01.05.2025, 01:01
(30.04.2025, 23:38)Falli75 schrieb: Ich finde gerade dieses schon wieder extrem spannend, die Briten helfen den Amis Houthi Stellungen zu bombardieren. Das reichste Land europas nicht. Was soll DT daraus lernen?
Erinnere mich da an Syrien, oder Lybien, bei beiden waren Frankreich und England mit dabei, wir...
Ich lasse gerne mit mir darüber diskutieren ob Lybien nötig war ( oder auch wenn nicht, man zumindest strategische oder zumindest taktische Vorteile durch Teilnahme, auch ohne wirklichen Sinn in der Zerstörung der bestehenden Ordnung, hätte ziehen können, diverse Mächte in Europa oder Eurasien waren ja der Meinung die gibt es ), es geht ums Prinzip. Ich lasse mich nicht in den vierten Irak Krieg ziehen, aber bei zumindest erklärbaren Einsätzen der Verbündeten ziehe ich mit, da ich Verbündeter bin. Das wäre eine Haltung, welche zumindest eines Landes wie Holland oder auch Spaniens gerecht werden würde. Wir erfüllen noch nicht einmal dieses.
Wundert sich ernsthaft jemand noch über DTs Attitüde gegenüber dem leistungsfähigsten Staates der EU ?
Erlaube mir den Verweis auf den Beitrag in Krise im Roten Meer / Operation Prosperity Guardian von @Kopernikus.
Ausgenommen mal von Notfällen sehe ich eine Beteiligung an "Koalitionen der Willigen" als problematisch, da sie nicht unter der Gewalt von Institutionen stehen, in denen alle Mitglieder vertreten sind. Dies begünstigt schlechte Entscheidungen, wie etwa dass man trotz des Wissens um die Ineffektivität oder fehlende Fähigkeiten (oder einfach fehlende Munition!) an so etwas nur aus Prinzip teilnimmt und Soldaten gefährdet um wie in deinem Beispiel DT oder wem auch immer zu "gefallen", obwohl es gar keinen Sinn ergibt. Pseudo-Institutionen wie EUNAVFOR ASPIDES mit 3 Einheiten gelten nicht, so etwas kann man einfach sein lassen, denn sie haben einen politisch anders gelagerten Zweck als die Erfüllung der vorgegebenen Mission und sind insofern vergleichbar mit der Teilnahme an einer Koalition der Willigen "um etwas getan zu haben".
Das -- die Teilnahme aus nicht militärisch herleitbaren Gründen nur zur Anbiederung an irgendwen oder irgendwas -- passt nicht mit dem zusammen, wie ich mir Allianzen und den Einsatz von deutschen Streitkräften vorstellen möchte.
Sollten dann Zielkonflikte entstehen (wir wollen unter Institutionen militärisch zielgerichtet agieren und nicht anderen Nationen "gefallen" vs. in der Realität kann das für uns Nachteile haben nicht mitzumachen) sollten diese aufgelöst werden, d.h. diese Nachteile (hier: DTs Ungunst) müssen unerheblich werden. DTs Laune darf für uns nach meiner Überzeugung kein Kriterium sein.
Im Idealfall gäbe es bereits so etwas wie eine "Multinationale Operative Partnerschaft für Seewegsicherheit und Abwehr militärischer Bedrohungen / MOPSAM" der alle Nationen beitreten könnten und innerhalb derer man sich dann engagiert und Fähigkeiten für sie, so wie sie für den leistungsfähigsten Staat der EU angemessen sind, vorhält. Das wäre auch viel leichter politisch, in Bezug auf Geld und Einsatz, zu vermitteln.
Klar, man kann dann sagen "Jakob das ist aber alles gerade total unrealistisch und dauert ewig" und das stimmt auch. Ich würde dem entgegnen, dass ein "Dabei sein ist alles" mit Kleckererfolgen hier und da die Entwicklung von so etwas wie einer MOPSAM erst Recht verhindert und es dann besser ist zu sagen "Ihr wolltet ja nicht, siegt mal schön ohne uns und wenn ihr auf MOPSAM Bock habt kommt wieder". Zumindest solange es eine Ausweichroute in dem konkreten Fall hier gibt und es keine "wir MÜSSEN etwas tun"-Lage ist.