Vor 5 Stunden
ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir da folgen möchte:
a) der Zerfall der Sowjetunion hat in Zentralasien ein Machtvakuum hinterlassen und
b) es gibt gesellschaftliche "Pendelbewegungen" - nach dem betont antireligiösen "säkularen" Kurs in der UdSSR hat sich gerade in Zentralasien eine Nische ergeben, die auch von Islamisten religiös gefüllt wurde. Die Fanatiker sind aber vor allem nördlich des Kaukasus zu finden.
Nun muss man sagen, dass Hr. Putin mit dem Zerfall der UdSSR nichts zu tun hatte. Es war vielmehr
aa) die klare Erkenntnis dass die zentralasiatischen Sowjetstaaten in absehbarer Zeit die UdSSR dominieren würden
ab) die Rivalität zwischen Gorbatschow und Jelzin (die auch nicht ohne Ursachen war), die mit dem Abschuss von "Gorbi" auch das Ende der UdSSR verursachte
und
b) vor allem das Bestreben der "slawischen Brudervölker" (Ukraine und Weißrussen), die sich - in Volksbefragungen dokumentiert - mehrheitlich selbstständig machen und aus der UdSSR verabschieden wollten.
Die Führer der zentralasiatischen Staaten wurden praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt.
Man könnte überspitzt sagen, die prowestlichen Reformen Gorbatschows (Glasnost, Perestrojka, Rückzug der Sowjetarmee aus den osteuropäischen Ländern) und die diesen schon voraus gehenden Wirtschaftsprobleme der UdSSR, die dann ganz brutal auch noch in einem wirtschaftlichen Kollaps in Jelzins Russland endeten, hätten den "Deckel vom Kochtopf" gehoben.
Ich möchte damit nicht sagen, dass dieser Zusammenbruch unvermeidlich war.
Aber es ist zuviel der Ehre für Putin, diesen für Dinge verantwortlich zu machen, die weit vor seiner Zeit stattfanden.
(Gestern, 11:11)Schneemann schrieb: ...Richtig ist
2.) Irrigerweise hat gerade Russland den Aufstieg des radikalen Islam an seiner Südgrenze durch eine verblendete und falsche Politik, die eben auf den Westen zielte, mit massiv begünstigt. Diese Erosion des Einflusses Russlands auf den "grünen Unterleib" der ehem. Sowjetunion, dieser Totalausfall der alten Ordnungsmacht, hat in den letzten Jahren mehr Schaden für unsere Sicherheit angerichtet als alle kolportierten (und realen) Irrläufer einer "linken Einwanderungspolitik" in Europa.
Einfach gesagt: Dass sich der Islamismus im Sinne von ISIS und Co. in den letzten Jahren nach Westen ausbreiten konnte und Fanatiker z. B. Konzerthallen in Russland abfackeln können, hat nichts mit der Handraute von Fr. Merkel zu tun, sondern mit der kurzsichtigen und falsch ausgerichteten Politik von Hr. Putin - was aber von den Proponenten des starken Staates und den Gegnern der liberalen Demokratie gar nicht gerne gehört wird...
Schneemann
a) der Zerfall der Sowjetunion hat in Zentralasien ein Machtvakuum hinterlassen und
b) es gibt gesellschaftliche "Pendelbewegungen" - nach dem betont antireligiösen "säkularen" Kurs in der UdSSR hat sich gerade in Zentralasien eine Nische ergeben, die auch von Islamisten religiös gefüllt wurde. Die Fanatiker sind aber vor allem nördlich des Kaukasus zu finden.
Nun muss man sagen, dass Hr. Putin mit dem Zerfall der UdSSR nichts zu tun hatte. Es war vielmehr
aa) die klare Erkenntnis dass die zentralasiatischen Sowjetstaaten in absehbarer Zeit die UdSSR dominieren würden
ab) die Rivalität zwischen Gorbatschow und Jelzin (die auch nicht ohne Ursachen war), die mit dem Abschuss von "Gorbi" auch das Ende der UdSSR verursachte
und
b) vor allem das Bestreben der "slawischen Brudervölker" (Ukraine und Weißrussen), die sich - in Volksbefragungen dokumentiert - mehrheitlich selbstständig machen und aus der UdSSR verabschieden wollten.
Die Führer der zentralasiatischen Staaten wurden praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt.
Man könnte überspitzt sagen, die prowestlichen Reformen Gorbatschows (Glasnost, Perestrojka, Rückzug der Sowjetarmee aus den osteuropäischen Ländern) und die diesen schon voraus gehenden Wirtschaftsprobleme der UdSSR, die dann ganz brutal auch noch in einem wirtschaftlichen Kollaps in Jelzins Russland endeten, hätten den "Deckel vom Kochtopf" gehoben.
Ich möchte damit nicht sagen, dass dieser Zusammenbruch unvermeidlich war.
Aber es ist zuviel der Ehre für Putin, diesen für Dinge verantwortlich zu machen, die weit vor seiner Zeit stattfanden.