Vor 10 Stunden
@Quintus
Sehr gewichtig indessen ist der Vorwurf, so lese ich es zumindest heraus, bzgl. der Doppelmoral des Westens. Im Speziellen bezieht es sich meistens auf Saddam und seinen Gaskrieg in den 1980ern. Der Tenor: Es hat sich kein westlicher Protest geregt und kein Hahn hat gekräht, als Saddams Senfgasgranaten am Schatt al-Arab niedergingen und geschätzt mehrere zehntausend Basidschen und Pasdaran, die quasi keine Schutzausrüstung hatten, getötet wurden. Aber als Saddam dann 1988 die Kurdenstadt Halabdscha mit Gasbomben attackieren ließ, wurde er massivst mit westlicher Kritik überzogen und aus dem Verbündeten gegen die Fanatiker des schiitischen Gottesstaates wurde auf einmal der verfemte Dämon am Golf.
Und ja, dahingehend kann ich den iranischen Vorwurf durchaus verstehen.
Aber davon abgesehen spielt Mossadegh eben keine große Rolle.
Schneemann
Zitat:Spezifisch für den Iran habe ich im Laufe vieler Jahre im Gespräch mit vielen Iranern immer wieder und wieder eine erstaunliche Verbitterung und Zynismus als prägende Elemente festgestellt. Man ist einfach zutiefst verbittert, und dass hatte durchaus damals so seine Anfänge.Letzter Absatz trifft es relativ gut, wobei das kein direkter Widerspruch zu meiner Feststellung ist. Es gibt i. d. T. eine gewisse Verbitterung, ja ein Unverständnis, auch unter der jüngeren Generation, weswegen der Iran derart mit Sanktionen überzogen wird. Und das gegenwärtige Regime weiß diese Gefühle recht geschickt für sich auszunutzen und sie zu kanalisieren. Aber selbst hierbei spielt die Mossadegh-Geschichte eigentlich keine große Rolle. (Zumal die Mullahs dies auch nicht gerne nach oben gespült wissen wollen, gerade auch wegen ihrer wenig ruhmreichen Rolle.)
Natürlich wurde das noch verstärkt, insbesondere verstärkt durch das aktuelle Regime und die Umstände welches dieses hervorgerufen hat, aber es ist insbesondere diesem Regime immer wieder gelungen, diese Verbitterung welche sicher in weiten Teilen intern massiv verstärkt wird auch nach außen abzulenken und dem Westen TM zuzuschieben.
Sehr gewichtig indessen ist der Vorwurf, so lese ich es zumindest heraus, bzgl. der Doppelmoral des Westens. Im Speziellen bezieht es sich meistens auf Saddam und seinen Gaskrieg in den 1980ern. Der Tenor: Es hat sich kein westlicher Protest geregt und kein Hahn hat gekräht, als Saddams Senfgasgranaten am Schatt al-Arab niedergingen und geschätzt mehrere zehntausend Basidschen und Pasdaran, die quasi keine Schutzausrüstung hatten, getötet wurden. Aber als Saddam dann 1988 die Kurdenstadt Halabdscha mit Gasbomben attackieren ließ, wurde er massivst mit westlicher Kritik überzogen und aus dem Verbündeten gegen die Fanatiker des schiitischen Gottesstaates wurde auf einmal der verfemte Dämon am Golf.
Und ja, dahingehend kann ich den iranischen Vorwurf durchaus verstehen.
Aber davon abgesehen spielt Mossadegh eben keine große Rolle.
Schneemann