03.04.2025, 14:45
(17.03.2025, 19:52)Delbrueck schrieb: Was hier völlig außer Acht gelassen wird, ist, dass Rüstungspolitik auch immer Industriepolitik ist. Es ist kein Zufall, dass die Endmontagelinie für den Tornado und EF in Bayern bei München stehen.
Ja, der EF sollte genau weiterentwickelt werden wie damals die F-15A/B bzw. C/D zur E Variante, bzw. jetzt zur EX2-Variante.
Es kommt nicht von ungefähr, dass die Montagelinie für die F-22 nicht reaktiviert wurde, sondern neue F-15 Ex2 gebaut werden.
M. E. brauchen wir einen schweren Jagdbomber bzw. Träger für große Air-to-Air-Raketen mit hoher Reichweite, wie sie bspw. die AIM-54 Phoenix (es müsste natürlich ein neuer Flugkörper her) darstellt, der im Hintergrund die vorne eingesetzten F-35, Loyal-Wingman und sonstigen Drohnen koordiniert und deckt.
In der Rolle als schwerer Jagdbomber sollte der EF EX2 mindestens 6 Taurus tragen können bzw. 6 schwere Anti-Schiffsraketen oder 10-12 Storm Shadow, so dass mit einer Staffel einen kompletten Flugplatz alle Flugzeugbunker/Tanklager/Führungseinrichtungen zerstören kann oder mehrere Hochwertziele in Rotten mit einer Sortie zu zerschlagen.
Die Idee die JAS-39 Gripen einzuführen halte ich für sehr fruchtbar, denn wenn wir sie beschaffen, dann könnten wir andere kleinere NATO-Staaten, bspw. die Estland, Lettland, Litauen, Slowenien oder finanzschwache wie bspw. Rumänien und Bulgarien, dazu ermuntern sich ebenfalls dieses Flugzeug zuzulegen. Das wäre dann ein neuer "Alpha Jet" oder Fiat G-91 bzw. F-86 und für uns ein neuer leichter Jagdbomber, der kostengünstig und effizient zu betreiben ist.
Er bietet außerdem die Möglichkeit von überall aus eingesetzt zu werden, also auch von Autobahnen oder Schnellstraßen.
Die F-35 sollte m. E. nur als SEAD/DEAD Flugzeug eingesetzt werden, dass Flugzeug in Rahmen der nuklearen Teilhabe einzusetzen ist völlig schwachsinnig, denn mittlerweile haben auch schon Friedensforscher verstanden, dass die F-35, wenn sie starten wollen, bereits von einer SS-26 Stone zerstört worden sind.
Daher konsequent eine Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von 3.000 KM (Suggestivname: "Uralrakete" oder "Pershing 3", dem militärhistorisch interessierten Leser wird hier etwas zu einfallen) entwickeln. Das moderne Gelaber von Hyperschall lasse ich mal außen vor, denn viele frühere Raketen sind auch Hyperschallwaffen.
Zielstruktur Bundesluftwaffe:
Minimal 3 Geschwader EF Ex 2 ca. 120 Stück inkl. Trainer.
4 Geschwader EF im Rüststand Tranche 4 ca. 180 Stück
1 Geschwader F-35A
2 Flugkörpergeschwader "Pershing 3" tw. im Ausland (Polen) stationiert
2 Geschwader JAS-39 Gripen
2 Transportgeschwader mit A-400 M
1 Transportgeschwader mit C-17 (maximal 10-15 Stück)
1 Aufklärungsgeschwader mit EF ECR
4 Flugabwehrraketengeschwader
ergänzend dazu immer Loyal-Wingman-Staffeln, bzw. Drohnen Eurohawk usw.
Ggf. ein neues Marinefliegergeschwader mit F-35B für einen Hubschrauberträger oder Flugdeckkreuzer (um es wie die Engländer bzw. bei den Sowjet-Russen zu bezeichnen).
