Drei Säulen gegen Kriege
#5
Ach ja richtig, ich bin ja noch nicht mal auf die drei Felder eingegangen.

Zitat:Zuerst einmal ist es laut Forschung extrem selten, dass sich demokratische Länder untereinander angreifen.

Das ist eine Fehlwahrnehmung die vor allem auf einem zu kurzen Beobachtungszeitraum mit einer zu großen Gewicht westlicher-europäischer Demokratien beruht.

Gesamtgesellschaftlich waren Demokratien durchaus genau so kriegerisch wie andere Staatsformen, und dies auch untereinander.

Da ist meiner Meinung nach der Wunsch der Vater des Gedankens. Demokratie = Gut, also ist Demokratie nicht kriegerisch.

Zitat:wenn die Menschen sich ihren Lebensunterhalt auf legale Art und Weise sichern können, haben sie keine Lust, einem Warlord zu folgen.

Ich meine, dass ein hohes Maß an Wohlstand durchaus dazu führen kann, dass die Leute kriegsunlustig werden, weil ihr Leben einfach zu gut ist. Dessen ungeachtet genügt das bloße sichern des Lebensunterhaltes dafür bei weitem nicht, und nicht einmal eine ständige Verbesserung der Lebensumstände mit positiveren Zukunftsaussichten ist dafür genügend. Ein Musterbeispiel dafür wäre aktuell Russland unter Putin.

Im übrigen ist es gar nicht so relevant, ob die Leute Lust zum Krieg haben oder nicht. Auch wenn sie keine Lust dazu haben, können sie in diesen hinein getrieben werden.

Zitat:Sicherheitsgarantien. Was ist darunter zu verstehen?........Wenn ein Staat zwar ein inklusives System hat und die Wirtschaft wiederbeleben will, aber schwach im Hinblick auf Sicherheit ist, fehlt die Substanz des Staatsapparats.

Natürlich führen Bündnisse, Sicherheitsgarantien usw. zu einer Minderung des Kriegsrisikos. Das ist so etwas von selbsterklärend, dass es schon völlig beliebig ist. Wenn ich mit einer stärkeren Macht verbündet bin, können mich andere deshalb nicht angreifen. Insbesondere wenn es ein defensives Bündnis ist, also nur im Verteidigungsfall eintritt (was ja heute vorherrschend ist). Anders sähe es aus, wenn ein Bündnis offensiv ausgerichtet wäre - also auch im Fall von Angriffskriegen seiner Bündnispartner greift. Das ist heute natürlich nicht mehr so vorhanden.

Defensive Bündnisse senken also das Risiko angegriffen zu werden, welch Überraschung.

Zitat:oft braucht es den Einsatz anderer Staaten durch UN-Blauhelme. An der Stelle könnte der Westen wirklich einen Beitrag zum Frieden in der Welt leisten.

Bodenlose Naivität gepaart mit ebenso hochfliegender Hybris. Blauhelme.....ernsthaft ? Rolleyes

Und dann auch noch durch den Westen TM ?!


Zardo:

Zitat:Statt "Armut" sollte man eher von "relativem Überschuss an jungen und mittelalten Männern im Verhältnis zur verfügbaren Arbeit, ausgelöst durch eine hohe Geburtenrate“ sprechen, d.h. es muss die Ressource des "billig und im Überfluss erhältlichen Humankapitals" vorhanden sein. Leute, die verheizt werden können.

Die klassische "junge Männer" Theorie welche ja vor allem auch von Gunnar Heinson im deutschen Raum massiv verbreitet wurde halte ich ebenfalls für unzureichend bzw. unterkomplex.

In der sich anbahnenden roboterisierten Kriegsführung die nun technisch möglich geworden ist, wird es zudem irrelevant werden, ob ein Staat einen Überschuss an jungen Männern hat oder nicht. Auch völlig überalterte Staaten mit einer eigentlich kriegsunwilligen Bevölkerung könnten massiv Krieg führen und gerade plutokratische Gesellschaften könnten dann durch die Minderung der Hemmung welche die roboterisierte Kriegsführung hervorruft wesentlich aggressiver und öfter Krieg führen.

Gerade die Technisierung und Roboterisierung der Kriegsführung werden dazu führen, dass technologisch und wirtschaftlich erfolgreiche Demokratien sehr viel mehr Krieg führen werden.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Drei Säulen gegen Kriege - von Kongo Erich - 08.04.2025, 22:46
RE: Drei Säulen gegen Kriege - von Kongo Erich - 24.04.2025, 09:59
RE: Drei Säulen gegen Kriege - von Zardo - 24.04.2025, 14:17
RE: Drei Säulen gegen Kriege - von Quintus Fabius - 24.04.2025, 15:23

Gehe zu: