05.04.2025, 21:34
(05.04.2025, 18:12)Broensen schrieb: Ich verstehe hier weder die Abstufung, noch die Nomenklatur.
- Was unterscheidet Blücher von Von der Tann außer den paar mehr Zellen? Wie rechtfertigt die Ersparnis von 40 VLS-Zellen eine eigene Schiffsklasse?
- Wo sind die Unterschiede zwischen den AAW-Fregatten und den Zerstörern, die den Wechsel in der Nomenklatur rechtfertigen? Eine F-127 mit 96 Zellen ist genauso ein defacto-Zerstörer wie deine Blücher-Klasse. Zumal ich nicht annehme, dass du die F-127 ohne Hauptgeschütz und Hubschrauber planst. Somit reden wir lediglich über 24 zusätzliche Zellen und zwei CIWS mehr, deren Mehrwert sich mir auch nicht auf Anhieb offenbart.
- Du führst 16 Schiffe in drei verschiedenen Klassen an, die sich eigentlich nur in der Anzahl ihrer VLS-Zellen unterscheiden.
- 16xAAW zu 6xASW sind ein krasses Missverhältnis, wenn man die Kernaufgaben einer Deutschen Marine betrachtet. Wie kommt es zu dieser Verschiebung? Oder sind die S-Boote der Schlüssel dazu?
Die "Blücher-" und "Von-der-Tann-"Klasse sind ähnlich im Aufbau, sie unterscheiden sich nur hinsichtlich ihrer Tonnage und Länge.
Sie sind optimiert für AAW und ASuW sie verfügen allerdings auch über ASW-Kapazitäten.
Die "Blücher"-Schiffe sind kleinere Varianten der "Von-der-Tann"-Schiffe, die für die Ostsee, Nordsee und Mittelmeer gedacht sind. Die "Von-der-Tann" für den Atlantik und Indischen Ozean, ich gehe nicht davon aus, dass wir Schiffe im Pazifik entsenden werden.
Die Blücher-Schiffe können also immer auch zur U-Boot-Abwehr herangezogen werden, aber eigentlich sind Zerstörer zu groß dafür, dies sollten Fregatten bis maximal 4.500t Verdrängung bewerkstelligen oder Korvetten.
Und wir haben ja noch 6 nuklear angetriebene U-Boote und 12 konventionelle U-Boote, daher ist ASW doch nicht so schwach aufgestellt wie angenommen.
(05.04.2025, 21:28)Kopernikus schrieb: Der einzige Vorteil, den ein Flugzeugträger gegenüber einem Stützpunk in Europa zur Zeit hat, ist, daß der Flugzeugträger über eine seegestützte Luftverteidigung in Form seine Begleitschiffe verfügt. Luftwaffenbasen in Europa haben hier fast nichts zu bieten, zumindest in Deutschland.M. E. brauchen wir amphibische Fähigkeiten für die Ostsee und das Nordmeer, um gemeinsam mit Briten, Holländern Druck auf Murmansk und die Kola-Halbinsel ausüben zu können und um Finnland oder das Baltikum entsetzen zu können. Die 6. Panzergrenadierdivision, besser bekannt als die Schleswig-Holstein-Division, hat im Kalten Krieg auch amphibische Einsätze geübt.
Auf See sollte man sich auf Nord-Atlantik, Ostsee und Mittelmeer in Form vom AAW/ASW/Mulrirole-Fregatten konzentrieren.
Lassen wir die Träger den Franzosen, Engländern und Italienern und setzen den Schwerpunkt im Zentrum Europas auf Luftwaffe und Heer.
Genausowenig wie die Engländer 5 Panzerdivisionen brauchen (und stellen können), genausowenig brauchen wir Flugzeugträger und nennenswerte amphibische Fähigkeiten.
Erst die Pflicht, dann die Kür.
Oder wir lösen dies mit Vorausstationierungen in Finnland und Nordnorwegen, unsere Gebirgsjäger üben ja ständig in Norwegen. Aber weitere Stationierungen im Baltikum nördlich der Düna halte ich für völlig irrsinnig, die Gefahr, dass diese Verbände zerschlagen werden und ähnlich wie im Kurlandkessel zu Grunde gehen, dies ist nicht von der Hand zu weisen, vor allem wenn die Oblast Kaliningrad und die Sulwalki-Lücke nicht bereinigt worden ist.
Aber wenn wir uns für amphibische Fähigkeiten entscheiden, dann richtig oder gar nicht, denn ein verstärktes Bataillon anzulanden ist irrsinnig, auch wenn wir dies noch durch Fallschirmjäger/Luftmechanisierte Infanterie verstärken.
(05.04.2025, 20:52)Falli75 schrieb: Mein spontaner Einfall war eher, möge der nächste Boxeraufstand oder das neuere Aufbegehren der Zulu auch kommen, Deutschlands Platz an der Sonne ist gesichert.Ich hätte dies offener formulieren sollen - mein Fehler, m. E. sollten wir, wie es QF immer vorschlägt, mehr standardisieren, sprich nur noch 20mm, 35 oder 40mm, dann 76mm (nur Marine), bzw. 127mm (nur Marine) dann 130mm und 155mm als Bordkanonen verwenden.
Nach zweitem lesen fiel mir noch das MLG als CIWS auf. Genau weil es das nicht ist, kommen auf neuen Einheiten die 30mm Systeme, Name gerade entfallen, welche tatsächlich in dieser Rolle genutzt werden können. Die MLG sind gut zur Speedbootabwehr, wenn die RAM dort nicht hinterherkommen, aber soweit ich erinnere waren sie nie als tatsächliche CIWS gedacht und auch nie dafür brauchbar.
M. E. wären 35mm gut geeignet, da 35mm Kanonen 1000m mehr effektive Reichweite haben als 30mm Kanonen für die erweiterte Flugabwehr im Sinne C-RAM und C-UAV. Einfach ein navalisierte Version entwickeln ebenso für Iris-T oder auf ein verbreitetes europäisches System zurück greifen.
Das Problem bei den 155mm Kanonen als Schiffsgeschütz ist, dass die Standfestigkeit und Seegängigkeit der Schiffe erst ab einer größeren Tonnage gegeben ist und ein solches Geschütz erst entwickelt werden muss.
155mm sind wesentlich besser für einen Küstenbeschuss geeignet, die US-Amerikaner wollten ja eigentlich immer 203mm für die Feuerunterstützung der Marines, wenn ich Terzibaschitsch glauben kann. Mit endphasengelenkter und reichweitengesteigerter Munition lässt sich da viel erreichen.