27.04.2025, 18:09
@Quintus
Zumindest innerhalb der israelischen Armee zeigen sich angesichts des nun fast eindreiviertel Jahre andauernden Kampfes in den Trümmern von Gaza gewisse Unmutsäußerungen, was aber nicht wirklich verwundert. Zumindest kriselt es...
Schneemann
Zitat:Das aktuelle Kampfgeschehen liegt weit über dem Niveau einer paar marginaler Auskehr- und Kommandounternehmen, ich bitte dich.Nun ja, vielleicht habe ich etwas untertrieben.
Zumindest innerhalb der israelischen Armee zeigen sich angesichts des nun fast eindreiviertel Jahre andauernden Kampfes in den Trümmern von Gaza gewisse Unmutsäußerungen, was aber nicht wirklich verwundert. Zumindest kriselt es...
Zitat:Proteste, Verweigerung und Kriegsmüdigkeit: In Israels Armee macht sich Unmut breithttps://www.nzz.ch/international/reservi...ld.1880903
Tausende israelische Reservisten haben jüngst Protestbriefe gegen den Krieg im Gazastreifen unterzeichnet. Gleichzeitig ignorieren immer mehr Soldaten die Einberufungsbefehle. [...] Als der israelische Generalmajor Michel Yanko vergangene Woche nach Gaza reiste, musste er sich bittere Beschwerden anhören. Die in Rafah stationierten Soldaten der Golani-Brigade klagten über zu wenig Essen. Wegen der Einschränkungen während des Pessachfestes erreichten anscheinend nicht genug Lebensmittelrationen die Truppe. Manche der Soldaten, so schrieb die Zeitung «Times of Israel», hatten ihren Eltern offenbar erzählt, sie hätten seit Tagen keine warme Mahlzeit mehr bekommen.
Yanko versprach sofortige Besserung. Doch das fehlende Essen dürfte bald das kleinste Problem für Israels Generäle sein. [...] Dabei hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz kürzlich noch eine Eskalation der Militäroperationen in Gaza angekündigt. Man werde die Angriffe ausweiten und Teile der nach 18 Monaten Krieg in Trümmern liegenden palästinensischen Enklave sogar langfristig besetzen, sagte er. So soll die Hamas, die im Oktober 2023 Israel überfallen hatte, endlich in die Knie gezwungen und dazu gebracht werden, die verbliebenen 59 Geiseln freizulassen. Dafür will Katz demnächst auch wieder Reservesoldaten einberufen.
Doch nun muss sich der Minister mit einer offenen Revolte herumschlagen. Tausende Reservisten und Veteranen der Luftwaffe gingen Mitte April mit einem Protestbrief an die Öffentlichkeit. Darin fordern sie ein Ende der Kämpfe und Verhandlungen zur Befreiung der Geiseln: «Dieser Krieg dient nur noch dem politischen Überleben der Regierung», sagt der ehemalige Offizier und Kampfpilot Guy Poran, einer der Initiatoren des Briefes. «Er gefährdet das Leben der Geiseln, der Soldaten und führt zum Tod von unschuldigen Zivilisten. Er muss beendet werden.» [...]
Die Piloten sind nicht die Einzigen, die rebellieren. Inzwischen haben unzufriedene Reservisten aus anderen Truppengattungen ähnlich lautende Briefe veröffentlicht. Die Soldaten fühlen sich dabei von einer Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. «Umfragen zeigen, dass zwischen 75 und 80 Prozent der Israeli diesen Krieg nicht mehr wollen», sagt Poran. «Sie wünschen sich einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen. Aber der Regierung ist das egal. Dieser Krieg ist jetzt Netanyahus Krieg, nicht mehr Israels Krieg.» [...]
In einer ersten Reaktion bezeichnete Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die aufsässigen Militärs als Verräter. Es handle sich um eine kleine Gruppe von Extremisten, die die Gesellschaft spalte, sagte er. [...]
Schneemann