Alternativ könnten die JAS-39 auch im Heer als Heeresflieger eingegliedert werden, um klar zu machen, dass sie überwiegend, wenn auch nicht ausschließlich, für die Heeresunterstützung (CAS, Interdiction usw.) eingesetzt werden sollen, ähnlich wie die leichten Jagdbombergeschwader der Luftwaffe.
Noch etwas Historisches die F-4 Phantom II wurde auch nur als Übergangslösung beschafft, sie sollte nur kurze Zeit im Dienst sein, bis in den frühen 1990er Jahren der "Jäger 90" der heutige EF der Truppe zugelaufen wäre.
M. E. sollte dezidiert auf eine europäische Lösung bei der Gen. 6 hingearbeitet werden und die Gen 4.5 Flugzeuge mit Supercruise, Sensorfusion und KI nachgerüstet werden bzw. neu entwickelt werden.
Die Marine ausbluten zu lassen halte ich für völlig absurd, denn strategische Mobilität, hier Seetransport, geht für schwere Einheiten, nur per Schiff oder Eisenbahn, wobei ca. 400 Züge für eine mechanisierte Division benötigt werden, dies bedeutet, dass eine Hauptstrecke für mehrere Tage für den zivilen Verkehr komplett gesperrt werden muss!
Ein Seetransport egal ob in der Ostsee oder nach Nordnorwegen über die Nordsee/Nordatlantik braucht entsprechende Deckung, sprich mehrere AAW-Fregatten/Zerstörer/Kreuzer, ASW-Fregatten und am besten einen Flugzeugträger.
Aber mehr als 20 große Überwasserschiffe Zerstörer/Fregatten benötigen wir in der Tat nicht; die Größe von 15 Zerstörern/Fregatten ist schon angemessen.
Ich gebe Dir aber recht, dass die U-Bootwaffe quantitativ und qualitativ auszubauen ist: mit kerntechnisch angetriebenen U-Booten mit VLS. Mindestens 4 Stück besser 6. Doch diese können wir in Deutschland nicht sicher stationieren, da die Nordsee mit Ausnahme der norwegischen Rinne verdammt flach ist. Sie könnten auf dem Weg in den Atlantik leichte Beute werden, deswegen müssten wir sie in Brest und/oder Faslane stationieren oder alternativ bei Helgoland einen neuen Stützpunkt bauen (um die Fahrzeit zu reduzieren) und entsprechende Flugabwehr-Korvetten oder AAW-Fregatten stationieren, um ähnlich des SU-Bastionenkonzepts für die SU-"Boomer" den Weg für unsere U-Boote in tiefere Gewässer zu sichern. (Nur nebenbei der Bau von Offshore-Windparks ist auch eine Art Flugabwehr wie früher Fesselballons usw.)
Dazu kommen natürlich noch die konventionellen U-Boote vom Typ 212A bzw. CD im Umfang von einem Geschwader = 12 Stück.
Des Weiteren wäre die Brown-Water-Navy zu erweitern also hochseefähige S-Boote und unbemannte S-Boote inkl. Drohnen im Umfang von 2-3 Geschwadern zu bilden und darüber hinaus diesen Typ bei der Bundespolizei, der Küstenwache, Zoll und bei der Wasserschutzpolizei der Länder einzuführen.
Mit der Grippen noch einen Fighter zu beschaffen sehe ich als nicht besonders sinnvoll an, im Vergleich mit der Beschaffung von mehr EF (Skaleneffekte). Wobei es auch fraglich ist, ob die Schweden die Gripen groß Exportieren darf, die hängen da am tropf der USA, wegen des Triebwerks, die erst letztlich den verkauf an Kolumbien blockiert haben.
