12.04.2025, 16:40
Zu den Spekulationen, ob hinter Trumps Zollpolitik nun einfach nur Wirrnis oder doch ein streng geheimer und genialer Plan steckt:
Schneemann
Zitat:Folgt Donald Trump dem Mar-a-Lago-Masterplan?https://www.n-tv.de/wirtschaft/Folgt-Don...98876.html
Der plötzliche Zoll-Rückzieher des US-Präsidenten zeigt: Entweder hat er geblufft. Oder er schwingt den Zollhammer als Teil eines viel größeren Plans: die US-Wirtschaft radikal zu sanieren - auf Kosten des Rests der Welt. Sein nächstes Ziel ist womöglich der US-Dollar. [...]
Aber dennoch könnte den Zollhammer zu schwingen für ihn mehr sein als bloße Verhandlungstaktik, um Zugeständnisse von anderen Ländern zu erpressen. [...] Dass Trump die derzeitige Sicherheits- und Wirtschaftsarchitektur abreißen will, hat er immer wieder gesagt. Mit den Zöllen strebe er den "Reset der Macht der USA […] gegenüber all unseren Verbündeten und all unseren Feinden gleichermaßen" an, hat sein Handelsminister Howard Lutnick bekräftigt. Und Finanzminister Bessent hatte schon im Sommer für Aufsehen gesorgt: eine "große wirtschaftliche Neuordnung" der Welt stehe bald auf der Tagesordnung, raunte er vielsagend. [...]
Seitdem geistert unter Analysten, Experten und Reportern ein mögliches Szenario umher: das Mar-a-Lago-Abkommen, benannt nach Trumps Residenz in Florida. Den Masterplan, an dem Trump womöglich werkelt, hat sein Chefökonom Stephen Miran als "Anleitung zur Restrukturierung des globalen Handelssystems" im November 2024 aufgeschrieben. [...]
Kernidee ist, den Dollar gezielt zu schwächen: Für Trump ist der Greenback dank seiner Rolle als Leitwährung der Welt "künstlich überbewertet", US-Exporte im Vergleich zu Ausfuhren aus China deshalb zu teuer und nicht wettbewerbsfähig. Trump sieht darin den Hauptgrund, warum gut bezahlte Industriejobs ins Reich der Mitte abgewandert sind. Verstärkt wird das Problem noch durch Staatshilfen aus Peking. Trump glaubt demnach, dass er den Trend umkehren und Jobs aus China zurückholen kann, indem er den Dollar schwächt.
Dafür könnte er einen Deal mit den anderen Ländern machen: Vorlage ist das sogenannte Plaza-Abkommen, eine Übereinkunft der damals führenden G5-Industrieländer Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit den USA im Jahr 1985, den Dollar gezielt abzuwerten, um Washingtons Handelsdefizit zu verringern. Benannt ist der historische Deal nach dem New Yorker Plaza-Hotel, in dem das Treffen damals stattfand und das Trump ironischerweise wenige Jahre später kaufte.
Schneemann