Reaktion auf einen militärischen Angriff Russlands
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Zitat:Fakt ist, dass Russland seit 25 Jahren in vielen Beispielen andere Länder und Gebiete angreift. Tschetschenien.....Syrien

Um ganz korrekt zu sein: Tschetschenien ist russisches Staatsgebiet, der Krieg dort also de facto einer gegen Seperatisten und damit eine innere Angelegenheit und damit keineswegs völkerrechtswidrig (wie er dann real geführt wurde ist noch eine ganz andere Sache). In Syrien waren die Russen auf Einladung der syrischen Regierung gegen Rebellen im eigenen Land, was ebenfalls absolut völkerrechtskonform ist. Dass Russland diese Kriege geführt hat, ist also völkerrechtskonform und man muss es dies dann auch von der Art und Weise wie sie geführt waren trennen. Das sind zwei getrennte Fragen: Ob der Krieg selbst rechtmäßig war und ob dann in diesem Krieg Verbrechen begangen wurden sind rechtlich zwei verschiedene Dinge.

Allgemein:

Wie empfindlich hier reagiert wird und dass sogar dieses unbedeutende Forum es bis zu RT schafft zeigt klar auf, dass die hier erörterte Grundidee gar nicht so falsch sein kann. Eine glaubhafte Intention das dann tatsächlich zu tun, wäre also abschreckend.

Womit wir wieder beim wesentlichen Punkt wären: der Frage der Glaubwürdigkeit.

Man muss klar festhalten, dass die Russen die Ukraine nicht zuletzt deshalb angegriffen haben, weil unser Verhalten kurz vor dem Angriff sie dazu regelrecht ermuntert hat. Dieser Krieg hätte mit einer Glaubhaften Abschreckung verhindert werden können. Aber der St. Petersburger Zirkel kam zu dem Eindruck, dass wir die Ukraine fallen lassen werden - noch darüber hinaus, dass man sich damit arrangieren wird es über bloße Symbolpolitik hinaus keinerlei Reaktionen geben würde.

Und so war es ja dann auch die ersten Tage. Direkt nach dem russischen Angriff entblödeten sich deutsche Politiker nicht schon mal nachzufragen, mit wem man denn dann in einigen Tagen als Gesprächspartner interagieren wird und was für eine Nachfolgeregierung die Russen in der Ukraine einsetzen werden und wer dann dort als Vertreter russischer Interessen die Ukraine verwalten wird. Oder wer dann der Gouverneur der Ukraine wird usw.

Dieses Verhalten gab es vom Prinzip her schon vor dem Krieg. Das Ergebnis: man griff an in der festen Überzeugung, dass der Westen TM nichts tun wird.

Exakt das ist das Problem - wir sind nicht glaubhaft.

Dazu kommt noch die russische Mafialogik, dass man tun und lassen kann was immer man will, weil man ja selbst Atomwaffen hat. Das wird ständig wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Wir können euch angreifen wie wir wollen, denn wir haben Atomwaffen und ihr müsst es hinnehmen.

Putin hat kurz vor dem Angriff mal in Bezug auf die Ukraine vor laufenden Kameras ein St. Petersburger Straßenlied zitiert, in dem es um die Vergewaltigung eines Mädchens geht. Sie muss es hinnehmen, weil man mit ihr machen kann was man will, so Putin. Exakt das ist die Denkweise der aktuellen Mafia-Kamarilla welche zur Zeit Russland regiert.

Das heißt die Frage ob die Russen angreifen oder nicht, hängt schlicht und einfach nur davon ab, ob wir glaubwürdig sehr hart reagieren und die nukleare Erpressung ignorieren können. Und wenn dem nicht so ist, wird Russland angreifen, weil es der simplen Logik der organisierten Kriminalität folgt und damit jede Politik der aktuellen russischen Regierung analog zu der einer Mafiabande ist, welche um Schutzgelder, die Kontrolle von Straßenzügen und Einnahmen und die Kontrolle von Drogen, Prostitution usw gegen andere Mafiabanden kämpft. Die Sichtweise des ja in Teilen wortwörtlich aus der russischen Mafia stammenden St. Petersburger Zirkel ist es, die Ideen, Gedanken und die Logik der Mafia auf den Umgang von Staaten untereinander zu übertragen. Sie denken immer noch wie die Mafia in St. Petersburg und glauben, dass sei die einzige Wahrheit und alle anderen Staaten seien einfach auch nur Mafiagruppen genau wie sie selbst.

Sie stellen sich daher die gesamte Weltpolitik exakt gleich vor wie das was sie als Mafiaangehörige im Kampf gegen andere Mafiagruppen in ihren Anfängen erlebt haben und übertragen diese Lebenserfahrung und Sozialisierung auf alles was ihnen begegnet.

Entsprechend kann Russland nur abgeschreckt werden, wenn man dies berücksichtigt und mit einberechnet.
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RE: Reaktion auf einen militärischen Angriff Russlands - von Quintus Fabius - 12.04.2025, 08:30

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