eigene Grenzen auszuweiten, etwas zu erdulden, zu beißen, sich zu überwinden usw usw. Das zieht sich durch die gesamte Selbstwahrnehmung, allenfalls noch ergänzt um das überkommene Mantra des Kameraden - man tue alles für die Kameraden und nur für diese kämpfe man und wegen dieser kämpfe man weiter etc. Der wesentlichste Punkt aber ist, dass man selbst hier im Mittelpunkt steht. Entweder selbst als Person oder zumindest die eigene Seite in Form der Kameraden. Es geht immer nur um einen selbst, die eigene Gruppe, die Kameraden direkt neben einem. Nirgends hört man, dass man als einziges den Gegner töten will, vernichten will, besiegen will, ausschalten will, also der Gegner im Mittelpunkt von allem steht und nicht man selbst. Je mehr eine Armee Feindzentrisch in ihrer inneren Verfasstheit ist, desto weniger ergeben sich die Soldaten dieser Armee. Je mehr sie in ihrer inneren Kultur egozentrisch ist, desto eher führen die oben erläuterten Umstände dazu, dass man sich ergibt.
Das ist auch der Grund, warum die Russen trotz (!) der extrem dummen Art und Weise wie sie mit Gefangenen umgehen fünfmal (!) so viele Ukrainer gefangen haben wie umgekehrt die Ukrainer Russen. Das ist so ein Fakt, der vielen erst einmal kontraintuitiv erscheint. Die Ukrainer behandeln die Russen gut, machen viel Kommunikation und versuchen die Russen zur Aufgabe zu bewegen, trotzdem nehmen die Russen sehr viel mehr Ukrainer gefangen (obwohl jeder Ukrainer panische Angst davor hat dass es dazu kommt) und umgekehrt ergeben sich sehr viel weniger Russen.
Würden die Russen auf die gleiche Weise mit den Gefangenen umgehen wie die Ukrainer, wäre dies fatal für die Ukraine. Das hätte schon zum Zusammenbruch etlicher Frontabschnitte im Laufe der Zeit führen können, welche die Ukrainer nur aus panischer Angst vor Gefangennahme weiter verteidigen konnten.
Zum Glück sind die Russen so dumm.
Meistens sind folgende Faktoren ausschlaggebend: starke länger andauerende Übermüdung (schränkt die Denkfähigkeit stärker ein als alles andere, macht depressiv, senkt den Willen stark ab etc.), das Gefühl in eine unhaltbare Situation ohne Rückzugmöglichkeit geraten zu sein, gleichgültig ob dies stimmt oder nicht, dass ist immer mehr eine bloße emotionale Sache die oft wenig mit der Realität zu tun hat und schlussendlich die Kommunikation durch und mit dem Gegner. Gerade letztgenanntes wird heillos unterschätzt. Soldaten ergeben sich erstaunlich oft, wenn man mit ihnen kommuniziert und ihnen die Aufgabe anbietet - umgekehrt führt eine Nicht-Kommunikation oft dazu, dass Soldaten weiter kämpfen.
Weitere Faktoren bespielen schlussendlich die gleichen Mechanismen: beispielsweise führen Mangelernährung, Alkohol usw. gleichermaßen dazu, dass depressive defätistische Meme sich in den Köpfen ausbreiten analog zum Schlafmangel (Vitaminmangel ist in der Ukraine aktuell ein Problem an der Front). Oder führt länger andauerender Artilleriebeschuss selbst dann zum Gefühl dass man in einer ausweglosen Situation ist selbst wenn dieser ineffektiv ist usw. Das ist immer der gleiche Dreiklang: Absenken der Denkfähigkeit / Intelligenz durch die Widrigkeit der Umstände - Emotionen statt eiskalter objektiver Analyse der Umstände - Kommunikation mit bzw. durch den Gegner. Natürlich hat der Durchschnitt der Menschen (normale, psychisch gesunde, normal sozialisierte Menschen) hier erhebliche Grenzen was das ganze angeht. Entsprechend kann man eine Mehrheit der Menschen nicht auf eine rationale vernünftige Weise dazu bringen grenzenlos weiter zu kämpfen.
