10.04.2025, 21:25
(10.04.2025, 21:17)HeiligerHai schrieb: Und rein theoretisch wollen wir jetzt doch auch irgendwann mal Richtung Realisierung schreiten, no?
Rein theoretisch würde ich gerne sehen, dass die Bundeswehr sich neben der reinen Materialbeschaffung, sprich Schiff mit Hardware, Software und SM-6/SM-3, auch mit dem Aufbau der notwendigen Strukturen und der entsprechenden Einbettung in die Gesamtorganisation BMD beschäftigt.
Man mag mich korrigieren, aber BMD nach "US Navy Style" hat doch den Luxus, dass die Amerikaner de facto überall auf der Welt aus dem Weltraum mittels IR Starts erkennen und dementsprechend ihr BMD-Radare vor einweisen können. Dafür gibt es genug Literatur im Netz, die belegt, dass man nur so ein reale Chance (sprich hoch genug) hat, eine BM auch gesichert seegestützt zu tracken und somit abfangen zu können.
Es ist doch irrig zu glauben, dass die Amerikaner uns all ihr Daten, Erfahrungen und was sonst für die Organisation "BMD" in der Bundeswehr notwendig wäre, kostenfrei mitliefern. Von denen erhalten wir Hardware und Software, aber garantiert nicht das Wissen und die Datenbanken, um das zum Laufen zu bekommen.
Dieser Aspekt kommt mir in der Debatte viel zu kurz und ich frage mich, ob die Bundeswehr bereit ist, das Geld und das Personal aufzubringen, um SM-3 gestützte BMD ernsthaft zu betreiben - wobei man das ja eigentlich vor dem Hintergrund Arrow 3 schon machen müsste

Das Schiff mit der "Hardware" ist doch hier unsere geringste Herausforderung, oder? Egal, ob nun AEGIS mit SPY oder PAAMS mit SMART-L/MM.
Meiner Meinung nach ist, wenn man AEGIS und SPY mit SM-3 in der BMD-Rolle sieht, die eigentliche Hardware und Software 50 % der Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems, der Rest ist jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb und Einsatz des Systems sowie die gesammelten Daten. Ich befürchte einfach, wenn wir den AEGIS-SPY-SM-3 Weg gehen, dass wir zwar den "Ferrari" kaufen, ihn aber wie einen Wartburg fahren.