Was die Zielstruktur für die fliegenden Einheiten der Luftwaffe und Starrflügler der Marine angeht wäre ich eher bei:
Zielstruktur Bundesluftwaffe:
4 Geschwader EF Ex 2 ca. 160 Stück inkl. Trainer.
4 Geschwader EF im Rüststand Tranche 4 ca. 180 Stück
1 Geschwader F-35A 35 Stück (aufstockung der order trotz allem auf auf 40-45 Flugzeuge denkbar um eine Operationelle Reserve zu haben)
2 Aufklärungsgeschwader mit EF ECR 40-50 Stück
1 Leichtes Transportgeschwader mit 30-50 FMTC
2 Transportgeschwader mit A-400 M 70-80 Stück
1 Geschwader Seefernauflärer (8 P-8A und 12-22 A321 MPA)
1 Geschwader Global 6000 SIGINT 6-9 Stück
Multinationale Geschwader wie bei den MRTTs mit 50% deutschem Anteil
2 Multinationale Transportgeschwader mit Neuen Schwereren Transportern der 100 Tonnen Klasse ca. 50-60 Stück (größer als C-17 kleiner als C-5)
2 Multinationale Tankergeschwader mit A330MRTT und A330MRTT+ ca. 80-100 Stück
1 Multinationales AWACS Geschwader mit 12 A321XLR mit GlobalEye
Der hohe Anteil an Enabern kommt daher, das ich der meinung bin die Dinger machen am Ehesten für uns deutsche Sinn da wir die nötige Größe Haben und wir die Kapazitäten für einen Großen Teil Resteuropas Mitbereitstellen. Eingeschwader Kampfjets macht für kleinere Europäische Luftwaffen mehr sinn als die Spezialisierung auf z.B. Tanker.
Ich denke nicht, das besonders viel sinn für uns hat SSBNs zu beschaffen, wegen ihrer Kostenvon ca. 10Mrd pro Boot, für ein SSBN bekommen 8-10 212CD oder mindestens 4 SSBs (Konventionelle AIP Boomer), die mit der Rapide fortschreitenden Leistungfähigkeit von AIP Antrieben zu einer Echten Alternative werden.
Für den gleichen Preis von 6 SSBNs könnten wir, 6 SSBs für eventuelle Nukleare Abschreckung, 6 SSGs selbes Grunddesign wie die SSBs aber mit normalen Marschflugkörpern und 24-30 212CD SSK bekommen, was ich als wesentlich besseres Preisleistungsverhältnis ansehe. Nicht dass ich so viele Boote als realistisch sehe, aber eine 24-30 U-Boote Starke Flotte wäre schön mit einem Geschwader für Ostsee und ein bis 2 für die Nordsee.
Bei der Überwasserflotte sehe ich auch einen Signifikanten Aufwuchs von Nötten, auf den ich aber jetzt nicht eingehen werde.
(18.03.2025, 01:17)Diogenes schrieb: Du willst auf hoher See ein Schiff reparieren? Viel Glück.
Jede normale Marine munitioniert in Häfen auf und repariert dort ihre Schiffe. Tender sind eine exklusiv deutsche Sonderlösung.
Die Ostsee ist nicht der Atlantik. Die Idee mit Mini Versorgern unsere Mini Kriegschiffe in der Ostsee zu versorgen ist niedlich. Auffällig das nur wir das machen.
Dog & Pony Show Navy.
Wir müssen die für uns so wichtigen Seewege (auf der ganzen Welt) als Europäer schützen können und da wir die Größte Wirtschaftsnation und die mit Abstand Größte Exportnation Europas sind, müssen wir eine entsprechende über- und Unterwasser Marine besitzen, die durch eine Gute Logistikflotte überall auf der Welt operieren kann (z.B. auch von den Falklandinseln). Dafür sind U-Boottender oder kleine Versorger wie die MUSE unersetzlich und das ist auch nicht nur ein Deutsches Konzept, die Amis betreiben Tender für ihre Atomuboote, auch wenn sie anders heißen, die Niederländer betreiben einen.