23.03.2025, 08:42
Zitat:Reichweite und großmögliche Mobilität sind die entscheidenden Attribute, über die die RCH eben verfügt.
Die RCH 155 kommt auf der Straße ungefähr 700 km weit, die PzH 2000 ungefähr 400 km. Im Gelände aber sinkt der Wert der RCH 155 deutlich ab. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass die Querfeldeinbeweglichkeit sehr viel geringer ist als die der PzH2000.
Die Reichweite und Mobilität spielen daher vor allem auf der strategischen Ebene - bedingt auch auf der operativen Ebene eine Rolle, sind aber im Gefecht / im Einsatz selbst weniger relevant. Da ist die deutlich schlechtere Querfeldeinbeweglichkeit ein erhebliches Problem.
Im übrigen könnte man das AGM ja auch auf eine Kettenplattform setzen, dass ist ja nicht an den GTK gebunden.
Und langfristig wäre hier vermutlich der Ketten-GTK wahrscheinlich die sinnvollste Variante, insbesondere wenn man dann die Module einfach umsetzen könnte. Oder man setzt das AGM auf das PUMA Fahrgestell, wäre auch eine sinnvolle Variante.
Zitat:Und erkläre doch mal, wie man ein Fahrzeug mit Counterbattery treffen soll, das sich in Bewegung befindet.
Heute stellt man die Gegend fest aus welcher das Feuer kam, und entsendet dann Drohnen welche diese abklappern und feuert dann auf die durch die Drohnen aufgeklärten Artillerieeinheiten (wenn die Drohnen den Angriff nicht gleich selbst übernehmen). Die Russen feuern zudem gerne auf bloßen Verdacht hin auf mögliche Abfahrtsrouten was zwar heillos ineffizient ist, aber für ihre ungelenkte Munition geringer Präzision aus ausgeschossenen Rohren auch schon egal ist.
In der Ukraine werden Artilleriegeschütze gerade auf ukrainischer Seite oft gar nicht mehr bewegt. Die bleiben in festen Stellungen die möglichst gut gegen Drohnen geschützt sind. Man feuert auf maximale Distanz und damit über der Reichweite der meisten russischen Geschütze. In diese Tiefe kommen nur russische Drohnen, gegen die ist es aber oft besser in Stellung zu bleiben, weil man wenn man sich bewegt ironischerweise eher von der Drohne vernichtet wird als wenn man im Schutz der Netze / Kettenfänge / Zusatzpanzerungen bleibt.
Diese semifesten Artilleriestellungen sind den Russen oft durchaus bekannt, sie kommen aber nicht richtig an diese heran. Die werden auch durchaus oft von Drohnen angegriffen.
Als ein Hauptproblem beim schnellen Stellungswechsel wird zudem der Beschuss durch Raketenartillerie gesehen. Wenn man die Stellung wechselt, dann tut man dies erstaunlich weitläufig, weil gerade die Russen durchaus dazu bereits sind schier lächerliche Mengen an Munition mehr oder weniger blind in die Gegend zu schmeißen.
Insgesamt spricht dies für die RCH 155. Wenn man dieser auf größtmögliche Distanz bleibt und sehr weitgehend die Stellung wechselt, kann man diese vermutlich am weitgehendsten dem Konterartilleriefeuer entziehen. Dazu muss sie entlang von Straßen bewegt werden, querfeldein funktioniert das so nicht. Man benötigt also Gegenden mit einem dichteren Straßennetz auf welchem man die Haubitzen fortwährend und weiträumig (!) in Bewegung hält. Und zusätzlich noch begleitende FlaK-Panzer.