Vor 8 Stunden
Allgemein:
Dieser russische Reflex ist keineswegs einfach nur ein Erbe des Sowjetbolschewismus (wie Schneemann es hier angerissen hat) sondern das reicht meiner Ansicht nach viel weiter und greift viel tiefer. Die Russen haben eine Art Belagerungsmentalität. Sie sehen sich selbst wie in einer Burg die ununterbrochen angegriffen und belagert wird und die man gerade so mit Mühe halten kann.
Dass das nicht die Realität ist, ist ihnen weitgehend nicht klar. Selbst diejenigen welches es auf der Verstandesebene begreifen, sind oft tiefenpsychologisch trotzdem von dieser Belagerungsmentalität betroffen. Das hat zwei entscheidende Folgen:
1. Man erkennt gar nicht, wie sehr man selbst in Wahrheit der Agressor ist. Stattdessen sieht man sich eigentlich ständig nur in der Defensive und im Rückzugsgefecht, im verzweifelten Halten der Mauern, obwohl die Realität eine völlig andere ist. Diese blendet man entsprechend einfach aus.
2. Es behindert sehr weitgehend die Modernisierung der russischen Sozialkultur, die damit im Vergleich zu anderen Kulturen welche sich weiterentwickeln archaisch bleibt und damit in ihren Denkmustern zunehmend aus der Zeit fällt (und damit meine ich keineswegs nur die westliche Zivilisation oder unsere Vorstellungen von Weiterentwicklung, denn auch der moderne Islamismus ist eine Form der Modernisierung der islamischen Kultur usw) Russland ist damit eine Nation die geistig stehen geblieben ist, und zwar nicht in Sowjetzeiten, sondern in vormodernem Denken noch vor der Sowjetunion, welches die Russen selbst durch den Kommunismus nicht verloren haben. Wohlgemerkt: mit Modernisiert meine ich eben nicht Westliche Werte, Demokratie etc, sondern einfach nur eine Anpassung an die Moderne und Veränderungen welche die alte bisherige traditionelle Kultur über den Haufen werfen.
Wo Russen dies verstandesmäßig erfassen, sind sie heute aber sogar stolz auf ihren Atavistischen Charakter und halten diesen hoch, um sich gerade eben dadurch kulturell selbst zu definieren.
Ansonsten kann ich Schneemann durchaus zustimmen, wobei ich das wie gesagt nicht als Geister des Sowjetsbolschewismus sehe, sondern als noch ältere Geister, welche auch den Sowjetbolschewismus entsprechend beeinflussten. Denn dieser war keineswegs ein Bruch mit dem altem Russland, sondern eigentlich die logische Fortführung desselben. Von der zaristischen Geheimpolizei und dem Lagersystem und kriminellen Lagerdenken in der Zarenzeit über die sowjetische Geheimpolizei und das System Gulag hin zur heutigen Geheimpolizei (die russischen Geheimdienste sind meist mehr Polizei als Geheimdienst) und dem aktuellen Lagersysteme und der kriminellen Lagerkultur welche die Russische Sozialkultur insgesamt durchdrungen hat ist es schlussendlich eine einzige ungebrochene rote Linie.
Das russische Denken und Fühlen, die Eigenwahrnehmung wie die der Welt um sich herum ist weitgehend eines welches aus den Lagern herrührt, der Kultur der Kriminellen und der Schattenwelt von Geheimpolizei und Geheimdiensten, ja, aber das war schon vor der Sowjetunion so.
Bezeichnend beispielsweise, dass es in Russland sehr viel mehr Polizeibeamte pro Kopf gibt als in anderen Ländern, mehr als doppelt so viele wie bei uns. Russland war und ist ein Polizeistaat, der sich selbst in einer belagerten Festung wähnt. Daraus resultiert viel von den aktuellen Problemen.
Dieser russische Reflex ist keineswegs einfach nur ein Erbe des Sowjetbolschewismus (wie Schneemann es hier angerissen hat) sondern das reicht meiner Ansicht nach viel weiter und greift viel tiefer. Die Russen haben eine Art Belagerungsmentalität. Sie sehen sich selbst wie in einer Burg die ununterbrochen angegriffen und belagert wird und die man gerade so mit Mühe halten kann.
Dass das nicht die Realität ist, ist ihnen weitgehend nicht klar. Selbst diejenigen welches es auf der Verstandesebene begreifen, sind oft tiefenpsychologisch trotzdem von dieser Belagerungsmentalität betroffen. Das hat zwei entscheidende Folgen:
1. Man erkennt gar nicht, wie sehr man selbst in Wahrheit der Agressor ist. Stattdessen sieht man sich eigentlich ständig nur in der Defensive und im Rückzugsgefecht, im verzweifelten Halten der Mauern, obwohl die Realität eine völlig andere ist. Diese blendet man entsprechend einfach aus.
2. Es behindert sehr weitgehend die Modernisierung der russischen Sozialkultur, die damit im Vergleich zu anderen Kulturen welche sich weiterentwickeln archaisch bleibt und damit in ihren Denkmustern zunehmend aus der Zeit fällt (und damit meine ich keineswegs nur die westliche Zivilisation oder unsere Vorstellungen von Weiterentwicklung, denn auch der moderne Islamismus ist eine Form der Modernisierung der islamischen Kultur usw) Russland ist damit eine Nation die geistig stehen geblieben ist, und zwar nicht in Sowjetzeiten, sondern in vormodernem Denken noch vor der Sowjetunion, welches die Russen selbst durch den Kommunismus nicht verloren haben. Wohlgemerkt: mit Modernisiert meine ich eben nicht Westliche Werte, Demokratie etc, sondern einfach nur eine Anpassung an die Moderne und Veränderungen welche die alte bisherige traditionelle Kultur über den Haufen werfen.
Wo Russen dies verstandesmäßig erfassen, sind sie heute aber sogar stolz auf ihren Atavistischen Charakter und halten diesen hoch, um sich gerade eben dadurch kulturell selbst zu definieren.
Ansonsten kann ich Schneemann durchaus zustimmen, wobei ich das wie gesagt nicht als Geister des Sowjetsbolschewismus sehe, sondern als noch ältere Geister, welche auch den Sowjetbolschewismus entsprechend beeinflussten. Denn dieser war keineswegs ein Bruch mit dem altem Russland, sondern eigentlich die logische Fortführung desselben. Von der zaristischen Geheimpolizei und dem Lagersystem und kriminellen Lagerdenken in der Zarenzeit über die sowjetische Geheimpolizei und das System Gulag hin zur heutigen Geheimpolizei (die russischen Geheimdienste sind meist mehr Polizei als Geheimdienst) und dem aktuellen Lagersysteme und der kriminellen Lagerkultur welche die Russische Sozialkultur insgesamt durchdrungen hat ist es schlussendlich eine einzige ungebrochene rote Linie.
Das russische Denken und Fühlen, die Eigenwahrnehmung wie die der Welt um sich herum ist weitgehend eines welches aus den Lagern herrührt, der Kultur der Kriminellen und der Schattenwelt von Geheimpolizei und Geheimdiensten, ja, aber das war schon vor der Sowjetunion so.
Bezeichnend beispielsweise, dass es in Russland sehr viel mehr Polizeibeamte pro Kopf gibt als in anderen Ländern, mehr als doppelt so viele wie bei uns. Russland war und ist ein Polizeistaat, der sich selbst in einer belagerten Festung wähnt. Daraus resultiert viel von den aktuellen Problemen.