09.03.2025, 01:40
(08.03.2025, 11:25)Kongo Erich schrieb: Mit dem von DT angekündigten absehbaren Abschied der USA aus der NATO stellt sich nicht nur die Frage einer europäischen Sicherheitsarchitektur (möglicherweise auch unter Einbeziehung Kanadas, das ja seit kurzer Zeit mit Dänemark eine gemeinsame Landesgrenze hat und damit eigentlich der EU beitreten könnte ;-D) - sondern auch die nach weiteren potentiellen Verbündeten.
Wäre etwa die Türkei dabei?
Einerseits sind da die Konflikte zwischen Griechenland und den türkischen Nachbarn (zusätzliches Stichwort Zypern) - andererseits winkt aus europäischer Sicht eine strategische Kooperation mit zentralasiatischen Staaten, die sozusagen die "Südflanke des potentiellen Gegners" zumindest neutralisieren könnte.
Aus türkischer Sicht ergibt sich dagegen, dass die USA offenbar mit Russland kungeln, was zu Lasten des türkischen Einflusses in Syrien geht. Und die Türken sind geostrategisch von der Ukraine bis nach Zentralasien eher die Opponenten eines russischen Hegemonialanspruches.
Seitens der Türkei scheint die NATO schon fast obsolut zu sein - und die Entscheidung schon "reif":
Präsident Erdogan bietet Europa eine Sicherheitsallianz an
Ich stelle die Frage mal so, wäre Europa überhaupt alleine in der Lage, ohne die Türkei sich gegen Russland zu verteidigen ?
Diese europäische Sicherheitsarchitektur ist schon lange im Gespräch, seit dem Ende der 90er. Getan hat sich nicht viel. Nur hat die Diskussion wegen dem Krieg in der Ukraine und vor allem durch Trumps isolationistische Politik neuen Auftrieb erhalten. Mit ihrer strategischen Lage zwischen Europa und Asien, würde die Türkei eine wichtige Rolle in einer europäischen Sicherheitsarchitektur spielen die das Ziel hat Russland einzudämmen !
Auf der anderen Seite kann sich eine europäische Sicherheitsarchitektur ohne Einbeziehung der Türkei, sehr leicht gegen die Türkei selbst richten. Bruchzonen wären z.B Zypern, Ägäis, Kaukasus, Libyen und auch Syrien.