01.03.2025, 21:17
Zitat:Zudem stellt deine Quelle selbst korrekt den Preisvergleich mit militärischen Alternativen anderer Nationen wie der Tide-Klasse oder der Maud-Klasse an.Nein. Dieser Vergleich hinkt hier grundsätzlich und darauf beziehe ich mich auch nicht in der angeführten Quelle. Beide Klassen sind überwiegend baugleich, basieren beide auf der AEGIR-18R design baseline mit n paar Anpassungen für Norwegen, dsw behandle ich sie hier als Einheit. 1. wurden hier ganze 5 Schiffe bestellt, was den Stückpreis signifikant senkt, 2. wurden für alle 5 die selbe Werft beauftrag, was ebenfalls den Stückpreis senkt und 3. befindet sich diese Werft, DSME, in Südkorea, was ebenfalls den Stückpreis für diese Schiffe senkt. Auf die Einzeltonne runtergerechnet sind das mit die günstigsten Flottentanker weltweit. Diese Schiffe mit einer Klasse mit weniger bestellten Einheiten und europäischer Werftarbeit zu vergleichen ist, was das finanzielle angeht, völlig sinnlos.
Zitat:Lies meine Antwort. Ich habe nicht gesagt, dass diese Projektkosten gerechtfertigt sind. Ich habe erklärt, wie sie wahrscheinlich zustande gekommen sind und was man meiner Meinung nach in zukünftigen Projekten tun sollte, um dem vorzubeugen. Ich habe lediglich gesagt, dass diese Kosten nicht die Art von Supergau sind, die du hier beschreibst.
Was rechtfertigt nun den gegenüber diesen beiden Projekten die erheblichen Mehrkosten des BVS 707?
Zitat:Das Flugdeck des BVS 707 ist nur für einen NH90 geeignet, nicht zwei. Wie "billig" sowas geht, haben die Australier mit der HMAS Sirius eindrucksvoll gezeigt oder auch die Kanadier mit der MV Asterix."Neu ist auch die Aufnahmemöglichkeit für bis zu zwei Hubschrauber der NH 90 Klasse, die allerdings frei auf dem Oberdeck Aufnahme finden."
https://defence-network.com/kiellegung-d...n-rostock/
Zitat:Und das macht die Sache inwiefern jetzt weniger "skandalös"? Hier geht es darum, dass in der Kalkulation des Auftragnehmers Kosten von 250 Mio. EUR veranschlagt sind (siehe meine Quelle oben), wo weder der Auftraggeber weiß, wofür er das Geld bezahlt noch der Auftragnehmer scheinbar sagen will, wofür es verwendet wird!Weil dieser Kostenüberzeug kontextual gesehen zu klein ist, als das ich mich nennenswert drüber aufregen werden. Wir sind hier nicht bei Extra3. Sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer werden sehr genau wissen, wofür dieses zusätzliche Geld benötigt wurde. NVL bzw Lürssen baut seit Jahrzehnten ohne große Patzer für die Marine...
Zitat:Des Geheimnis Lösung heißt in diesem Fall nach deutschem Preisrecht "Selbstkostenerstattungspreis"! Dann wird gebaut und danach der Auftragnehmer buchhalterisch "zerlegt" bis zur letzten eingekauften Schraube. Genau dafür gibt es die Preisprüfungs- bzw. Preisüberwachungsstellen der Länder. Aber scheinbar ist hier ein Festpreis vereinbart worden, der dieser Preisprüfung nicht unterliegt...Mach das und in 10 Jahren gibt es keine einzige deutsche Marinewerft mehr. Für 0.8% des Verteidigungshaushalts Blutrache zu fordern muss man erstmal bringen.
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Zitat:Auch muss man das Spektrum Tanker - EGV - Tender im Blick behalten. Ich persönlich würde da schon für nur zwei Versorger-Typen plädieren. Dementsprechend hätte ich mir statt der BVS707 einen gemeinsamen Nachfolger für Tanker und EGV gewünscht.Das wär auch meine Wunsch gewesen. 5x dieser gemeinsamen Nachfolger und 6x MUsE würde vieles einfacher machen. "Berlin" und "Frankfurt am Main" von 2001 & 2002 hätte man vermutlich verschrotten müssen, aber "Bonn" von 2013 hätte man eventuell noch gut verkaufen können. Aber die Marine ist ja generell nicht dafür bekannt, Einheiten vorzeigt auszumustern, da wird jede Sekunde an Lebenszeit herausgepresst.
Und da wird wahrscheinlich auch die pre-Doppelwums Finanzplanung von 2021 greifen. Man würde für eine solche Investition zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich weder Geld noch politische Unterstützung gehabt haben. Aber dieses "bisschen hier, bisschen da" bei der Marine sollte da echt aufhören, jedenfalls da wo es nicht unbedingt erforderlich ist.
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Zitat:Der BVS wird mir immer nebulöser, bisher dachte ich, der Entwurf könnte 13.000 m³ Schiffsdiesel fassen, gemäß dem Artikel (https://www.behoerden-spiegel.de/2023/06...roduktion/) sind es 12.000 m³ für Flug- und Dieselkraftstoff.Laut ES&T sind es 12.000 Kubikmeter Dieselkraftstoff, 500 Kubikmeter Flugkraftstoff und 100 Kubikmeter Schmieröl. Egal wie die Werte ausfallen, reine Schiffstanker sind das nicht.
Wenn ich mir mal diese Liste ansehe (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_au...in_service) scheint die Rhön-Klasse bzw. der BVS 707 mit seiner reinen "Oiler" Auslegung inzwischen international ein Auslaufkonzept zu sein und die meisten Marinen gehen den Weg mit dem AOR und weniger Schiffsdiesel, dafür mehr organischer Bewaffnung, Sensoren und integrieren Hangar.
Der vergleich mit der SUPPLY-Klasse funktioniert aber auch nur bedingt. Diese Schiffe haben eine vergleichsweise große Kapazität für Flugkraftstoff, weil die neben den Zerstörern und Fregatten auch noch die beiden LHDs der Canberra Klasse versorgen müssen, die Helikopter und F-35 betreiben können.