31.03.2025, 23:22
Man fängt bei der Bundeswehr meiner Kenntnis nach gerade wieder damit an. Auch Grabenkampf wird jetzt wieder trainiert.
Im übrigen könnte man noch mehr zu den Gräben schreiben, von den Winkeln in welchen sie abknicken (relevant in Bezug auf die Reduzierung von Druckwellen im Graben, über die Bermen, wo man das ausgehobene Material wie hin tut bis hin zur Frage der Drainage usw usw
Das ist schon sehr auffällig. Ebenso der geradezu verblüffende Mangel an Stacheldraht, dabei ist dieser dort wo er vorhanden ist immer noch sehr effektiv (gibt etliche Filmaufnahmen davon). Im 1WK verbaute man schier unfassbare Mengen von Stacheldraht und heute sind Bandstacheldraht-Rollen noch viel besser als das was die damals hatten, wären immer noch günstig.
Spezifisch aber noch zu Gräben und Bunkern:
Aktuell lässt die Bedeutung von beidem nach ! Das liegt an der Drohnenkriegsführung. Die ausgehobenen Gräben welche du da siehst sind sehr oft weitgehend nicht besetzt und größtenteils übrigens vermint. Deshalb gibt es beispielsweise ein aktuelles Verbot für russsische Soldaten in nicht besetzte ukrainische Gräben zu gehen. Im übrigen sind Gräben natürlich jeweils von der Position her bekannt und sind AGS-17, Mörser und Artillerie bereits auf ihre Position eingestellt. Entsprechend führt das Erstürmen eines Grabens oft schnell dazu, dass der Feind dort massiv mit Artillerie wirkt. Auch wenn man dann selbst im Graben sitzt, ist dass schnell hochproblematisch wenn der Feind auf seine eigenen Gräben feuert welche er ja von der Position her genau kennt. Aktuell sind übrigens russische AGS-17 darin verblüffend gut geworden. Die stehen dann üblicherweise ungefähr 600 m bis 1600 m weit entfernt davon, und treffen trotzdem oft erstaunlich gut in den Graben. Wo man derweilen festsitzt bzw. beim Bewegen dann in Minen / Sprengfallen läuft.
Die Gräben welche benutzt werden, dienen meist nur als vorübergehende Verbindungswege für Hit-and-Run Taktiken aus den eigentlichen Stellungen. Die Gräben sind also zunehmend keine Kampfpositionen mehr.
Die primäre Stellung "ganz vorne" ist ein unterirdisches Versteck. Von diesem aus steuert man Drohnen bzw. setzt Drohnen ein und wenn möglich macht man davon aus kurze Ausfälle und kehrt dann sofort wieder in das Versteck zurück. Die Front besteht also nicht aus besetzten Gräben (die sind meist weitgehend leer), sondern aus einem Gewirr aus lauter Löchern - teilweise tief im Boden in welchen die Soldaten sind. Viele dieser Verstecke sind nicht direkt an die Gräben angebunden, sondern es gibt von dort verdeckte Wege welche dann zum Graben führen. Der Graben führt also nicht zur eigentlichen Stellung.
Ein weiteres Problem ist, dass die Russen aktuell fortwährend derartigen Druck machen, dass die Gräben meist nicht lange gehalten werden können. Man hebt diese also (auch aufgrund sinkender Bedeutung) meist nur als temporäres System aus und investiert daher nicht so viel Mühe darin. Meist gräbt man weiter hinten schon neue Gräben und dahinter nochmal neue Gräben während man vorne gerade noch neue Gräben fertigt.
Aktuell dienen die Gräben dann oft nur dem Ausfall um in das ukrainische Stellungsystem eingedrungene Russen vernichten zu können. Das sind also keine Kampfstellungen, sondern de facto das moderne Äquivalent zu Poternen, also Ausfall"pforten" (manche Ukrainer sprechen sogar von Ausfall-Gräben).
Es gibt aber immer noch einzelfallweise auch sehr tiefe, sehr gut ausgebaute Grabensysteme. Dann aber meist in Positionen die schon länger gehalten werden und wo die Russen nicht so stark sind (Grenze zu Belarus beispielsweise) und wo im Verhältnis zum gehaltenen Raum viele Ukrainer stehen.
Denn dass ist abschließend dazu noch einer der wesentlichsten Punkte zur Erklärung: die Mannzahl der Ukrainer welche unmittelbar "vorne" in den Gräben kämpft ist insgesamt erstaunlich gering. Die Front ist teilweise sehr dünn besetzt. Das ist kein Vergleich mit dem 1WK. Die Ukrainer kompensieren dass aktuell (noch) durch Drohnen, aber die Schwäche was Infanterie "vorne im Graben" angeht, die geringe Quantität an Infanterie also, ist einer der wesentlichsten Gründe warum die Gräben teilweise sehr schwach ausfallen.
Und übrigens auch warum die Russen immer wieder und wieder mit ihren Sturmtruppen in die ukrainischen Stellungssysteme eindringen können und die Ukrainer dann zurück gehen müssen (auf das nächste Graben / Verstecksystem).
Die heutigen ukrainischen "Bunker" sind übrigens meist mehr Verstecke als echte Bunker. Man hat gar nicht mehr die Zeit, das Material und die Kraft richtige Bunker zu bauen. Die dienen also vor allem dem Schutz vor Drohnen, und der Tarnung. Aktuell geht der Trend weg vom Bunker zum bloßen Versteck.
