24.03.2025, 17:10
(24.03.2025, 14:49)DopePopeUrban schrieb: Ich hab persönlich kein Problem mit einer Fähigkeitserweiterung hin zu weiteren Aufklärungsmitteln, ich frag mich nur persönlich ob diese (ausschließliche) Fähigkeitserweiterung speziell im Ostseeraum noch sinnvoll ist.Aufklärung (inkl. Boarding) macht den mit Abstand größten Teil der Aufgaben in der Ostsee aus, gefolgt vom Minenkampf. Denn im Regelfall sollte die Aufklärung dafür sorgen, dass der Waffeneinsatz so frühzeitig erfolgen kann, dass es gar keiner weiteren Seekriegsführung bedarf. Für die hybride Kriegsführung gilt das noch sehr viel mehr, weil insbesondere dort das Erkennen einer Bedrohung das allerwichtigste ist.
Zitat:Neben Satelliten, luftgestützter Aufklärung , seegestützter Aufklärung (Typ 424), U-Boot gestützter Aufklärung, LUUV gestützter Aufklärung wäre USV gestützte Aufklärung jetzt die 6. Aufklärungssäule in dem Einsatzgebiet.Aufklärung ist aber nicht gleich Aufklärung. Die genannten Systeme haben alle ihre Schwerpunkte, genauso haben das die USV. Außerdem sind LUUV noch gar nicht vorhanden und sollten perspektivisch eigentlich auch nicht zu den anderen Systemen hinzu kommen, sondern die bemannten U-Boote weitestgehend ersetzen, die man in der Ostsee dann gar nicht mehr brauchen wird.
Zitat:SeaFalcon konnte ich da noch irgendwo nachvollziehen, da es sich dabei um ein vergleichsweise "einfaches Accessoire" für die Korvetten gehandelt hat.Die USV sind eigentlich der gleiche Ansatz, nur halt ausdauernder, wetterresistenter, mit mehr Nutzlast und der Option, auch Unterwassersensorik über Dipping und Abwurfbojen hinaus einzusetzen. Eigentlich können die alles besser als SeaFalcon, außer der abbildenden Aufklärung. Außerdem sie sind etwas langsamer und lassen sich nicht so gut an Bord transportieren oder von dort aussetzen, weswegen wir dafür MUsE brauchen werden.
Zitat:Zumal wir somit weiterhin die seit Jahrzehnten angeklagten Fähigkeitslücken im Ostseeraum haben, die wir so wieder nicht gestopft bekommen.FCSS ist eigentlich kein Programm, das geeignet ist, vorhandene Fähigkeitslücken zu schließen, sondern es sollte -wenn überhaupt- als einzelner Baustein eines Gesamtkonzeptes für die Marine oder einen spezifischen Einsatzraum verstanden werden.
18x selbstfahrende ESM Antennen (polemisch ausgedrückt) sind zwar auch ganz nett, aber ist das eine Fähigkeitslücke die wir hier gerade haben?
Aber welche Fähigkeitslücken siehst du denn, die man ausgerechnet über FCSS am sinnvollsten schließen sollte?
Zitat:Aber zusätzlich zu den anderen 5x Säulen, 18x Aufklärungs-USVs im CB90 Maßstab ausschließlich für die Ostsee zu beschaffen halte ich hier ehrlich gesagt für einen schlechten Witz.Ich bin ja auch der Meinung, dass man in der Ostsee auf USV oberhalb der Kategorie ACRIMS/MCM-Toolbox durchaus verzichten kann, sofern man eben LUUV und UAV in den entsprechenden Leistungsklassen vorhält. Deshalb bin ich ja auch insgesamt gegen das FCSS.
MMn wird man für die Aufklärung in der Ostsee perspektivisch neben stationären Systemen nur noch ein MALE-UAV, ein LUUV und eine bemannte Überwasserplattform brauchen, die über Unterwassersensorik, Boardingkapazitäten sowie kleine UUV und USV primär zur Minenkriegsführung verfügt. Hinzu kommen Kampfboote, Helis und landgestützte Systeme wie Küstenbatterien als Wirkmittel. Große USV sind da überflüssig, genauso wie bemannte U-Boote, Fregatten etc. Die können natürlich -wie auch Kampfjets, AWACS, MPAs etc.- trotzdem dort zum Einsatz kommen, aber eben auftragsspezifisch, nicht im Rahmen der dauerhaften Ostsee-Überwachung.