Heute, 11:12
Zitat:General: Sicherheit „nur durch glaubhafte Abschreckung“
Der Kommandeur Feldheer der Bundeswehr, Harald Gante, bezeichnet den weiteren Aufbau der Abschreckung als unabdingbar für die Sicherheit in Europa. Zugleich sagte er, militärische Aktivitäten möglicher Aggressoren würden genau beobachtet und analysiert.
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Man sollte sich keiner falschen Illusion hingeben. Wenn die Russische Föderation die Möglichkeit und den Eindruck hat, dass sie ihr altes sowjetisches Imperium von Einflusssphären wiederherstellen kann, bin ich davon überzeugt, sie würden es probieren“, sagt Gante.
„Und da gibt es genau eine Möglichkeit, sie davon abzuhalten, und das ist glaubwürdige Abschreckung. Die müssen verstehen, dass sie es nicht schaffen würden und dass sie sich selber schaden“, sagt er. Das sei nicht mit Absichtserklärungen zu schaffen. Die Botschaft müsse sein: „Passt mal auf, versucht es erst gar nicht.“
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Für einen neuen Wehrdienst müssen mehr Unterkünfte her
Die Bundeswehr wartet darauf, ob die künftige Bundesregierung die Entscheidung für einen neuen Wehrdienst trifft und welche Voraussetzungen geschaffen werden sollen. In diesem Jahr könne das Heer 2.500 zusätzliche Soldaten ausbilden, im nächsten Jahr nochmals mehr. Dann - so der General - stößt die vorhandene Infrastruktur an ihre Grenzen und die lange Zeitdauer bis Neu- oder Umbauten wird der limitierende Faktor.
„Das Problem sind nicht die Ausbilder, die wir heute haben, sondern das Problem ist die Infrastruktur. Wenn ich keine Kasernen habe, keine Betten, keine Kompaniegebäude, in denen ich die Soldatinnen und Soldaten unterbringen kann, dann muss ich diese auch gar nicht erst einstellen“, sagt Gante.
Es werde nicht ausreichen, sich beim Wehrdienst ausschließlich auf Freiwilligkeit verlassen, ist er überzeugt. Gante bezieht das aber auch auf die Reserve, also frühere Soldaten, die inzwischen einem Zivilberuf nachgehen und für ein Militärtraining kommen sollen.
„Wenn wir die sogenannte doppelte Freiwilligkeit dort als Maßstab anlegen - das heißt, der Arbeitgeber und die Person müssen mit einer Übung einverstanden sein - wird das nicht funktionieren“, sagt er. Und: „All die zusätzlichen Aufgaben, die wir heute im Bereich Heimatschutz sowie der Landes- und Bündnisverteidigung bewältigen müssen, werden ohne deutlich mehr Personal nicht funktionieren - und das kann man nur mit Wehrpflichtigen machen.“
https://www.saarbruecker-zeitung.de/nach...-124745545
Sehr eindeutige und aufschlussreiche Botschaft von General Gante.
Das Hauptproblem stellen also nicht die Ausbildungskapazitäten in Form von Ausbilder und Ausrüstung dar, sondern vorrangig das Unterkunftsproblem.
Jetzt wäre es interessant zu wissen, von welcher Größenordnung an Rekruten/Wehrpflichten ausgangen wird. Ein gewisser Aufwuchs der Ausbildungskapazitäten bei den aktiven Verbänden scheint ja bereits im Gange zu sein. Für Erreichung des anzunehmenden SOLLs wären demnach aber neue Kasernen notwendig.
(Ob aufgrund der aktuellen, politschen Lage sogar das einfache Inkrafttreten der alten Wehrpflicht möglich wäre?)