Gestern, 10:52
(Gestern, 07:27)Schneemann schrieb: Das Problem ist schlichtweg, dass Trump hinsichtlich seines großartigen Ukraine-Friedensplans gleich mehrere Probleme hat: Da ist einerseits die US-Bevölkerung, die mehrheitlich die Ukrainer weiter unterstützen will und unter welcher Putin einen "Beliebtheitswert" hat, der vermutlich ähnlich von dem eines Charles Manson ist. Und da ist andererseits Putin selbst, der natürlich breit lächelnd die Verrenkungen Trumps erkannt hat, ihm gefällig zu sein und der deswegen auch jüngst die russischen Forderungen bei den ersten Sondierungen nach oben geschraubt hat (was es für die Ukrainer noch weniger möglich macht, auf irgendwelche "Deals" einzugehen).
Und dazwischen Trump, der mit seinem Versprechen, den Ukrainekrieg zu beenden, immer mehr in Zugzwang gerät.
Um zumindest also die "US-Heimatfront" auf Linie zu bringen, musste Selenskij zur Räson gebracht bzw. er musste zumindest irgendwie als sturer Bock und Kriegstreiber (besser: Friedensverhinderer) dargestellt werden, und dies, wenn möglich, möglichst öffentlich. Deswegen der Eklat im Weißen Haus. Normal laufen solche Gespräche nicht in einer solchen Breite ab und die Presse bekommt meistens nur die netten, kleineren Kamingespräche mit. Aber hier war die volle Staffage da.
Kurzum: Das war eine Art "Mini-München". Es sollte zum Eklat oder zur faktischen Kapitulation der Ukraine kommen. Denn egal, was Selenskij gemacht hätte, letztlich hätte er nur dann einen Eklat verhindern können, wenn er als faktisch niederknieender Büttel die Kapitulation der Ukraine abgenickt hätte. Aber alle Beteiligten wussten, dass er dies keinesfalls machen würde und konnte. Insofern bedurfte es nur ein paar Sticheleien und der geplante Zoff war da - was völlig ausgereicht hat, um Selenskij vor laufenden Kameras als unhöflichen, hitzköpfigen Rüpel darstellen zu können. Und das war intendiert, um der US-Bevölkerung ihn als undankbaren Kriegstreiber darzustellen, um so der nachwievor bestehenden Haltung innerhalb der US-Bevölkerung, wonach man die Ukraine weiter unterstützen sollte, das Wasser abzugraben.
Schneemann
Ironischerweise war die Beliebtheit Putins nach dem Angriff auf die Ukraine in den USA damals sogar gestiegen auf über 20%, während er von der Mehrheit weiter abgelehnt wurde. Wobei die Verteilung in den Altersgruppen sehr unterschiedlich war. Bei den Jüngeren kam Putin sogar auf Werte von 37%. Für 2024 liegen allerdings keine Werte vor. Auch ist noch unbekannt ob Putin von Trumps Schmusekurs in Zukunft in Sachen Beliebtheit profitieren kann.
https://www.hna.de/politik/wladimir-puti...00512.html
Selensky hätte sich als Gast erst einmal an die Kleiderordnung halten sollen, das gebietet der Respekt.
Außerdem war es sicherlich unklug Vance leise murmelnd als "Hure" zu beschimpfen, wo doch die Kameras auf ihn gerichtet sind und völlig klar war dass das zumindest im Nachgang heraus kommen wird. Kein Wunder dass die ukr. Botschafterin ihr Gesicht in den Händen vergraben hat.
Möglich dass es geplant war Selensky auflaufen zu lassen, er hat sich aber in der Situation maximal dumm verhalten und die Selbstkontrolle verloren. Damit hat er ihnen eben in die Hände gespielt und nun sicherlich sehr viel Reputation in den USA eingebüßt, besonders bei vielen Republikanern die ihn bisher vielleicht noch unterstützt haben.