Gestern, 00:35
Antwort: meiner Meinung nach ja. Putin hat primär aus folgenden Faktoren heraus angegriffen:
1. eine völlige Fehleinschätzung der Bereitschaft des Westens sich für die Ukraine einzusetzen und diese mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Als der Westen anfing substanzielle Kriegsmaterial zu liefern war man in Russland massiv schockiert, damit hatte man niemals gerechnet. Man geriet anfangs regelrecht in Panik, und überlegte ernsthaft taktische Nuklearwaffen einzusetzen deswegen.
2. drastische Fehlinformationen über die Ukraine und die Verhältnisse dort, der Schuldige dafür waren die russischen Geheimdienste, welche Putin mit falschen Informationen versorgten.
3. eine allgemein russische sozialkulturelle Überheblichkeit über den Ukrainern, die ja schon immer nur die Büttel und Leibeigenen der Russen waren und deren Rolle in der russischen Welt die von unterlegenen Untertanen ist und zu sein hat. Also aus rein sozialkulturellen Gründen.
4. Die Annahme, dass Russland Einflusszonen hat, in welchen der Gegner nichts zu suchen hat, und daher auch dort nichts unternehmen wird. So wie man umgekehrt diesem auch Einflusszonen zubilligt.
5. Man ging mit absoluter Gewissheit davon aus, dass der weitere Aufstieg der ukrainischen Armee mit der Zeit eine nicht mehr aufhaltbare Gefahr für die Gebiete der Seperatisten darstellen würde, und dass die Ukraine wenige Jahre später offensiv angreifen werde. Daher kam man aus eigener Sicht einfach nur diesem Angriff zuvor.
6. Überschätzung der eigenen militärischen Fähigkeiten. Man hatte seitens Putin aufgrund von Selbsttäuschung über die Befähigung der russischen Armee keine Ahnung davon, wie schlecht diese in Wahrheit geworden ist. Putin wurde hier über den Zustand und die Bereitschaft seiner Streitkräfte getäuscht.
7. Aufgrund der vorher über Jahre betriebenen Militarisierung und Rechtsradikalisierung der russischen Gesellschaft, in welcher sich zugleich ein erheblicher Druck im inneren aufgebaut hat, also aus rein innenpolitischen Gründen, so dass der äußere Feind primär auch innenpolitischen Motiven dient. Insbesondere auch um die Ukraine zum Scheitern zu bringen, damit sie nicht als Modell für ein anderes Russland funktionieren kann. Dieser letzte Punkt war einer der entscheidendsten. Eine erfolgreiche demokratische Ukraine war eine Gefahr für das System Putin.
Wenn man diese Faktoren betrachtet wird klar, dass eine glaubhafte Abschreckung des Westens durch frühzeitige Sicherheitsgarantieren und eine andere Form der Kommunikation möglich gewesen wäre. Die Kommunikation mit Putin vor dem Krieg war gelinde gesagt schlecht und von Feigheit, Verzagtheit und ebenso einer drastischen Überschätzung der russischen militärischen Fähigkeiten geprägt (beim letzten Punkt nehme ich mich nicht aus !)
Die Russen überschätzten sich selbst ebenso wie wir sie. Und dann fanden sie keinen Ausweg mehr aus der Zwickmühle in welche sie sich selbst hinein manövriert haben. Und gerieten so in eine Abwärtsspirale aus der sich praktisch kaum aussteigen können.
1. eine völlige Fehleinschätzung der Bereitschaft des Westens sich für die Ukraine einzusetzen und diese mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Als der Westen anfing substanzielle Kriegsmaterial zu liefern war man in Russland massiv schockiert, damit hatte man niemals gerechnet. Man geriet anfangs regelrecht in Panik, und überlegte ernsthaft taktische Nuklearwaffen einzusetzen deswegen.
2. drastische Fehlinformationen über die Ukraine und die Verhältnisse dort, der Schuldige dafür waren die russischen Geheimdienste, welche Putin mit falschen Informationen versorgten.
3. eine allgemein russische sozialkulturelle Überheblichkeit über den Ukrainern, die ja schon immer nur die Büttel und Leibeigenen der Russen waren und deren Rolle in der russischen Welt die von unterlegenen Untertanen ist und zu sein hat. Also aus rein sozialkulturellen Gründen.
4. Die Annahme, dass Russland Einflusszonen hat, in welchen der Gegner nichts zu suchen hat, und daher auch dort nichts unternehmen wird. So wie man umgekehrt diesem auch Einflusszonen zubilligt.
5. Man ging mit absoluter Gewissheit davon aus, dass der weitere Aufstieg der ukrainischen Armee mit der Zeit eine nicht mehr aufhaltbare Gefahr für die Gebiete der Seperatisten darstellen würde, und dass die Ukraine wenige Jahre später offensiv angreifen werde. Daher kam man aus eigener Sicht einfach nur diesem Angriff zuvor.
6. Überschätzung der eigenen militärischen Fähigkeiten. Man hatte seitens Putin aufgrund von Selbsttäuschung über die Befähigung der russischen Armee keine Ahnung davon, wie schlecht diese in Wahrheit geworden ist. Putin wurde hier über den Zustand und die Bereitschaft seiner Streitkräfte getäuscht.
7. Aufgrund der vorher über Jahre betriebenen Militarisierung und Rechtsradikalisierung der russischen Gesellschaft, in welcher sich zugleich ein erheblicher Druck im inneren aufgebaut hat, also aus rein innenpolitischen Gründen, so dass der äußere Feind primär auch innenpolitischen Motiven dient. Insbesondere auch um die Ukraine zum Scheitern zu bringen, damit sie nicht als Modell für ein anderes Russland funktionieren kann. Dieser letzte Punkt war einer der entscheidendsten. Eine erfolgreiche demokratische Ukraine war eine Gefahr für das System Putin.
Wenn man diese Faktoren betrachtet wird klar, dass eine glaubhafte Abschreckung des Westens durch frühzeitige Sicherheitsgarantieren und eine andere Form der Kommunikation möglich gewesen wäre. Die Kommunikation mit Putin vor dem Krieg war gelinde gesagt schlecht und von Feigheit, Verzagtheit und ebenso einer drastischen Überschätzung der russischen militärischen Fähigkeiten geprägt (beim letzten Punkt nehme ich mich nicht aus !)
Die Russen überschätzten sich selbst ebenso wie wir sie. Und dann fanden sie keinen Ausweg mehr aus der Zwickmühle in welche sie sich selbst hinein manövriert haben. Und gerieten so in eine Abwärtsspirale aus der sich praktisch kaum aussteigen können.