20.04.2025, 13:52
(19.04.2025, 20:51)DopePopeUrban schrieb: Das wird sich gegenseitig nicht viel nehmen. Die Höhe die du da siehst ist das Mk41 in tactical length, rund 6.7m Gesamthöhe. Die IRIS-T SLM hat eine Höhe von rund 3.2m, heißt der Lfk ohne VLS ist vom Deck an schon so hoch wie die Brückenreling selber.
Dazu kommt noch, dass das bisherige VLS der IRIS-T SLM (also das auf den landgestützten Batterien) nicht auf Schiffen eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zur CAMM wird die SLM per hot launch gestartet, der dabei entstehende Exhaust wird in den Kanistern nach unten abgeleitet. Sieht man in dem Bild hier ganz gut:
https://esut.de/2024/09/meldungen/53035/...-erreicht/
Wenn du dir dieses VLS einfach so aufs Containerdeck stellst, brennst du dir da maximal ein Loch durch. Bedeutet, du müsstest das VLS um einen Exhaust Vent erweitern der die Hitze und Gase unten aufnimmt und durch einen separaten Durchbruch am Oberdeck ausgibt. Dann kommen noch so Sachen wie Dämpfer, unterseitiger Hitzeschutz und die Steuerungselektronik dazu und du hast effektiv ein VLS, dass in seinen Größen einem Self Defense oder Tactical Length Mk41 entspricht.
Womit wir dann, wie du schon richtig gesagt hast, bei der Wasa 2.0 wären. Ein VLS aufs Containerdeck stellen ist nich, maximal ins Containerdeck (also Durchbruch und einbauen).
Eine ähnliche Idee hatte ich Anfangs auch, hab ich allerdings aus Balancegründen verworfen. Der Schwerpunkt dieser Schiffe liegt (rein optisch beurteilt, also vorsicht) am hinteren Ende der vorderen Sensorinsel, weshalb ich dort ebenfalls das zusätzliche VLS platziert habe. Somit ergebt sich keine gravierend neue Gewichtsverteilung.
Gegen das Vorschiff habe ich mich entschieden, weil das relativ weit vom Gewichtsschwerpunkt entfernt liegt. Nicht nur das VLS hat ja Gewicht, die geladenen Lfk, die Tragstruktur im Schiff sowie Brandschutzsichten usw kommen auch dazu. Dieses zusätzliche Gewicht im Vorschiff zu platzieren würde bedeuten, dass der Gewichtsschwerpunkt des Schiffs ebenfalls nach vorne wandert was die Stabilitätseigenschaften stark verschlechtern dürften. Die zusätzlichen Boxlauncher auf dem Hangardach haben da nicht genug Eigengewicht um das zu kompensieren. Da die beiden Sensorinseln dann ebenfalls asymmetrisch bezüglich des Achsenschwerpunkts liegen, dürfte das auch zu Problemen bei starken Ruderinputs und Wind geben.
CIC wird hier wahrscheinlich kein Problem sein da die beiden Inseln so wie ich das verstanden habe als eigene "Zitadellen" fungieren, das CIC der vorderen Sensorinsel also vertikal unter eben dieser liegen wird.
Auch Aufgrund der Position der beiden Boat Bays gehe ich davon aus, dass sich im Mitschiff nichts befindet, was nicht auch woanders hingelegt werden könnte. Auf der F124 befinden sich an der Position auf diesem Deck eine Werkstatt, kleinere Lagerräume, Umkleiden usw, auf der De Zeven Provincien (die F126 kommt ja immerhin aus dem Hause Damen) ebenso. Bunker und Magazine liegen da nicht, Maschinerie auch nicht.
Ich persönlich sehe eine F126 Batch II eher als Aufgabenspezifikation ähnlich der FREMM in der französischen Marine. Eine F126 ASW und eine F126 AAW. Man darf nicht vergessen, dass die F126 sensorisch absolut für AAW (ohne BMD) befähigt ist. TRS-4D NR und APAR bl.2 sind letztendlich das, was man auf der MEKO A300 (die als AAW Fregatte für Polen vorgeschlagen wurde) ebenfalls findet. "Lediglich" Platz für weitere VLS Module gibt es in der jetzigen Version nicht.
Dafür gibt es aber Lösungen. Bspw könnte man bei einer "F126 AAW" die beiden Boat Bays auslassen und den freigewordenen Raum mit dem Füllen, was sich in den Decks hinter der ersten Sensorinsel befindet.
