23.03.2025, 16:07
Das in eigene Züge zu packen ist nicht per se besser, es ist halt einfach anders. Bei der Bundeswehr sind die GMW (40mm) beispielsweise in den Infanterie-Kompanien, dort aber in einem eigenen schweren Zug. Das heißt die Gruppe in diesem Zug welche GMW führt, hat mit diesen weniger geballte Feuerkraft und weniger Munition / Durchhaltefähigkeit. Es wird nun argumentiert, dass dies auch nicht notwendig ist, weil entsprechende Feuerkraft zur Verstärkung von den schweren Kompanien her zugeteilt werden kann.
Die Russen haben demgegenüber keine solche schwere Kompanie (welche eine Vielzahl unterschiedlicher Züge zusammen bündelt, also Mörser, 20mm MK auf Wiesel, Aufklärung, Panzerabwehr usw.), sondern mehrere Züge werden einfach direkt der Bataillonsführung unterstellt, ohne dass man für diese noch eine eigene Kompanie hätte.
Dafür hat die BTG im Gegensatz zu einem Bundeswehr-Bataillon mit seiner schweren Kompanie eine eigene Panzer-Kompanie und darüber hinaus eben eine Artillerie-Einheit, welche heute de facto ein Artillerie-Bataillon darstellt.
Ganz genau genommen unterstellen die Russen aktuell de facto ein Bataillon einem anderen Bataillon. In der Sowjetstruktur der ursprünglichen BTG war das ebenfalls ähnlich, denn die sogenannte Feuerunterstützungsgruppe hatte drei Batterien (2 Haubitze, 1 Mörser) plus den AGS-17 Zug.
Bei der Bundeswehr dient die schwere Kompanie nicht dazu, als solche geschlossen eingesetzt zu werden, sondern in ihr werden lediglich diese ganzen Fähigkeiten der unterschiedlichen Züge gebündelt. Diese agieren dann durchaus für sich oder unterstützen entsprechend die Infanterie-Kompanien.
Bei den Russen hat man dafür selbstständige Züge, ohne die Zwischenebene einer schweren Kompanie, dafür aber zusätzlich eben ein de facto Artilleriebataillon noch oben drauf und eine eigene zusätzliche Panzerkompanie.
Vorteil: viel mehr Kampfkraft / Feuerkraft - und in der Sowjetstruktur insbesondere auch eine besonders hohe Kampfkraft gegen feindliche Infanterie / Nachteil: geringere Durchhaltefähigkeit, Probleme mit Versorgung und insbesondere dem Munitionsnachschub und in der heutigen Form (im Gegensatz zur früheren sowjetischen Form) zu wenig Infanterie / Schützenwaffen / Feuerkraft gegen feindliche Infanterie.
Die sowjetischen BTG waren schlussendlich leichter, und zielten auf eine stärkere Vereinheitlichung der Systeme ab, deshalb keine Raketenartillerie, die Idee von Mörser-Haubitzen und der Vasilek Mörser sowie die vielen AGS-17. Die heutigen russischen BTG überbetonen demgegenüber die Artilleriekomponente, und fallen insgesamt deutlich schwerer aus. Zudem sind sie schwierig zu führen, weil sie zu viele Untereinheiten pro Befehlshaber haben, was die Sowjets eigentlich schon gelöst hatten.
Damit würden die heutigen BTG sehr viel mehr Eigeninitiative und besser ausgebildete Offiziere sowie ein professionelles Unteroffizierskorps benötigen um zu funktionieren. Exakt das haben sie aber nicht und eigeninitiativ handeln dürfen sie auch nicht, was im völligen Widerspruch zu ihrer Konzeption steht. Denn wie soll eine Einheit welche als primärer taktischer Kampfverband gedacht ist, der auf einem chaotischen und verstreuten Schlachtfeld für sich allein agiert ohne Eigeninitiative funktionieren?! Stattdessen hat man die BTG extrem rigide von oben ferngesteuert, jede Menge Mikromanagement betrieben und man hat sie für Aufträge eingesetzt für welche sie nicht geeignet sind.
Und ironischerweise war dies den Sowjets bereits 1987 völlig klar und sie haben damals schon gewusst, wo diese Probleme liegen und wie man sie lösen könnte und sollte. Während die heutige russische Armee auf das Nicht-Funktionieren der BTG im Ukrainekrieg einfach dadurch reagiert hat, indem sie die BTG aufgelöst hat und praktisch keine mehr verwendet (obwohl es immer noch offizielle Doktrin ist).