Im übrigen könnte man noch mehr zu den Gräben schreiben, von den Winkeln in welchen sie abknicken (relevant in Bezug auf die Reduzierung von Druckwellen im Graben, über die Bermen, wo man das ausgehobene Material wie hin tut bis hin zur Frage der Drainage usw usw
Das ist schon sehr auffällig. Ebenso der geradezu verblüffende Mangel an Stacheldraht, dabei ist dieser dort wo er vorhanden ist immer noch sehr effektiv (gibt etliche Filmaufnahmen davon). Im 1WK verbaute man schier unfassbare Mengen von Stacheldraht und heute sind Bandstacheldraht-Rollen noch viel besser als das was die damals hatten, wären immer noch günstig.
Spezifisch aber noch zu Gräben und Bunkern:
Aktuell lässt die Bedeutung von beidem nach ! Das liegt an der Drohnenkriegsführung. Die ausgehobenen Gräben welche du da siehst sind sehr oft weitgehend nicht besetzt und größtenteils übrigens vermint. Deshalb gibt es beispielsweise ein aktuelles Verbot für russsische Soldaten in nicht besetzte ukrainische Gräben zu gehen. Im übrigen sind Gräben natürlich jeweils von der Position her bekannt und sind AGS-17, Mörser und Artillerie bereits auf ihre Position eingestellt. Entsprechend führt das Erstürmen eines Grabens oft schnell dazu, dass der Feind dort massiv mit Artillerie wirkt. Auch wenn man dann selbst im Graben sitzt, ist dass schnell hochproblematisch wenn der Feind auf seine eigenen Gräben feuert welche er ja von der Position her genau kennt. Aktuell sind übrigens russische AGS-17 darin verblüffend gut geworden. Die stehen dann üblicherweise ungefähr 600 m bis 1600 m weit entfernt davon, und treffen trotzdem oft erstaunlich gut in den Graben. Wo man derweilen festsitzt bzw. beim Bewegen dann in Minen / Sprengfallen läuft.
Die Gräben welche benutzt werden, dienen meist nur als vorübergehende Verbindungswege für Hit-and-Run Taktiken aus den eigentlichen Stellungen. Die Gräben sind also zunehmend keine Kampfpositionen mehr.
Die primäre Stellung "ganz vorne" ist ein unterirdisches Versteck. Von diesem aus steuert man Drohnen bzw. setzt Drohnen ein und wenn möglich macht man davon aus kurze Ausfälle und kehrt dann sofort wieder in das Versteck zurück. Die Front besteht also nicht aus besetzten Gräben (die sind meist weitgehend leer), sondern aus einem Gewirr aus lauter Löchern - teilweise tief im Boden in welchen die Soldaten sind. Viele dieser Verstecke sind nicht direkt an die Gräben angebunden, sondern es gibt von dort verdeckte Wege welche dann zum Graben führen. Der Graben führt also nicht zur eigentlichen Stellung.
Ein weiteres Problem ist, dass die Russen aktuell fortwährend derartigen Druck machen, dass die Gräben meist nicht lange gehalten werden können. Man hebt diese also (auch aufgrund sinkender Bedeutung) meist nur als temporäres System aus und investiert daher nicht so viel Mühe darin. Meist gräbt man weiter hinten schon neue Gräben und dahinter nochmal neue Gräben während man vorne gerade noch neue Gräben fertigt.
Aktuell dienen die Gräben dann oft nur dem Ausfall um in das ukrainische Stellungsystem eingedrungene Russen vernichten zu können. Das sind also keine Kampfstellungen, sondern de facto das moderne Äquivalent zu Poternen, also Ausfall"pforten" (manche Ukrainer sprechen sogar von Ausfall-Gräben).
Es gibt aber immer noch einzelfallweise auch sehr tiefe, sehr gut ausgebaute Grabensysteme. Dann aber meist in Positionen die schon länger gehalten werden und wo die Russen nicht so stark sind (Grenze zu Belarus beispielsweise) und wo im Verhältnis zum gehaltenen Raum viele Ukrainer stehen.
Denn dass ist abschließend dazu noch einer der wesentlichsten Punkte zur Erklärung: die Mannzahl der Ukrainer welche unmittelbar "vorne" in den Gräben kämpft ist insgesamt erstaunlich gering. Die Front ist teilweise sehr dünn besetzt. Das ist kein Vergleich mit dem 1WK. Die Ukrainer kompensieren dass aktuell (noch) durch Drohnen, aber die Schwäche was Infanterie "vorne im Graben" angeht, die geringe Quantität an Infanterie also, ist einer der wesentlichsten Gründe warum die Gräben teilweise sehr schwach ausfallen.
Und übrigens auch warum die Russen immer wieder und wieder mit ihren Sturmtruppen in die ukrainischen Stellungssysteme eindringen können und die Ukrainer dann zurück gehen müssen (auf das nächste Graben / Verstecksystem).
Die heutigen ukrainischen "Bunker" sind übrigens meist mehr Verstecke als echte Bunker. Man hat gar nicht mehr die Zeit, das Material und die Kraft richtige Bunker zu bauen. Die dienen also vor allem dem Schutz vor Drohnen, und der Tarnung. Aktuell geht der Trend weg vom Bunker zum bloßen Versteck.