Dazu würden diese Schiffe nicht anstelle der F127 beschafft werden. "Ersatzpotential" für Einheiten besteht ja nicht nur bei der F123 oder F124, auch mit einer Außerdienststellung der F125 könnte ich persönlich gut leben. Da die F125 im Mehrbesatzungskonzept betrieben wird, würden bei einer Außerdienstellung aller 4x Schiffe Personal von rund 800-850 "frei" werden die man für andere Einheiten verwenden kann.
6x F126 ASW und bspw 4-5x F126 AAW könnte man somit personell bewerkstelligen.
Die Aufgabe des Major Air Defenders (bezüglich BMD Fähigkeiten) wird weiterhin der F127 obliegen, je nach dem was aus der ganzen Sache wird. Hier würde sich ein Abwarten in Bezug auf den niederländischen FuAD generell lohnen da der ursprüngliche Ausstiegsgrund (BMD Radar von Hensoldt) jetzt sowieso nicht kommt. Hier würde sich bei gleicher Zielsetzung auch eine gemeinsame Entwicklung, bspw auf Grundlage der F126, somit wieder lohnen.
Eine IRIS-T SLM ist 2,94 m lang, mit Kanister 3 m, eine ESSM ist 3,66 m ohne Kanister. Die Mk 57 sind 7,9 m hoch und können 7,2 m lange Kanister aufnehmen, weshalb man davon ausgehen kann, dass die alten self defence Mk41 mit ihrer Höhe von 5,3 m, ca. 4,5 m lange Kanister aufnehmen können.
Das heißt wenn wir ein VLS, hot launch mit flame Trench für die Abgase wie bei einem MK41 haben, das, sind wir mal großzügig, 3,2 m lange IRIS T SLM Kanister aufnehmen kann wird dieses eine Einbauhöhe von 3,7-4m haben, da wir durch den geringeren Durchmesser der Kanister auch nur einen geringeren Durchmesser der Umlenkung des Abgase nach oben benötigen.
Durch die Kleineren Kanister (Breite) kann man auch die anderen Dimensionen des VLS reduzieren, auf etwa 2,5m lang, 1,5-1,75m breit. Die Breite hängt von der Dimensionierung des Flametrench ab.
Die Deckhöhe eines Modernen Schiffes ist so im Bereich zwischen 2,7 und 3 Meter und das kommt dann noch die Reling der Brücke drauf die auch noch mal ca. 1m hoch ist, womit ein derartiges VLS Brückenrelingshoch auf dem Containerdeck wäre.
PS: Exaust Vent/ Flame diverter/Flame trench wie auch immer man es nennen will, war von vorn hinein eingeplant und war auch teil der ersten Nachricht zu dem Thema, in der ich die Idee vorgestellt habe.
Zum Thema des Batch 2:
1. Dein Pitch klingt sehr stark nach einem F127 Ersatz. Für den Ersatz der F125 hätte ich lieber mehr F127 als eine AAW F126, die zum gleichen Zeitpunkt wie die Geplante F127 zulaufen würde.
2. FUAD abwarten halte ich für eine schlechte Idee da die Niederländer damit noch bis 2040 brauchen werden und alles momentan danach aussieht, als ob das eine ziemlich halbgare "Lösung" wird. Siehe F127 Diskussion.
3. 4 Zusätzliche MK41 sind ca.100 Tonnen extra beladen, die Tragstruktur und Brandschutzeinrichtungen existieren im Vorschiff wegen des vorhanden VLS schon und müssen nur verstärkt werden, weshalb ich mit einem Mehrgewicht von etwa 150 Tonnen rechnen, da einige Sachen rund um das heutige VLS verlagert werden müssten. 150t Extra 40m-50m hinter dem Bug und etwa 40m vor dem Schiffschwerpunkt das sollte bei einem 10500t schiff machbar sein, vor allem wenn man überlegt, das unter dem Flugdeck, gut 70m vom Schiffschwerpunkt entfernt 124t an Containern und ein 15m RHIB (ausgehend von den Bustern der F125 ca. 15t) einfach ein und aus geladen werden können. Da einige Sachen rund um das heutige VLS verlagert werden müssten (schätzungsweise 30-50t Equip) können diese auch als ein bisschen Gegenbalast achtern verbaut werden.
4. Im Gegensatz zu dir erwarte ich, das sich unter der vorderen Hälfte des Containerdecks viel befindet, da dort eben nicht die RHIB Bays sind und wegen der räumlichen Nähe zur Brücke.
Cheers.