17.02.2025, 17:41
(17.02.2025, 12:51)Broensen schrieb: Wenn wir über eigene Atomwaffen neben den französischen nachdenken, dann sollten sich diese gegenseitig ergänzen. Und das würde gerade für taktische Waffen sprechen, die den Franzosen fehlen. Denn in der strategischen Dimension hinterlässt ein denkbarer französischer Schutzschirm eben eine Abschreckungslücke hinsichtlich niederschwelliger Angriffe in Osteuropa, die Frankreichs Existenz nicht ausreichend gefährden, um einen strategischen Gegenschlag zu rechtfertigen."Taktisch" ist in diesem Zusammenhang von mir natürlich nicht im Wortlaut gemeint, sondern eben als "skalierbar", "substrategisch" oder "begrenzt" zu betrachten. Und das explizit als Ergänzung zur strategischen Option, die bereits durch Frankreich besteht.
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Daher wären skalierbare Sprengköpfe für Mittelstreckenraketen bzw. bodengestartete MFK das mMn sinnvollste Mittel.
Ich weiß, dass es gute Argumente gegen diese skalierbare Antwortoption gibt, komme jedoch persönlich zu einem anderen Urteil in meiner Einschätzung der potentiellen Handlungsweisen sowohl der Franzosen, als auch der Russen.
Ich halte es explizit für anzunehmen, dass das Fehlen der abgestuften Gegenschlagsfähigkeit die Gefahr eines begrenzten Einsatzes von Atomwaffen mit sich bringt.
Ich sehe zwar auch den massiven konventionellen Gegenschlag als die bessere Option dafür an, habe jedoch trotzdem Anlass zu der Annahme, dass eine entsprechende nukleare Option eine zusätzliche Abschreckung generieren würde, ohne die wir mit einer schleichenden Eskalation im Rahmen der hybriden Kriegsführung rechnen müssten, bspw. durch schmutzige Bomben oder auch tatsächlich durch den Einsatz einzelner taktischer Nuklearwaffen.