15.02.2025, 19:26
(15.02.2025, 18:23)Nightwatch schrieb: Der Punkt ist da eher, dass die Bundesbürokratie seitdem massiv gewachsen ist und man nur seinesgleichen eingestellt hat.Dazu würde ich allerdings darauf verweisen, dass große Teile dieses Bürokratiezuwachses eben auch durch neu auftretende Aspekte und Themenfelder bedingt war, deren Thematisierung eben nunmal einer für amerikanische Verhältnisse eher linken Position entsprechen. Wenn es um Dinge wie Verbraucher-, Umwelt-, Klima- oder Minderheitenschutz geht, dann ist das halt "links", aber eben im Sinne von progressiv/fortschrittlich. Somit sind das selbstverständlich aber auch die Bereiche, in denen es früher kaum bis gar keine Behörden gegeben hat, weil diese Themen politisch nicht relevant waren. Baut man diese dann neu auf, sind sie automatisch von denen geprägt, die diese Themen für wichtig erachten.
Diesen Aufbau der Institutionen jetzt rückabzuwickeln ist also mMn nicht dadurch geboten, dass diese ideologisiert wären. Denn das müssen sie zu einem gewissen Grad sogar sein, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Nein, dieser Kahlschlag jetzt ist einfach eine reaktionäre Handlung, weil man aus der politischen Führung heraus diese Teile des staatlichen Handelns für unnötig bis schädlich erachtet und die diesbezüglichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte rückabwickeln will.
Rein demokratisch betrachtet mag das sogar legitim sein, denn Trump wurde für diese Positionen gewählt. Die Rechtsstaatlichkeit ist dabei eine Frage für sich, denn wenn der Rechtsstaat die Möglichkeit vorsieht, sich selbst zu unterminieren, dann mag das sogar rechtsstaatlich gesehen legitim sein. Allerdings stellt das natürlich die fortwährende Existenz dieses Rechtsstaates trotzdem in Frage.
Zitat:An und für sich nicht solange die Arbeit politisch neutral bleibt. Genau das ist aber während Obama und Biden massiv ins linksprogressive gekippt, auch als Reaktion auf Trump I.Ich stecke nicht tief genug in der US-Politik drin, um das beurteilen zu können, aber da ich Leuten wie dir, Quintus und einigen anderen, deren Meinung ich nicht immer teile, trotzdem zusprechen würde, dass sie sich ihre Aussagen dazu nicht aus den Fingern saugen, glaube ich schon, dass da etwas dran sein muss. Trotzdem halte ich den angekündigten Gegenschlag für gefährlich, weil er eben nicht gezielt mögliche Schwachstellen und "Entartungen" einer vermeintlich woken Politik bekämpft, sondern gleich die gesamte Intention ins Gegenteil verkehrt, ungeachtet der Opfer.