EU Verteidigung
#95
Bei der Verteidigung der EU denke ich in erster Linie daran, dass wir ein mögliches "Austesten" der Beistandsverpflichtung der NATO begegnen müssen. Und da helfen alle Waffensysteme nichts, wenn der politische Wille nicht da ist, eine Eskalation zu riskieren. Und ich sehe auch nicht, wo der politische Wille herkommen soll, dass die westeuropäische Bevölkerung wegen Estland einen Großkrieg gegen Russland riskieren will.
Wie kann dieses Problem gelöst werden? Eine EU-Armee scheint mir im Moment noch sehr illusorisch. Was haltet ihr von der Idee, dass die EU eine privatwirtschaftliche kleine schlagkräftige Armee aufbaut? Dann würde im Zweifelsfall kein Land Krieg gegen Russland führen müssen, sondern eben eine von uns bezahlte (und mit Aufklärungsdaten versorgte) Firma. Es müsste kein Parlament einen Verteidigungsfall ausrufen. Aufgabe dieser Armee wäre eben genau, so einem beschriebenen Austesten der Bündnisfähigkeit mit so 30.000 Russen, die Narwa besetzen und sich dort in den estnischen Wäldern eingraben, robust zu begegnen.
In einem solchen Szenario müssten die EU-Armeen nur noch für Rückendeckung sorgen und unterstützend den Luftraum kontrollieren, so wie sie es jetzt ja eigentlich auch schon tun.

Vorteil wäre, dass es dann nicht eine Entscheidung in den westeuropäischen Parlamenten ist, ob der Großkrieg riskiert werden soll (welche dann wahrscheinlich negativ ausfällt), sondern dass diese Entscheidung dann komplett bei Russland liegt: Wenn Putin irgendwas reißen will, dann müsste er gleich sehr massiv angreifen, sodass also diese privatwirtschaftliche Armee überfordert wäre - und damit würde dann aber auch eine entsprechende europäische Reaktion sehr viel wahrscheinlicher werden.
Nachteil wären Parallelstrukturen.
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