17.04.2025, 11:06
Das ruppige Vorgehen der Administration Trump gegen namhafte US-Forschungseinrichtungen bringt die Sorge mit sich, dass wichtige Daten zur Früherkennung von Wettereignissen verlorengehen könnten. Deutsche Institute wollen hier offenbar vorbeugen und helfen aktuell auch schon...
Schneemann
Zitat:Umweltdaten in Gefahrhttps://www.tagesschau.de/investigativ/m...g-100.html
Deutsche Forscher retten US-Datenbestände [...]
Schon in Kürze sollen in den USA erste Plattformen abgeschaltet werden, die Daten zu den Folgen des globalen Klimawandels und insbesondere zu Veränderungen des Meerespiegels enthalten. Das bestätigte das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven MDR Investigativ. "Einige Daten sind bereits nicht mehr zugänglich oder sollen im Mai vom Netz genommen werden", so AWI-Pressesprecher Roland Koch. Das betreffe zum Beispiel eine Seite mit Daten zu Meeresküsten der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA). [...] Wenn solche Daten dauerhaft fehlten, würden Frühwarnsysteme, Küstenschutzmaßnahmen und internationale Klimamodelle an Präzision verlieren, warnt Koch. [...]
Um einem Datenverlust zuvorzukommen, erstellen mehrere deutsche Forschungseinrichtungen derzeit Sicherungskopien besonders gefährdeter US-Datenbestände. Die Helmholtz-Zentren für Umweltforschung (UFZ), Ozeanforschung (GEOMAR), Geoforschung (GFZ), Polar- und Meeresforschung (AWI) sowie das Deutsche Klimarechenzentrum koordinieren gemeinsame technische Lösungen - bisher im Umfang von mehreren hundert Terabyte. Doch der Bedarf könnte schnell weiter steigen. "Wir retten vor allem die Daten, bei denen US-Kollegen uns konkret um Hilfe gebeten haben", so AWI-Sprecher Koch. Dabei gehe es nicht allein ums Speichern, sondern auch darum, dass diese Daten weiterhin nutzbar bleiben - insbesondere, wenn wichtige Verarbeitungsschritte bislang ausschließlich in den USA durchgeführt wurden. [...]
Auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig berichtet von eingeschränktem Zugriff auf Satelliten- und Ozeanbeobachtungsdaten aus den USA. "Für unsere Forschung sind diese Informationen kritisch, da es nicht immer europäische Alternativen gibt", erklärt Katrin Böhning-Gaese, wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ. Die US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) fragte nach Angaben von Böhning-Gaese sogar an, ob europäische Partner Datenbanken zur toxikologischen Bewertung von Chemikalien übernehmen könnten. Eine MDR-Anfrage an EPA blieb inhaltlich unbeantwortet. Man teilte lediglich mit, grundsätzlich weiter verpflichtet zu sein, Daten öffentlich zugänglich zu machen.
Schneemann