11.04.2025, 20:04
(11.04.2025, 19:34)DeltaR95 schrieb: Na, dann hoffen wir mal für dich, dass dir das keiner übel nimmtNur weil die Amerikaner ihre Assets aus Rota abziehen - IMO leider wahrscheinlich - heißt das nicht, dass sie uns die Freundschaft kündigen.
Es hat hier auch keiner die technische Eignung von einer AEGIS F127 in Verbindung mit der SM-Flugkörperfamilie in Abrede gestellt. Die Debatte hat ihren Ursprung einzig in der inzwischen fraglichen Zuverlässigkeit des amerikanischen "Partners".
Ich persönlich hätte - damit es noch schneller geht - einfach Arleigh Burke Flight II bzw. III ohne Germanisierung bestellt - bis zur US Wahl und den bekannten Äußerungen des neuen POTUS. Dann hätten wir halt statt 6 x F126 3 x Arleigh Burke gehabt, dafür hätte die Besatzung noch gereicht.
Wo man sich unstrittig einig sein kann ist, das AEGIS (BMD) mit der SM-Flugkörperfamilie derzeit das Beste für den Einsatzzweck der F127 ist, was man bekommen kann. Nicht ohne Grund haben diverse Nationen das kopiert.
Leider ist F127 mit AEGIS jetzt mehr eine politische Debatte, statt einer technischen... Niemand weiß derzeit genau, wie es mit den USA weitergeht. Ich für meinen Teil denke auch nicht, dass man jetzt alle Brücken hinter sich abbrechen sollte, über die man in vier Jahren evtl. wieder gehen will.
Wir müssen für uns nur die Frage beantworten, wie realistisch wir die Entwicklung der USA in den nächsten 10 bis 20 Jahren einschätzen können. Danach muss bewertet werden, ob man jetzt den Weg mit AEGIS F127 gehen kann oder halt die F127 doch nicht so dringlich ist.
Vielleicht wäre auch ein F124 "AAW-only" MLU eine Lösung, um den Zulauf der "europäisierten" F127 bis 2040 zu strecken, wer weiß das schon. Wenn wir mal nüchtern betrachten, braucht die NATO die deutsche F127 doch gar nicht so dringend, so lange die Amerikaner mit im Spiel bleiben. Wenn die Amerikaner sich aus der NATO zurückziehen sollten, braucht die NATO sicherlich die deutschen F127, aber ob die Amerikaner uns dann noch beliefern ist die Frage.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann doch keiner ehrlich behaupten, er wüsste, welcher der beiden Wege der besser ist.
Deswegen wird FuAD riesig, deswegen redet Spanien über eine AAW-F110, deswegen wird T-83 groß und deswegen ist auch DDX ein großer Klotz.
Europa muss endlich auf eigenen Beinen stehen und die USA bei Assets wie DDGs entlasten.
Den Sinn hinter AB FIII sehe ich nicht. Die US-Schiffbauer pfeifen aus dem letzten Loch und wir müssen mehr seegehende Einheiten haben - nicht weniger.
Ich sehe ja auch die Problematik mit den USA - sehr sogar (ich fand die buy american Begeisterung schon fraglich, als das viele nicht so sahen) - aber IMO geht es halt bei Dingen wie BMD, 5th gen, STH nicht anders.
Zumindest wenn man hier eine potente Lösung sucht.
Die Frage ist doch:
Situation 1: Trump annektiert Grönland (leider nicht unmöglich) - dann sind wir wirklich royaly fucked (sry Helios).
Denn entweder wir machen nichts und laden damit Putin ein ODER wir machen was und laden damit Putin ein.
Situation 2: Putin greift uns an und unser Bündnis mit den USA besteht noch - dann bringt uns F127 weiter.
Bei Situation 1 sind wir eh am Arsch - also sollte man technisch IMO von Situation 2 ausgehen.
So oder so: Selbst können ist am tollsten und deswegen plädiere ich explizit für eine deutsche Lösung wo es möglich ist und mal echtes R&D, um uns in Zukunft unabhängiger zu machen.
Man muss nur wollen.
Aber vorerst ist AEGIS für mich alternativlos.
Wenn Trump uns die Freundschaft kündigt, ist es grad egal und wenn er es nicht tut, ist AEGIS der beste Deal.
Und an alle Fans von Paneuropa:
Woher nehmt ihr die Gewissheit, dass Frankreich nicht in 2J von Melenchon oder Bardella regiert wird?
Sanchez (Premier ESP) hat ja schon gesagt, dass Klima für ihn relevanter ist als Putin.
Ich sehe die ernsthafte Gefahr, dass die Italiener/Spanier/Franzosen sagen "Ostfinnland/Estland/whatever" geht uns nichts an.
Was machen wir dann?
IMO sollte die Gleichung heißen: Unabhängig oder abhängig von der besten Lösung.
Abhängig und Bastellei finde ich aber ein bissi schwach.