Nun könnte man aber natürlich trotzdem durchaus etliche Maßnahmen ergreifen um diese Sache zu verbessern: am einfachsten und plakativsten indem man dafür sorgt dass Soldaten so viel wie möglich schlafen, indem man ihnen Handys usw. weg nimmt um sie von jedweden Informationen und Einflussnahme abzuschneiden und sie von den Informationen her isoliert und insbesondere - und da kommt der entscheidende Punkt ins Spiel: indem man eine entsprechende Kriegerkultur befördert. Jede Disziplin die aufoktroyiert wird, ist dem immer unterlegen und zugleich würde eine solche innere militärische Kultur die Befähigung zur Gewaltausübung erheblich steigern. Man müsste die Soldaten durch diese Kultur regelrecht "impfen" - aber das ist in dieser Bundeswehr unmöglich und wird in diesem Staat auch niemals mehr geschehen. Schon der bloße Gedanke einer Kriegerkultur läuft allem völlig konträr was die Bundeswehr und die aktuelle Gesellschaft in dieser Bundesrepublik ausmacht. Schon der bloße Begriff stößt sofort auf massiven Widerstand und rigide Ablehnung, ohne sich mal neutral und rein kriegswissenschaftlich damit zu befassen.
Das Problem ist bereits die ganze Frage der psychologischen Ausrichtung: bei der Bundeswehr / vielen Soldaten hört man ständig nur: es geht darum die eigenen Grenzen zu überwinden, sich selbst zu steigern, eigene Grenzen auszuweiten, etwas zu erdulden, zu beißen, sich zu überwinden usw usw. Das zieht sich durch die gesamte Selbstwahrnehmung, allenfalls noch ergänzt um das überkommene Mantra des Kameraden - man tue alles für die Kameraden und nur für diese kämpfe man und wegen dieser kämpfe man weiter etc. Der wesentlichste Punkt aber ist, dass man selbst hier im Mittelpunkt steht. Entweder selbst als Person oder zumindest die eigene Seite in Form der Kameraden. Es geht immer nur um einen selbst, die eigene Gruppe, die Kameraden direkt neben einem. Nirgends hört man, dass man als einziges den Gegner töten will, vernichten will, besiegen will, ausschalten will, also der Gegner im Mittelpunkt von allem steht und nicht man selbst. Je mehr eine Armee Feindzentrisch in ihrer inneren Verfasstheit ist, desto weniger ergeben sich die Soldaten dieser Armee. Je mehr sie in ihrer inneren Kultur egozentrisch ist, desto eher führen die oben erläuterten Umstände dazu, dass man sich ergibt.
Das ist auch der Grund, warum die Russen trotz (!) der extrem dummen Art und Weise wie sie mit Gefangenen umgehen fünfmal (!) so viele Ukrainer gefangen haben wie umgekehrt die Ukrainer Russen. Das ist so ein Fakt, der vielen erst einmal kontraintuitiv erscheint. Die Ukrainer behandeln die Russen gut, machen viel Kommunikation und versuchen die Russen zur Aufgabe zu bewegen, trotzdem nehmen die Russen sehr viel mehr Ukrainer gefangen (obwohl jeder Ukrainer panische Angst davor hat dass es dazu kommt) und umgekehrt ergeben sich sehr viel weniger Russen.
Würden die Russen auf die gleiche Weise mit den Gefangenen umgehen wie die Ukrainer, wäre dies fatal für die Ukraine. Das hätte schon zum Zusammenbruch etlicher Frontabschnitte im Laufe der Zeit führen können, welche die Ukrainer nur aus panischer Angst vor Gefangennahme weiter verteidigen konnten.
Zum Glück sind die Russen so dumm.