Man passte sich also nicht an, sondern man gab das Konzept stattdessen einfach auf, statt die eigenen systeminhärenten Fehler anzugehen.
Die Russen haben demgegenüber keine solche schwere Kompanie (welche eine Vielzahl unterschiedlicher Züge zusammen bündelt, also Mörser, 20mm MK auf Wiesel, Aufklärung, Panzerabwehr usw.), sondern mehrere Züge werden einfach direkt der Bataillonsführung unterstellt, ohne dass man für diese noch eine eigene Kompanie hätte.
Dafür hat die BTG im Gegensatz zu einem Bundeswehr-Bataillon mit seiner schweren Kompanie eine eigene Panzer-Kompanie und darüber hinaus eben eine Artillerie-Einheit, welche heute de facto ein Artillerie-Bataillon darstellt.
Ganz genau genommen unterstellen die Russen aktuell de facto ein Bataillon einem anderen Bataillon. In der Sowjetstruktur der ursprünglichen BTG war das ebenfalls ähnlich, denn die sogenannte Feuerunterstützungsgruppe hatte drei Batterien (2 Haubitze, 1 Mörser) plus den AGS-17 Zug.
Bei der Bundeswehr dient die schwere Kompanie nicht dazu, als solche geschlossen eingesetzt zu werden, sondern in ihr werden lediglich diese ganzen Fähigkeiten der unterschiedlichen Züge gebündelt. Diese agieren dann durchaus für sich oder unterstützen entsprechend die Infanterie-Kompanien.
Bei den Russen hat man dafür selbstständige Züge, ohne die Zwischenebene einer schweren Kompanie, dafür aber zusätzlich eben ein de facto Artilleriebataillon noch oben drauf und eine eigene zusätzliche Panzerkompanie.
Vorteil: viel mehr Kampfkraft / Feuerkraft - und in der Sowjetstruktur insbesondere auch eine besonders hohe Kampfkraft gegen feindliche Infanterie / Nachteil: geringere Durchhaltefähigkeit, Probleme mit Versorgung und insbesondere dem Munitionsnachschub und in der heutigen Form (im Gegensatz zur früheren sowjetischen Form) zu wenig Infanterie / Schützenwaffen / Feuerkraft gegen feindliche Infanterie.
Die sowjetischen BTG waren schlussendlich leichter, und zielten auf eine stärkere Vereinheitlichung der Systeme ab, deshalb keine Raketenartillerie, die Idee von Mörser-Haubitzen und der Vasilek Mörser sowie die vielen AGS-17. Die heutigen russischen BTG überbetonen demgegenüber die Artilleriekomponente, und fallen insgesamt deutlich schwerer aus. Zudem sind sie schwierig zu führen, weil sie zu viele Untereinheiten pro Befehlshaber haben, was die Sowjets eigentlich schon gelöst hatten.
Damit würden die heutigen BTG sehr viel mehr Eigeninitiative und besser ausgebildete Offiziere sowie ein professionelles Unteroffizierskorps benötigen um zu funktionieren. Exakt das haben sie aber nicht und eigeninitiativ handeln dürfen sie auch nicht, was im völligen Widerspruch zu ihrer Konzeption steht. Denn wie soll eine Einheit welche als primärer taktischer Kampfverband gedacht ist, der auf einem chaotischen und verstreuten Schlachtfeld für sich allein agiert ohne Eigeninitiative funktionieren?! Stattdessen hat man die BTG extrem rigide von oben ferngesteuert, jede Menge Mikromanagement betrieben und man hat sie für Aufträge eingesetzt für welche sie nicht geeignet sind.
Und ironischerweise war dies den Sowjets bereits 1987 völlig klar und sie haben damals schon gewusst, wo diese Probleme liegen und wie man sie lösen könnte und sollte. Während die heutige russische Armee auf das Nicht-Funktionieren der BTG im Ukrainekrieg einfach dadurch reagiert hat, indem sie die BTG aufgelöst hat und praktisch keine mehr verwendet (obwohl es immer noch offizielle Doktrin ist).
Man passte sich also nicht an, sondern man gab das Konzept stattdessen einfach auf, statt die eigenen systeminhärenten Fehler anzugehen.